Nein, es muss nicht immer Kreta, Santorin oder Mykonos sein –Griechenland bietet noch so viele andere schöne Urlaubsziele. Fünf davon stellen wir euch hier vor:
Griechenlands nördlichste Insel hat bei einer Fläche von rund 380 km² (zum Vergleich: Sylt hat rund 99 km²) knapp 14.000 ständige Einwohner, der Hauptort heißt Limenas. Es gibt keinen Flugplatz, die Anreise erfolgt per Fähre zum Beispiel vom rund 11 Kilometer entfernten Hafenort Keramoti.
Korfu ist mit rund 585 km² Fläche Griechenlands siebtgrößte Insel und hat ca. 100.000 Einwohner. Der Hauptort heißt Kerkyra, wo auch der internationale Flughafen liegt (zur Hauptsaison viele Charterflüge von Nordeuropa). Fährverbindungen auch mit Italien.
Die rund 21.550 km² große Halbinsel wird von etwa einer Million Menschen bewohnt, größte Stadt ist der Hafenort Patras (ca. 215.000 Ew.) im Norden. Es gibt mehrere Brücken zum Festland, zwei Flughäfen sowie zahlreiche Fährverbindungen zu anderen griechischen Orten sowie u.a. auch nach Italien.
Die rund 478 km² große Insel im östlichen Ägäischen Meer wird durch die rund 1,6 km breite Meerenge von Mykali vom Festland der Türkei getrennt und hat etwa 33.000 Einwohner. Es gibt einen internationalen Flugplatz und Fährverbindungen zu vielen griechischen Städten.
Zákynthos hat auf einer Fläche von gut 400 km² rund 40.000 Einwohner, der Hauptort ist die gleichnamige Stadt Zákynthos. Der Flughafen wird von Linienmaschinen aus Athen sowie Charterfliegern aus Nordeuropa angesteuert, es gibt zahlreiche Fährverbindungen.
Das fast kreisrunde Thassos ist die nördlichste Insel Griechenlands und mangels eigenem Flugplatz noch relativ ruhig und ursprünglich (Anreise per Fähre von den Festlandsorten Keramoti und Kavala). Bis zu 1200 Meter hohe Berge nehmen den Nordosten des Eilands ein, und besonders im kühleren Frühling und Herbst kommen die Menschen gerne zum Wandern her. Trotz vieler Höhenzüge gibt es eine üppige Vegetation und dazu viele schöne Sand- und Kieselstrände, ideal also für Outdoor-Fans und zum genussvollen Baden.
Weniger ausgeprägt ist das Nachtleben auf der Insel, zwar gibt es in der Hauptstadt Limenas etliche Bars und Kneipen, aber wer ordentlich Party machen will, der ist hier fehl am Platz. Dafür bietet Limenas einen alten Fischerhafen, ein sehenswertes Archäologiemuseum, das antike Amphitheater und eine Burgruine, die den beschwerlichen Aufstieg mit einer fantastischen Aussicht belohnt. Eine gute Infrastruktur für Urlauber bietet auch Limenaria, zweitgrößter Ort der Insel mit schöner Hafenpromenade sowie vielen Restaurants, Souvenirläden, Kneipen und Einkaufsmöglichkeiten.
Der besondere Tipp: Ein schöner Ausflug führt zur Klosteranlage Archangelos, die an einem Berghang liegt und für ihre Blumenpracht und den tollen Ausblick aufs Meer bekannt ist. Unterhalb des Klosters gibt es einen langen Sandstrand mit Strandbar, außerhalb der Hochsaison auch FKK-Möglichkeit.
Bizarre Felsformationen, eine markante Steilküste im Süden und immer wieder schöne Buchten am tiefblauen oder türkisfarbenen Meer: Wer eine griechische Insel mit großartiger Landschaft und erstklassigen Stränden sucht, ist hier genau richtig. Zákynthos, die südlichste der Ionischen Inseln, ist ein tolles Ziel für einen entspannten Badeurlaub. Gute Strände gibt es reichlich, zu den schönsten zählen der weiße Navagio-Beach mit seinen schroffen Felsen und einem markanten Schiffswrack sowie der goldgelbe, rund 10 Kilometer südlich der Inselhauptstadt gelegene Strand von Laganás.
Nahezu die ganze Südhälfte der Insel wird durch ein Bergmassiv eingenommen, darunter erstrecken sich fruchtbare Hoch- und Küstenebenen. Landschaftlich ähnelt Zákynthos mit seinem Weinanbau, Olivenhainen und schönen Landgütern ein wenig der Toskana. Neben den malerischen Bergdörfern lohnt auch Zákynthos-Stadt mit dem Kloster Agios Dionisios samt weithin sichtbarem Glockenturm und dem Byzantinischen Museum einen ausgiebigen Besuch.
Der besondere Tipp: Der schöne Strand in der Bucht von Laganás wird nicht nur von Urlaubern, sondern auch von einer wesentlich älteren Spezies geschätzt: Die Caretta Caretta, zu Deutsch schlicht Meeresschildkröte, legt hier seit Urzeiten ihre Eier ab. Zum Schutz der winzigen Nachkommen gibt es strenge Verhaltensregeln für Badegäste – die finden dafür jede Menge Souvenirs mit Schildkrötenmotiv in den Shops ringsum.
