H10 Las Palmeras

Das H10 Las Palmeras liegt mitten in der Touristenhochburg Playa de las Américas und dort direkt an der Uferpromenade. Wie das Gros der Hotel ringsum handelt es sich um eine Bettenburg: ein riesiges, schmuckloses Gebäude, dessen Fassade gut einen neuen Anstrich vertragen könnte. Die Einrichtung im Foyer und in der unteren Etage des Hotels hingegen ist offensichtlich Ergebnis einer noch nicht lange zurückliegenden umfangreichen Renovierung und überzeugt, hier hat man sich große Mühe gegeben und wir fühlten uns beim erstmaligen Betreten des Hotels sehr wohl. Enttäuscht haben uns jedoch letztlich die Lage des Hotels und im Besonderen unser Zimmer, sodass wir das Las Palmeras nur eingeschränkt weiterempfehlen.

Unser erstes Zimmer, ein recht kleines Eckzimmer, befand sich im 1. Stock auf der Straßenseite direkt über den Flachdächern der Restaurants und deren brummenden Abzugshauben und Klimaanlagen. Nach problemlosem Wechsel bezogen wir ein sehr viel größeres, toll ausgestattetes Zimmer im 5. Stock, wo das Rauschen und Geblase der Anlagen nicht mehr derart stark zu hören, aber der Fritteusenfettgeruch immer noch - und permanent - zu riechen war. Leider war es auch vollkommen Wurscht, zu welcher Tages-/Nachtzeit wir zu lüften versuchten, dieser Umstand blieb ständiger Begleiter. Die Fenster und Terrassentür ließen jegliches Geräusch durch, jedes besoffene Gelalle, jeden wummernden Bass bis weit nach Mitternacht - für uns das größte Manko des Zimmers zur Straßenseite, das ruhigen Schlaf ohne Ohrstöpsel unmöglich machte. Wer hier nicht absolut unempfindlich ist, sollte bei der Buchung unbedingt sein Glück mit einem Zimmer zum Garten/mit Meerblick versuchen, andernfalls ein Hotel in anderer Lage wählen. Wir waren sehr enttäuscht und entnervt, darüber halfen auch nicht mehr die recht geschmackvolle Einrichtung des Zimmers und die drei Kopfkissen, die einem zur Auswahl standen, hinweg.

Der Speisesaal gleicht zu den Stoßzeiten - welche das sind, soll man auf einer am Restauranteingang aufgestellten „Ampel“-Abbildung ablesen können - einer Kantine. Es ist sehr laut und trubelig, ständig läuft man Gefahr, in andere Gäste hineinzulaufen, und man darf auch ab und zu Schlange vor dem Buffet stehen. Das Buffet selbst war unseres Erachtens angemessen umfangreich, aber nicht immer überzeugend - mal war das Essen bereits wieder kalt, mal zu verkocht oder zu trocken - eben die üblichen Krankheiten des Anbietens von Speisen in Warmhalteschalen. Der Sekt zum Frühstück war gut gemeint, aber nicht genießbar, weil extrem sauer. Besonders schön waren die vielen unterschiedlichen und wechselnden Salatzutaten und Käsesorten (als Dessert); das Fleisch an der Grillstation ist meistens gut gelungen. Alles in allem dem Preis-Leistungs-Verhältnis angemessen.

Das Personal gefiel uns richtig gut - freundlich, professionell und immer gut aufgelegt. Im Restaurant war man flink unterwegs und hat sich sehr bemüht, auch zu den Stoßseiten das benutzte Geschirr schnell wieder fortzuschaffen und die Speisen wieder aufzufüllen. Wir haben uns gut umsorgt gefühlt.

Wir hatten die gesamte Woche einen Mietwagen und würden das auch jedem raten. Man ist schnell auf der Autobahn und kann alle touristischen Ziele auf der Insel gut erreichen - eine Fahrt in den Norden nach Santa Cruz de Tenerife ist etwa in ca. 50 Minuten bewältigt und damit ist man auch schon von einem Ende der Insel ans andere gelangt. Das Hotel hat keine direkte Strandlage. Zwar hat man über die Promenade direkten Zugang zum Meer. Unmittelbar vor der Anlage wird der steinige Küstenabschnitt aber, wegen des starken Wellengangs an dieser Stelle, fast ausschließlich von Surfern genutzt. Läuft man entweder links oder rechts, gelangt man jedoch innerhalb von ca. 15 Minuten zu den Stränden Playa de Troya bzw. Playa del Camisón. Zum größten Minuspunkt des Hotels zählte aus unserer Sicht leider gerade die zentrale Lage in Playa de las Américas. Das Las Palmeras liegt eingebettet zwischen verschiedenen kleinen Bars und Restaurants, was nicht nur gewisse stete Geruchsimmissionen mit sich bringt, sondern natürlich auch einen entsprechenden Geräuschpegel des Nachts. Die Bars und Geschäfte selbst sagten uns überhaupt nicht zu, alles erschien recht heruntergekommen und lieblos und war nicht einladend. Die penetranten Versuche der Restaurantmitarbeiter, uns dennoch als Gäste zu akquirieren, taten ihr Übriges.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Gartenanlage rund um den Pool ist sehr gepflegt und nett anzusehen, leider nicht sonderlich weitläufig. Auch hier machen sich die vielen Gäste bemerkbar, die dann auch noch - klar - bereits früh morgens mit ihren Handtüchern die dicht an dicht gestellten Liegen reservierten. Wir kamen zu verschiedenen Tageszeiten von unseren Ausflügen zurück und hatten immer Mühe, noch freie bzw. nicht reservierte Liegen zu finden. Die an den Liegen angebrachten Schildchen - Reservieren verboten - werden geflissentlichen von den Gästen ignoriert; es wäre schön, wenn das Hotel hier doch mal aktiv werden würde... Das Animationsteam, das Aktivitäten wie Bogenschießen anbietet, ist angenehm unaufdringlich. Das Las Palmeras verfügt außerdem über einen von uns nicht genutzten Tennisplatz, Fitnessraum und Indoor-Spielplatz für Kids. In der Bar im Foyer oben wird täglich Live-Musik gespielt. Im unteren Bereich des Hotels gibt‘s - neben einer zweiten Bar - viel Platz auf vielen hübschen Sitzgelegenheiten, wo sich getroffen, Karten gespielt, gelesen oder gemeinsam Fußball ;-) geguckt werden kann. Hier war es nie zu voll und recht gemütlich.