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Nikolaos (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2010 • 4 Wochen • Wandern und Wellness
Nie wieder Dom Pedro
2,7 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Im Vergleich zu Dom Pedro in Machico ist das Hotel in Garajau äußerlich angenehm anzuschauen. Drinnen freilich störte uns von Anfang an der Modergeruch (besonders im Bad) und der Gestank von Chlor infolge der Planschbecken (Pools) vor dem Balkon. Das Hotel empfiehlt sich für Kettenraucher, denn trotz der Verbotsschilder an den Haustüren wird hier munter gequalmt, so dass wir den Balkon kaum nutzen konnten. Das Frühstück war eintönig und überwiegend schlecht (Joghurt mit abgelaufenem Verfallsdatum, unreife Tomaten, matschiges Rührei, fetttriefender Speck, s.u. Gastronomie). Die Klientel war überwiegend deutsch und im Seniorenalter, dazwischen weniger Jüngere mit Kindern (meist Polen). Der Madeira-Urlaub war der teuerste Urlaub, den ich je gemacht habe, und das trotz lastminute.de-Angebot. Der Reiseveranstalter JCtours war eine Katastrophe. Die Reiseleiterin bekamen wir gar nicht zu Gesicht, die Reiseinformationen erhielten nach 14 Tagen Aufenthalt, die für 2 Tage vor der Abreise avisierten Daten für den Transfer zum Flughafen erhielten wir 30 Minuten vor der Rückreise, die Ausflugsangebote waren maßlos überteuert (bis 500%). Für das Abendbrot berechnet Dom Pedro 15 Euro pro Tag und Person; besseres Essen bekommt man in eigener Regie mühelos für höchstens 10 Euro. Madeira wird als Blumeninsel gepriesen, was teilweise auch stimmt, im September aber fehlen halt die Orchideen. Im Vergleich zu Mittelmeerinseln ist es angenehm grün, die Temperaturen bewegten sich zwischen 21 und 27 Grad, also angenehm, es gab nur einen richtigen Regentag, an zwei weiteren Tagen kurze Schauer. Störend fand ich, dass das Auge fast nirgendwo ausruhen kann. Die Landschaft ist zerstört durch Autobahnen und Tunnels. Madeira verdiente heute eher die Insel der Autos genannt zu werden. Auf vielen Wanderungen betrübte einen der stundenlange Marsch durch verbrannte Wälder. Auch während unseres Aufenthaltes haben wir zwei Waldbrände gesehen. Ich führe sie mit darauf zurück, dass die Einheimischen überwiegend rücksichtslose Kettenraucher sind. Beim Essen wurden wir regelmäßig durch Rauch belästigt; wenn es keine Gäste gab, die das besorgten, taten es die Kellner; äußerte man sich dazu unwillig, wurde man (auch von den Kellnern) ausgelacht. Ärgerlich fand ich auch die mangelnde Information. So sind wir mühsam 90 Minuten aufgestiegen von der letzten Bushaltestelle zum Ausgangspunkt einer Wanderung, nur um erst dort zu erfahren, dass der Weg wegen eines Bergrutsches gesperrt war. Konnte man einen entsprechenden Hinweis nicht weiter unten anbringen? Die Levada de los Tornos ist derzeit an mehreren Stellen durch Bauarbeiten unterbrochen, auch hier ist man genötigt, schweißtreibend Umwege bergaruf auf vielbefahrenen Straßen auf sich zu nach nehmen, weil keine rechtzeitige Warnung erfolgt. Chaotisch ist bekanntermaßen das Bussystem, in der Realität aber noch chaotischer als in den Führern beschrieben. So gibt es in Portela eine Haltestelle mit Wartehäuschen und detailliertem Fahrplan, der Bus hält entgegen der Angabe auf dem Fahrplan dort sonntags aber gar nicht, sondern ca. 200 m weiter an einer Kreuzung. Und von Funchal aus haben wir die Linie 96 an einem Donnerstag problemlos nach Cruz da Caldeira nehmen können, am folgenden Mittwoch behauptete der Fahrer, er fahre nicht über Cruz da Caldeira. Es ist wahrscheinlicher, dass das stimmt als dass er gelogen hat. Mein Fazit: es gibt andere schöne Inseln -- einmal Madeira reicht, und ein bis zwei Wochen wären auch genug gewesen.