Evangelischer Friedhof Meran

Stille Zeitgeschichte unter Denkmalschutz

Der „Evangelische Friedhof“ liegt etwas außerhalb der Altstadt am nördlichen Passerufer und lohnt als Relikt aus der „goldenen Epoche des Kurbetriebes“ einen Besuch. Angelegt wurde der Friedhof bereits 1897, als sich der erste evangelische Friedhof im Bereich des heutigen Marconi-Parks als zu klein erwies und daher 1911 geschlossen wurde. Traditionell wurden auf beiden evangelischen Friedhöfen Angehörige aller Religionen beigesetzt und beim Rundgang entdeckt man kyrillische Schriftzeichen von Bürgern des Zarenreiches, irische Rundkreuze und Gräber anglikanischer oder griechisch-orthodoxer Christen. Auf dem seit 1996 unter Denkmalschutz stehenden Areal finden sich unter anderem die Ruhestätten des Generals Wilhelm von Württemberg, Johannes Lepsius und der Ehefrau des Nobelpreisträgers Paul Heyse, die 1862 im Alter von 28 Jahren in Meran an der Tuberkulose verstarb. Der evangelische Friedhof dokumentiert mit seinen stimmungsvollen Grabdenkmälern unter alten Bäumen in berührender Weise die Kurgeschichte der Stadt – ein Rundweg führt über die 10.000 Quadratmeter große Fläche und viele Informationstafeln beleuchten das Leben der Verstorbenen und ihre Beziehung zur Kurstadt.