Sebastiansfriedhof

Der historische Friedhof im Mirabellbezirk

Auf der rechten Salzachseite in der Salzburger Neustadt liegt etwas versteckt ein außergewöhnliches, historisches Friedhofsareal: Der Sebastiansfriedhof. In der Art eines italienischen „Camposanto“ wurde der Friedhof bereits 1595 von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau in Auftrag gegeben und von seinem Hofbaumeister gestaltet: Das Areal ist praktisch quadratisch angelegt und allseits von Arkadengängen umgeben, in denen sich die oftmals reich mit Stuck und Statuen geschmückten Ruhestätten honoriger Salzburger Bürger befinden. Im offenen Gräberfeld des Sebastiansfriedhof liegt mittig die „Gabrielskapelle“, die Wolf Dietrich bereits zu Lebzeiten für sich als Mausoleum errichten ließ - wunderschöne Fliesen, ein Altarbereich samt Tonnengewölbe sowie zahlreichen Statuen schmücken die Kapelle, die dem 1617 verstorbenen Fürsterzbischof als letzte Ruhestätte dient, nachdem er die letzten fünf Jahre seines Lebens in Festungshaft verbrachte. Auf dem Sebastiansfriedhof befinden sich weiterhin die Gräber des Arztes und Naturforschers Paracelsus und der Witwe und des Vaters von Wolfgang Amadeus Mozart. Der Sebastiansfriedhof wurde 1879 aufgelassen und zeigt sich auch heute noch mit seinen hohen Zypressen und den umgebenden Gruftarkaden im italienischen Stil seines Vorbildes, des „Camposanto Monumentale“ in Pisa. Ein stiller Ort der Erinnerung, dessen Besuch sich lohnt.