- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Um es vorweg zu nehmen, wir waren bereits im letzten Jahr in diesem Hotel. Damals hatte es uns so gut gefallen, dass wir es wieder gebucht haben. Aber an einigen Punkten müssen wir feststellen, dass wir dort nicht wieder hinfahren: Mehr Massenabfertigung als 5-Sterne-Klasse. Aber dazu in den nachfolgenden Punkten noch mehr. Das Hotel allgemein ist wirklich schön gebaut. Wir hatten wieder ein Bungalowzimer (4000er ist zu empfehlen), in der 2ten Etage mit riesiger Terrasse. Leider war es "verboten" (warum konnte man uns nicht sagen), Liegestühle auf der Terrasse zu haben. Das wäre wirklich gut gewesen, da man ansonsten möglichst schon um 6 Uhr aufstehen sollte, um noch eine Liege am Pool zu ergattern. Selbst um 5:50 Uhr waren da schon liegen mit Handtüchern blockiert und man sah Menschen mit einem Stapel Handtüchern rumlaufen, die weitere Liegen blockierten. Wir behaupten mal, dass die Anzahl der Liegen nicht den Gästen entsprach - denn wir waren nicht die einzigen, die uns Alternativen suchten. Aber dass ist es nicht, was uns jetzt ernüchtert hat. Diese Massenabfertigung die dort stattgefunden hat, war kaum zu ertragen. Das Frühstück war ebenso ein logistisches Drama wie das Abendessen. Im letzten Jahr hatten wir All inlusive gebucht und es in diesem Jahr mal mit Halbpension versucht - da All inklusive leider nicht alles beinhaltet, was man sich wünschen würde. Und wärend im letzten Jahr wenige All inklusive hatten (konnte man an der Beteiligung beim Mittagessen gut feststellen) waren es diesmal wohl die überwiegende Anzahl der Gäste. Und da geht es wohl nicht mehr darum, etwas Gutes zu bieten, sondern nur noch darum, das Angebot möglichst billig zu gestalten. Nehmen wir als Beispiel den Ouzo: etwas grauenhafteres lässt sich auf der Insel wohl nicht finden und wenn man für den Schluck dann auch noch 3,20 € auf den Tisch legen muss, vergeht es einem wirklich. Selbst im Mini Market im Haus gibt es da bessere Alternativen. Die Gästestruktur beinhaltet alles: ob jung oder alt sowie viele Nationlitäten. Zu unserer Zeit waren sehr viele Italiener da - und die waren einfach nur grell und laut (eine andere Beschreibung fällt uns gerade nicht ein). Dies zusammengefasst mit den Massen die da waren, war es wirklich schwierig etwas Ruhe zu finden. Hinzu kam das teilweise unerträgliche Kindergeschrei. Wir haben damit kein Problem, aber diesmal ging es einem schon an die Nerven. Uns drängte sich die Vermutung auf, dass der Stress in der Anlage sich auf die Kinder übetrug, dass es zu diesen Reaktionen kam. Jeder, der etwas relaxen will, sollte dieses Hotel nicht besuchen, wenn es ausgebucht ist, also so ab Juni. Außerdem sollte man über das nötlige "Kleingeld" verfügen, wenn man einen wirklichen griechischen Urlaub haben möchte. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt in diesem Hotel nicht (mehr), die Qualität lässt zu viel zu Wünschen übrig. Kos hat so viel zu bieten, dass man es nicht nötig haben muss, sich in einem "All inkusive-Schuppen" abfertigen lassen zu müssen. Für leckeres Essen und gute Getränke sollte man die TamTam Bar aufsuchen - das lohnt sich wirklich und man sollte sich nicht von der deutschen Speisekarte abschrecken lassen - da ist mehr Griechenland drin als in dem ganzen Hotel "Marmari Palace".
