Was eine Handvoll Felsen für einen Unterschied machen können! An der Praia de Dona Ana stehen Steinblöcke herum, die auch gut ins Monument Valley passen würden, und etliche andere gibt es im Meer und entlang der Küste, und alle zusammen machen diesen Strand bei Lagos zu einem wunderbar pittoresken Stück Portugal. Die Felsen sind Fotomotiv und Schnorchelrevier, und „Bis da vorne und zurück“-Wettschwimm-Wendemarke sind sie ebenfalls. Wenn man sich ein Kajak mietet und los paddelt, steuert man sie auch ganz automatisch an. Geht gar nicht anders.
Doch, das sieht schon ganz bezaubernd aus, nicht bloß vom Strand aus, sondern auch unter Wasser. An den Felsen leben Anemonen und Seesterne, und wenn man ganz ruhig im – erstaunlich kühlen! – Wasser liegt, kommen Schwärme kleiner Fische und knabbern an einem herum. Der Wellengang in der Bucht ist meistens minimal, und die geschützte Lage sorgt dafür, dass man hier auch an jenen Tagen am Strand liegen kann, an denen man anderswo in der Algarve fortgeblasen wird. Leider gibt es derart viele Vorzüge nicht ohne Nachteile: In der Hochsaison tuckert meistens eine kleine Armada an Ausflugsbooten zwischen den Felsen umher.
Der Sand besteht größtenteils aus Muschelschalen und ist deswegen nicht so fein und weich wie an vielen anderen Stränden der Region. Im Laufe des Vormittags füllt sich der große Parkplatz an der Treppe zum Strand allmählich, und je später man anschließend kommt, desto weiter weg an der Straße muss man seinen Mietwagen parken (oder man kommt von Lagos aus gleich mit dem Bus). Die Bauruinen neben den großen Hotels über der Bucht sollten übrigens selbst Hotels werden, aber während ihrer Rohbauphase traf Portugal die Finanzkrise. Man kann sich ziemlich gut vorstellen, wie voll es an der kleine Praia Santa Ana geworden wäre, wenn das alles fertig gebaut worden wäre.
In den Restaurants in Strandnähe ist es meistens ziemlich voll – schöner sitzt man in den kleinen Kneipen an der Estrada da Ponta da Piedade (am Ende des Parkplatzes links hundert Meter die Straße hinauf).
Große Felsen und wenig Wellengang gehören zu den Markenzeichen dieses Stadtstrandes von Lagos, im Südwesten Portugals.