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Das Zimmer war hinreichend groß, spartanisch eingerichtet, aber ausreichend. WIr hatten Zimmer mit Meeresblick gebucht, wobei man das Meer etwas suchen muss. Vom Balkon aus sieht man vor allem die Plantschbecken, daher Chlorgeruch, intensiver Zigarettengestank, Hundegebell von den gegenüberliegenden Häusern. Irgendwo zwischen ferneren Palmen entdeckt man das ein Stückchen Meer. Das Bad war finster und muffig, die Dusche kurz vor dem Kaputtgehen, der Wasserhahn tropfte. Die Klimaanlage war nicht eingeschaltet, aber auch nicht erforderlich, TV haben wir nicht versucht, Minibar, Kaffeemaschine oder Kühlschrank gab es nicht, das Telefon exorbitant überteuert, besser nicht benutzen.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Das Essen lässt alles typisch Madeirensische vermissen (nur einmal gab es laut Speisekarte Degenfisch in Madeirasoße, hätten wir ohne die Speisekarte nicht erkannt, ebensowenig die "Steinpilzsoße" (Salz mit ein paar Scheiben Dosenchampignon). Phantasie bewies der Koch bei den Salaten: Dosenaprikosen mit sauren Gurken, fetttriefende Champignons mit Orangenscheiben, Thunfisch mit Rindfleisch, Süßkartoffeln mit alten Salzkartoffeln usw. Zum Frühstück gab es im Wechsel fetttriefenden Speck, Würstchen oder Champignons mit geschmacklosem Rührei. Das Beste waren die morgens und abends regelmäßig servierten rohen Zwiebeln, manchmal die einheimischen Bananen, der grüne Salat und die Butter. Das Fleisch war meist eine Zumutung, der Fisch hatte Einheitsgeschmack. Der Rotwein erinnerte an Essig, der Weißwein war süß, das Bier gut, um ein zweites Glas musste man aber betteln (à ca. 0,18 l).


    Service
  • Eher schlecht
  • Das Personal an der Rezeption ist freundlich, aber hilflos, Fremdsprachenkenntnisse (Deutsch, Englisch, Spanisch) sind ziemlich perfekt, wirkliche Hilfe erhält man aber nicht. Die Bedienung im Restaurant war bis auf eine löbliche Ausnahme, die aufmerksam und zuvorkommend war, eher lahm, alle wirken unendlich deprimiert, Lächeln Fehlansage. Besonders deprimiert wirkten die Kräfte bei der Zimmerreinigung, an der sonst nichts auszusetzen ist. Unverschämt fand ich, dass ausdrücklich kostenfreie Telefonate, zu denen wir nach einem Raubüberfall in Funchal zur Sperrung der Kreditkarten genötigt waren, uns vom Hotel mit 4,20 Euro in Rechnung gestellt wurden.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Prinzipiell mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar war nur Funchal (alle 1-2 Stunden), meist mit erheblicher Verspätung, wodurch Anschlüsse oft nicht klappten. Alternativ zu der Haltestelle direkt vor dem Hotel gibt es eine weitere, die je nach Kondition 10-20 schweißtreibende Minuten bergauf liegt und nach Funchal wie nach Machico und weiter Anbindung hat (auch alle 1-2 Stunden, teils seltener). Für den Flughafen wird man eher auf Tranfers oder Taxi zurückgreifen. Nahe gibt es einen kleinen Bäcker, zwei Gemüsegeschäfte, zwei kleine Gemischtwarenhändler (Gemüse und Wein überteuert), eine Bank, Souvenirläden und einen Laden für Tierfutter, ein Restaurant und eine englische Kneipe. Ausflugsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln existieren (Abfahrt zwischen 9:30 und 10:20), von 50 Touren im Reiseführer waren maximal 17 erreichbar, wir haben 15 geschafft. Alternativ kann man Angebote der Reiseveranstalter wahrnehmen, die 100 bis 500% teurer sind als in eigener Regie (krass fand ich 65 €Euro für eine Halbtageswanderung, die von Dom Pedro angeboten wurde, die selbst organisiert für unter 10 Euro zu machen ist).


    Aktivitäten
  • Schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Die vorhandenen Plantschbecken bis 1,5 m Tiefe mit Chlorwasser haben uns nicht zum Schwimmen animieren können. Internetzugang ist für Gäste an der Rezeption vorhanden, freilich limitiert auf 10 Minuten, weil nur ein Gerät vorhanden ist, was manchmal etwas knapp war in unserer Notlage nach dem Raubüberfall.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:4 Wochen im September 2010
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Nikolaos
    Alter:61-65
    Bewertungen:1