Die Zimmer sind schön und gepflegt. Die Reinigung erfolgt täglich, ebenso wie der Austausch der Handtücher, und war jedesmals sehr zufriedenstellend. Dennoch muss man einfach feststellen, dass die wenigen Jahre bereits jetzt ihre Spuren hinterlassen haben. Die Ausstattung und auch die sehr modernen Badezimmer zeigen erste Abnutzungen (Rost am Metall, blinde Spiegel, abgeschlagene Ecken) sind aber zu vernachlässigen, da der Gesamteindruck sehr gut ist. Die Größe der Zimmer variiert durchaus. Unser Bungalowzimmer hatte noch ein Sofa und einen Sessel mit drin und bot sehr viel Platz. Die riesige, teilweise überdachte Terrasse hätte alles geboten, sich dort den ganzen Tag aufzuhalten - wenn man einen Liegestuhl dazu gestellt hätte. Die Betten sind sehr gut und die Bettwäsche wird regelmäßig gewechselt. Die Klimaanmlage ist sehr einfach zu bedienen, bietet verschiedene Einstellungsmöglichkeiten und ist äußerst leise. Beim TV hat man die verschiedenen deutschsprachigen Programme (sofern diese nicht während der WM abgeschaltet sind, aber da kann das Hotel ja nichts für) mit kleinen Aussetzern. Hellhörig sind die Zimmer nur insoweit, dass man es auch mehrere Zimmer weiter hört, wenn man den Stuhl über die Fliesen schiebt. Mit ein paar Fliesaufklebern könnte man das vermeiden, sonst merkt man eben, dass auch noch andere da sind. Etwas nervig ist der Minibar-Mensch, der jeden Tag fragt, ob alles ok ist, und zu den unmöglichsten Zeit kommt.
Jetzt kommen wir zu dem eigentlichen, was uns den Urlaub echt "versaut" hat. Im letzten Jahr gab es ein fantastisches Essen, sowohl Qualität als auch Quantität ließen keine Wünsche offen (und allen, die im letzten Jahr schon etwas zu bemängeln hatten sei gesagt: dieses Jahr wäre ein Alptraum). Die Qualitiät der Speisen und Getränke ist dermaßen nach Unten gegangen, dass man sich echt fragt, was in einem Jahr passiert ist. Gut, der Koch muss gewechselt haben. Aber das kann doch kein Grund sein, dass es morgens kein frisches Rührei mehr gabe (nur diese körnige Fertigpampe in einem Warmhaltebehälter), dass die Pfannkuchen auf Vorrat produziert wurden und in der Warmhalteschale alles andere als warm waren oder das frische Obst nur noch aus Äpfeln, Apfelsinen, Birnen und Kiwis bestand. Dabei ist es uns unerklärlich, wieso man in der Lage war, Abends wiederum Melonen zu servieren. Der Aufschnitt beschränkte sich auf irgendeine Frischwurst, die sich eigentlich nur in der Form unterschied. Salami fand man, wenn man mal Glück hatte, Schinken haben wir nicht gesehen. Ebenso war es beim Käse: Feta und Gauda - das war es. Natürlich kann man damit Leben, aber wenn man etwas anderes gewohnt war, ist man schon sehr enttäuscht. Auch bei den warmen Speisen kann man nicht ruhigen Gewissens von griechischer Küche sprechen. Es waren die gleichen Karten wie im letzten Jahr, aber dass was diesmal darunter angeboten wurde, war es echt nicht wert, sich ins Getümmel zu stürzen. Da wurden aus Langusten schon mal Krabben, anderes in einer undefinierbaren Soße ertränkt oder ein Rinderfilet in Form einer Schuhsohle, sowohl vom Aussehen als auch von der Konsestenz, präsentiert. Die Getränke kommen alle aus einem Schlauch (heißt Sirup plus Wasser). Die Auswahl ist für den zahlenden Gast mangelhaft und bei der Qualität einfach nur überteuert. Der im letzten Jahr so geliebte Cappucino ist zu einem Filterkaffee mit Sahnehäubchen degradiert.
