Hotel Sirenetta

Da wir nach unserer Mittelmeerkreuzfahrt gerne noch eine Woche in der Nähe von Venedig bleiben wollten, haben wir uns für Lido di Jesolo entschieden. Wir (das sind mein Mann und ich) haben das Hotel Sirenetta gewählt weil die Beurteilungen dazu sehr gut waren und weil das Hotel auch bei TUI buchbar war. So haben wir ein DZ mit Halbpension sehr zeitig, schon im Winter gebucht. Der erste Eindruck von Lido die Jesolo und vom Hotel Sirenetta war wunderbar. Fazit: wir haben nach den Beurteilungen des Hotels, mehr erwartet. Vieles ist hervorragend aber zu einem 4 Sterne Hotel gehört auch ein gutes Zimmer mit Mobilar und ein etwas reichhaltigeres Essen – bis auf den Suppersamstag. Da das Hotel so beliebt ist, kann ich mir das nur mit der hervorragender Lage an dem wunderbaren Strand, den netten Garten und der schönen Terrasse mit dem Swimmingpool erklären. Denn wohnen und essen kann man in Italien auf jedenfall auch noch viel besser. Die kritischen Zimmer müssten vollkommen neu und praktisch eingerichtet und die Hauptgerichte etwas üppiger gestaltet werden. Dann erst wäre Sirenetta ein wirklicher Geheimtipp. TUI hatte eine hervorragende Reiseleiterin, die so um die Gäste bemüht war, was wir selten erlebt haben. Der Ort ist ideal für die Venedig Ausflüge. Mit einem kleinen Schiff ist man in 50 Minuten fast am Markus Platz. Ca. von 10:30 - 17:00 Uhr kann man sich in Venedig verlustieren. Die Retour-Fahrt kostet p. P. 19 Euro mit Vaporetto Fahrten in Venedig inkl.

Obwohl wir ein Zimmer im neueren Flügel erbeten haben, sind wir doch im alten Flügel untergebracht worden. Dieser war weniger ansprechend, der Fahrstuhl recht klapperig, alles etwas altmodisch. Aber in Jesolo soll im Hotelbereich in den 70-er Jahren überall wenig komfortabel gebaut worden sein. Das Zimmer war für uns trotz Auskünften in dieser Richtung enttäuschend. Aber man sagte uns, wir hätten noch eins der besten Zimmer erhalten. Wir erwischten eine regenreiche Woche und das Zimmer wurde uns in diesem Wetter sehr unbequem. Es ist sehr unvorteilhaft eingerichtet. Die Betten sind in einer Schrankwand eingebaut und diese reicht ganz bis zur Balkontür. Man hat gerade mal einen 20 cm schmalen Gang um ins Bett zu gehen. In diesem Gang hängt auch noch der Vorhang und die Übergardine. Der Fluchtweg ist komplett verbaut, in Deutschland wäre sowas verboten. Es gibt dort keine Sitzgelegenheit, nur ein Stuhl pro Zimmer. Der zweite Gast muss auf dem Bett sitzen. Kein Nachttisch, nur ein hoher Wandschrank über dem Kopf, den keiner braucht. Ein Kleiderschrank ist beim Eingang. Balkon mit einfachstem Mobilar. Das Badezimmer war hell, nicht zu klein und mit Fenster. Unsere Zimmernachbarn haben das ganze Zimmer umgestellt und die Betten in der Zimmermitte deponiert! Wir hätten das nicht gewagt. Erst am sechsten Tag haben wir per Zufall entdeckt, daß die meisten Zimmer viel moderner und praktischer eingerichtet waren, wir sind also gelinkt worden. Doch diese Zimmer bekamen außschließlich die Stammgäste. Den vorderen Bereich mit direktem Meerblick bewohnten fast nur Italiener oder solche Gäste, die seit 20 Jahren kommen. Als „Neue“ hat man da keine Chancen. Wer also neu ist, soll unbedingt versuchen, wenigsten im neuen Flügel unterzukommen. Ich würde für dieses Zimmer (das schlechteste in dieser Kategorie, wo wir je wohnten) nur 1 Punkt geben. Da aber die Matratzen und das Badezimmer in Ordnung waren, könnte man als 2 Sterne Hotelzimmer einstufen.

Das Frühtück war sehr gut, eine Freude jeden Morgen mit frisch gepresstem Orangensaft (selbst zubereitet) und Karottensaft. Sehr gute Schinken- und Salami Sorten, Käse, Eiergerichte, Kuchen. Nur frisches Obst und Gemüse waren nicht vorhanden. Diese Stunde auf der Terasse war für uns täglich das Angenehmste am Hotel. Für das Abendessen wird ein Dauer Tisch zugeteilt, was wir angenehm fanden. Das Abendessen selbst ist Geschmacksache. Es gibt zwar 4 Gänge, aber richtig satt ist man nur, wen man vorher vom Antipasti Büffet nimmt. Das besteht aus div. gebratenen Gemüse Sorten, Tomaten, Salat (immer schnell weg) Gemüsefrikadellen, Rote Beete, Bohnen und Dosenfisch. Der Zwischengang (Pasta, Risotto oder Suppe) ist sehr karg und mit preiswerten Mitteln zubereitet. Es gab nie eine gute Spaghetti oder mal frische Nudeln, nur Lasagne oder Nudel mit Fisch. Die Nudeln wirkten billig und fade, kaum Soße dabei, nach ein paar Happen hatte man genug. Der Hauptgang ist gut, meistens Fisch oder Fleisch. Beim Fisch leider immer sehr kleine Portion und nur ein Hauch von Kartoffel oder Püree dabei, sonst nichts. Für uns reichte es aber für junge Menschen kaum. Der Nachtisch war gut, Eis, Puding, Früchte, usw. Gegessen wird schnell, alles von 19:00 – 20:30 Uhr abgewickelt. Mir fehlte hier die Atmosphere. Samstag gibt es dann Büffet, desen Vielfallt und Köstlichkeiten uns fast erschlagen hat. Es war wie in einem 5 Sterne Hotel. Dann wird an nichts gesparrt. Man fragt sich, wäre es nicht besser, da etwas weniger und täglich lieber etwas mehr an den Speisen zu bieten? Mittwochs gibt es vor dem Abendessen einen Cocktail, „Spritzi“, was das Haus mit Schinken und Käse zusammen spendiert. Das ist eine sehr nette Sache. Angeblich immer mehr Leute buchen das Hotel nur mit Frühstück und speisen lieber in den unzähligen Restaurants in der Umgebung, wo es noch echt italienisch zugeht. Das hat man uns vor Ort berichtet.

Zweimal täglich Handtuchwechsel und Bettenmachen sprach für einen guten Service. Die Kellner im Restaurant waren sehr nett und die Belegschaft an der Rezeption ebenfalls.

Ein kleines gut geführtes Paradies mit sehr freundlichen Mitarbeitern und gutem Service. Das Hotel liegt direkt am Strand, nur ein paar Schritte durch den Garten zur schönen Adria. Der relativ große Swimmingpool mit Kinderbecken und Wassertrimmgeräten ist sehr einladend. Der ganze Gartenbereich ist mit herrlichen Blumen dekoriert, die täglich mit viel Sorgfallt gepflegt werden. Auf der Hotelterrasse kann man das Frühtück einnehnmen oder einen Mittagsimbiss und den Nachmittagskaffee genießen. Da das Hotel uns eher an eine Familienpension erinnerte, konnte man dort Unterhaltung nicht erwarten. Aber die gab es reichlich auf der Flaniermeile von Jesolo. Die Plaza Aurora mit einem gutem Supermarkt, Schlachterei und ein Nudelgeschäft waren nur 10 Schritte entfernt. Die Gäste sind fast nur langjährige Stammgäste, überwiegend Mütter mit Kindern, ältere und jüngere Paare, ältere Damen, viele italienische Familien und sehr viele Wochenendgäste. Es läuft alles sehr ruhig und gediegen und man fühlt sich fast wie in der Kur.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Liegen am Strand waren kostenlos. Sie wurden schon bei der Ankunft zugeteilt. Jedoch auch nur etwa ab Mitte des Strandes. Denn Vorne sind immer die Italiener. Die Liegen am Pool kosten in diesem Hotel 5 Euro pro Tag. Warum? Weiß keiner. Sport und Unterhaltung gibt es nicht, auch keinen Kinderdisco. Da aber der Ort sehr viel bietet, wird keine Unterhaltung vermisst.