Es gibt Momente, da wird die griechische Insel Korfu dem Reisenden ganz italienisch vorkommen. Kein Wunder, stand sie doch zwischen 1386 und 1797 unter der Herrschaft der Republik Venedig. Das hat Spuren hinterlassen, im historischen Zentrum der Hauptstadt Kerkyra zum Beispiel zwei Schlösschen und viele stattliche Häuser aus venezianischer Zeit sowie einen schlanken Campanile mit roter Haube.
Neben den stolzen Relikten aus alten Tagen glänzt Kerkyra aber vor allem mit einem ausgeprägten Dolce Vita. Es herrscht ein quirliges mediterranes Flair vom Feinsten, die Stadt quillt über vor gemütlichen Cafés, kleinen Bars, schicken und urigen Tavernen. Vieles spielt sich im Freien ab, auf der Esplanade, dem größten und prächtigsten aller Plätze, sitzen Einheimische wie Urlauber bei einem Drink oder Kaffee.
Am nächsten Tag geht es dann aber endlich zum Baden. Korfu hat viele gute (Kiesel-)Strände, das Wasser ist meist glasklar. Als vielleicht schönster Beach gilt der von Porto Timoni, der eigentlich aus zwei durch eine Landzunge getrennte Buchten besteht – einen romantischeren Ort für einen Sonnenuntergang werdet ihr auf der Insel kaum finden.
Der besondere Tipp: Um 1890 wurde der Palast Achilleion nahe der Inselhauptstadt im Auftrag der österreichischen Kaiserin Elisabeth (Sisi) erbaut, die sich rettungslos in Korfu verliebt hatte. Später war das Anwesen u.a. Residenz von Kaiser Wilhelm II., heute ist es gegen Eintritt zu besichtigen und zählt zu den touristischen Highlights der Insel.
Sparta, Epidaurus, Korinth – auf dem Peloponnes, dieser großen Halbinsel im Süden Griechenlands, wimmelt es nur so vor historischen Stätten. Das Reich des sagenhaften Königs Pelops ist ein wahres Traumziel für Kultur-Urlauber. Vom Hauptteil des Landes durch den gut sechs Kilometer langen Kanal von Korinth getrennt, gilt der Peloponnes trotzdem nicht als Insel, weil der Wasserweg ein künstliches Bauwerk ist. Zudem führen einige Brücken hinüber zum Festland.
Interessante kulturhistorische Reiseziele gibt es hier wahrlich ohne Ende. Das antike Korinth zum Beispiel, einst Heim des Sisyphos und Diogenes, mit seinen Museen und Ausgrabungen, allen voran der Apollon-Tempel aus dem 6. Jh. v. Chr. samt seinen sieben verbliebenen Säulen. Das große Amphitheater und die antiken Kur-Anlagen von Epidaurus. Mykene mit der berühmten Kyklopenmauer und dem Schatzhaus des Arteus. Das Archäologische Museum des martialischen Sparta und das erste Olympiastadion der Welt am gleichnamigen Ort – da reicht ein Urlaub nicht aus, um auch nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.
Der besondere Tipp: Der Peloponnes ist nicht nur ein Traumziel für Kulturfans, sondern hat auch tolle Strände. Der wohl schönste heißt Simos Beach, bietet nahezu karibische Verhältnisse und liegt auf der kleinen Insel Elafonisos vor der Südostküste des Peloponnes. Die Anreise per Fähre erfolgt von der kleinen Ortschaft Vigklafia aus.
Auch auf Samos sind viele Spuren berühmter Menschen zu finden, denen Urlauber aus aller Welt folgen. So gilt die Insel im ostägäischen Meer als Geburtsort der Göttin Hera, ihr opulenter Tempel wurde von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Auf Samos geboren wurden u.a. auch der Astronom Aristarch, der schon vor mehr als 2000 Jahren über ein Heliozentrisches Planetensystem (bei dem die Sonne als das Zentrum der Welt gilt) sprach, und der Philosoph Pythagoras, Gründer des modernen mathematischen Denkens, der zeitweise in einer noch heute zu sehenden Höhle Unterkunft fand.
Samos ist aber auch bekannt für eine besonders üppige Vegetation. Wanderer kommen wegen der grünen Gebirgslandschaft mit ihren Schluchten und Klammen und wegen der Weinberge hierher, von denen der berühmte Dessertwein der Insel stammt. Es gibt mehr als 1400 Arten seltener Pflanzen, von denen viele endemisch (also nur hier vorkommend) sind, außerdem Dutzende Arten von Raubvögeln.
Der besondere Tipp: Zu den beliebtesten Souvenirs auf Samos zählt der Pythagoreische Becher, auch Becher der Gerechtigkeit genannt. Wird das Trinkgefäß über eine bestimmte Marke hinaus gefüllt, so läuft die gesamte Flüssigkeit plötzlich nach unten hin aus. Der Legende nach wollte Pythagoras damit gierige Menschen Bescheidenheit lehren.