Die Freundlichkeit des "einfachen" Personals ist duchweg gegeben - englisch sollte man aber schon sprechen, manchmal geht es auch nur mit nonverbaler Verständigung. Bei allen, die "etwas zu sagen" haben muss man einige Arroganz ertragen. Die beiden Hemdträger im Restaurant waren ebenso umsympatisch wie dieser Dimitri in der Poolbar. Da kam man sich als Gast doch sehr lästig vor. Das andere Personal musste echt aufpassen, denn wenn etwas nicht deren Ansinnen entsprach, gab es einen richtigen Abriss - und das durchaus auch vor den Gästen, so dass einem wirklich Angst und Bange werden musste, was da hinter verschlossenen Türren ablief. Auch wenn alle immer sehr Hilfbereit wirkten gab es da solche und solche. Wir waren ja nun zur WM-Zeit da und musste am Eröffnungsmorgen feststellen, dass die Sateliten-Sender ARD/ZDF nicht mehr ausstrahlten. Also haben wir dies der Rezeption mitgeteilt, da für den Abend die Übertragung groß angeschlagen war. Das schien aber bis zum Anstoss des Eröffnungsspiels keinen zu interessieren, denn erst dann kümmerte man sich darum, so dass wir von dem Eröffnungsspiel nur noch ein paar Minuten sehen konnten. Ebenso unnötig war die Ausrede, dass von einem Wasserausfall im Hotel angeblich die ganze Insel betroffen sei. 200 Meter weiter gab es da nämlich keine Probleme.
Je nachdem wo mein sein Zimmer bzw. seinen Bungalow hatte, variiert die Entfernung zu Strand. Alles in allem konnte man diesen aber ganz gut erreichen und je nachdem, ob man sich an die Wege hielt oder auch mal über eine der vielen Wiesen ging, geht es etwas schneller oder auch nicht. In Nähe des Hotels liegt nur ein weiteres, ein Wasserpark, ein Kaffeeshop und die wirklich empfehlenswerte Tam Tam Bar! Einkaufen kann man im hauseigenen Mini Market, wenn man im Urlaub nicht aufs Geld schaut. Aber das darf man in diesem Hotel sowieso nicht. Ansonsten ist die Hafenstadt (bessern Hafendörfchen um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken) Mastichari mit dem Auto ca. 5 Minuten entfernt. Da wir unsere Ausflüge ausschließlich alleine mit dem Mietwagen (über den Kosmos-Anbieter im Haus) gemacht haben, können wir zum Angebot der Reiseveranstalter oder den Preisen für Taxi oder Bus nichts sagen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation ist eher unauffällig und besteht tagsüber aus einem gleichen Programm und Abends aus wechselnden Angeboten. Uns hat davon nichts so angesprochen, dass wir uns motiviert sahen teilzunehmen. Von der Animation aus dem Nachbarhotel konnte man mehr hören als von der eigenen - in einigen Zimmern muss der Geräuschpegel wirklich hoch gewesen sein, denn unser Zimmer lag auf der anderen Seite und selbst wir konnten mitsingen. Wellness und Fitness kostet und schien auch nicht besonders gut besucht. Der Mini Market bietet einiges zu ganz deftigen Preisen und hat auch allerhand an Strandkleidung und -zubehör. Nachdem es im letzten Jahr noch hieß, dass das Hotel bald über WLan verfügt, war das Internetangebot nunmehr auf zwei Rechner im Haupthaus beschränkt. Über die Wasserqualität möchten wir uns nicht auslassen, nachdem wir gesehen haben, in welcher Form dem Chlor nach dem Schübchenprinzip zugesetzt wurde. Die zu wenigen Liegestühle hätten schon mal eine Reinigung verdient, ebenso wie die Stuhlauflagen - tja, bei weißem Stoff, sieht man eben wie viel Dreck sich da ansammelt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andrea & Thomas |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |