Hotel Beau Rivage Pineta

"Sie war bemüht" würde es im Zeugnis heißen. Ja, man gibt sich Mühe die bröckelnde Fassade zu wahren. Es gelingt leider nicht mehr. Das Hotel ist definitiv irgendwann in den 90ern stehen geblieben, nachdem es unermüdlich seinen 70er-Charme verteidigt hat, den es seit der Erbauung besitzt. Es ist sauber, es ist aber auch abgelebt und teilweise fast schon skuril welche Vernachlässigung durch Investitionsstopp seit langen Jahren angerichtet werden kann. Wer auf Adria-Retro-70er-Jahre-Kindheitserinnerungs-Urlaub steht, ist hier Goldrichtig. Seit Jahren ist hier die Zeit stehen geblieben. Das zeigt sich auch in Details wie der Zettelwirtschaft bei der Bestellaufnahme am Tisch. Ein elektronisches Boniersystem - welches auch die zahlreichen Verwechslungen ausgeschlossen hätte - ist hier Science Fiction und noch Lichtjahre entfernt. Die Besitzerfamillie täte gut daran einmal über dringend notwendige Investitionen nachzudenken. Das Geld ist aus meiner Sicht da - bei den für das Gebotene sehr, sehr teuer angesetzten Preisen. Wobei Rennovieren wahrscheinlich gar nicht mehr Möglich ist (von der in Deutschland gar nicht zulässigen Fluchtwegorganisation ganz zu schweigen). Wahrscheinlich käme ein Neubau günstiger. Fazit: Ein sehr teurer Urlaub (zu teuer) in einem gerade mal 3-Sterne bewertbaren Hotel mit mittelmäßigem Ambiente und Verpflegung. Wenn der Garten nicht wäre und der schöne Strandzugang, welchen Grund gäbe es, hier noch einmal herzufahren? Ich habe keinen gefunden ...

Zu klein, zu alt, das Bad ein Witz. Aber das was da war vom Zimmer und vom Bad war gepflegt. Ein kleiner HD-Flachbildschirm ist viel zu weit oben an der Wand angebracht - ich weiß jetzt woher die Verspannungen kommen.

Einheitsbrei. Continental Breakfast, Mittags immer vom Grill, Abends isst man sich durch die 3 Gänge. Man ist satt geworden. mehr leider nicht. Obwohl die gut kochen können. Sobald aber weniger Gäste da waren, wurde auch mal auf TK-Beilagen zurückgegriffen, was gar nicht geht. Die Weinauswahl war nicht berauschend. Bis auf Weine von Jermann lag der Schwerpunkt leider (logisch?) auf Friaul. Toskana, Piemont, Umbrien, Apulien, Sizilien .. es gäbe so schöne Alternativen zu besseren Preisen. Nicht jeder mag dünne Weine mit hohem Säuregehalt wie sie in der hier gebotenen unteren bis mittleren Preisklasse (Einkaufspreise) leider nur zu häufig vorkommen. Der VK in der Karte war mit Preisen von 20,- bis 35,- Euro O.K. - aber eben für die gebotenen Weine ... na ja ...

Freundlich. Der Chefkellner hat aber schon bessere Tage erlebt. Der Rest der Mannschaft hat das Beste daraus gemacht. Zimmerreinigung war flott und gut. Niemand kommt jedoch auf die Idee, dass man nach dem Abendessen vielleicht noch einen Drink an der Bar einnehmen möchte. Da muss man förmlich dahinter her sein um bedient zu werden. Was könnte man mit der Bar noch an zusätzlichem Umsatz machen - es hat noch keiner gemerkt. Grundsätzlich hat man das Gefühl, dass es eher gern gesehen wird, wenn man nach dem Abendessen möglichst schnell auf den Zimmern verschwindet, damit der Laden dicht gemacht werden kann. Also genau das Gegenteil was man von einem Urlaubsabend erwartet.

Die Lage ist die Perle des Ganzen. So muss es sein, wenn man abseits des Trubels Badeurlaub machen möchte. Ballermann ist woanders. Die Anlage ist aussen wirklich sehr gepflegt. Man könnte aus dieser Lage wirklich ein Schmuckstück machen, wenn man halt einmal etwas Geld in die Hand nähme und nicht nur auf die (wahrscheinlich eher unkritischen) Stammgäste setzen würde. Warum ist denen das eigentlich nicht zu teuer? Die Preise haben sehr regelmäßig jedes Jahr um 100,- Euro (Zimmerpreis mit VP) angezogen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Pool war gepflegt, Strand sehr schön. Da wenig Gäste da waren, waren die 20 Liegen kein Problem. In der Hauptsaison stelle ich mir das eher schwierig vor ...