- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Gästestruktur ist international. Im Hotel gibt es viele Kinder und Gäste aller Altersgruppen. Das Hotel hat insgesamt 327 Zimmer. Es ist nach Angaben der Einheimischen vor mehr als 20 Jahren gebaut worden. Man hatte bei unserem ersten Zimmer den Eindruck, so lange war auch nichts mehr renoviert worden. 5-Sterne sollte nicht nur aus Checklisten-fixiertem 2-maligem Handtuchwechsel am Tag, Bademänteln und Minibar bestehen… Das Hotel liegt für normal zahlende Gäste im Hochpreissegment und fällt im Vergleich mit asiatischen Hotels ganz klar ab. Dieses Hotel wird auch von Firmen genutzt, um deren Mitarbeitern Incentive-Gruppen-Reisen zu gewähren. Spürbar war, dass sich die meisten Teilnehmer üblicherweise nicht diese Preisklasse leisten. Bei unserem Aufenthalt wurde von einem großen deutschen Autokonzern mit zwei Buchstaben jede Woche eine Gruppe aus Spanien für je 5 Tage geschickt. Wir haben insgesamt drei Gruppenwechsel erlebt. Ebenfalls von der Partie seien regelmäßig auch anderweitige tschechische Gruppen, sagen die Kellner. Hier können wir die Wechselfrequenz nicht angeben. Der Umfang würde pro Gruppe je 100 Teilnehmer betragen. Am vorletzten Urlaubstag kam dann darüber hinaus noch eine Gruppe einer internationalen Unternehmensberatung von der Niederlassung Johannesburg, Südafrika, an. Damit war auch erklärt, warum einige Themenrestaurants an manchen Abenden komplett blockiert waren. Die Aussage im Katalog „die Hotelleitung behält sich vor, bei geringer Auslastung bis zu 2 Restaurants zu schließen“ stimmt definitiv nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Die Restaurants werden für diese Gruppen gebraucht. Die laute Musik in diesem Zusammenhang wurde mit Lautsprechern an den gesamten Strand vor den Deluxe Zimmern übertragen und endete erst gegen 24 Uhr. So hatten alle anderen Gäste in ihren Zimmern ebenfalls etwas von diesen Gruppenveranstaltungen – ohne dabei zu sein… Das Hotel belegt also, wenn die Kellner Recht haben, ein starkes Drittel seines Zimmerkontingents mit Gruppen, welche die normal zahlenden Gäste wohl „subventionieren“ dürften. In der Regel sind solche, eher für Kongresshotels übliche Reisegruppen der Anfang vom Ende eines Individual-Hotels. Ein Hinweis im Katalog des Veranstalters hätte für uns genügt, um im Vorfeld dieses Hotel bestimmt nicht zu buchen. Mauritius bietet dem Reisenden außer wirklich schönen Stränden, ein paar Natursehenswürdigkeiten und Museen nicht sehr viel. Es gibt keine schönen Städte mit historischem Kern, die zum flanieren oder einkaufen einladen würden. Kulturell ist hier kaum etwas zu finden. Von Deutschland aus wird Mauritius nur von Condor Non-Stopp angeflogen. Mit anderen Airlines sind z. T. mehrstündige Stopp-Over in anderen Ländern in Kauf zu nehmen. Reisenden, die trotzdem nach Mauritius fahren wollen, würden wir empfehlen, ein anderes Hotel zu buchen. Dem Reiseveranstalter sei geraten, öfter mal zu überprüfen, was er für teuer Geld in seinem Angebot hat und wie die Wirklichkeit vor Ort aussieht. Das Hotel hält u. E. in keiner Weise die Standards, die an ein 5-Sterne-Hotel gestellt werden dürfen. Das Hotel könnte überall auf der Welt stehen. Im Inneren würde man nicht mitbekommen, in welchem Land man sich gerade aufhält. Wenn wir im nächsten Winter mal wieder etwas Wärme im Urlaub haben wollen, werden wir wieder auf bewährtes in Asien zurückgreifen. Dort bekommt der Gast für sein Geld meist eine adäquate Gegenleistung.
Wie bereits beschrieben, sind wohl die meisten Zimmer total abgewohnt. Von den renovierten gäbe es nach Mitteilung eines Angestellten nur ein paar. Der Rest hat für mein Empfinden eine Einrichtung, die eher auf den Sperrmüll als in ein 5-Stern Ressort gehört. Unser Erstes Zimmer hatte im Bad massiven Schimmelbefall. Auch im zweiten Zimmer waren im renovierten Bad schimmelige Stellen zu sehen und zu riechen. Also nichts für Schimmelallergiker oder Personen mit Vorerkrankungen. Die Aircon schaffte es bei über 30 Grad Außentemperatur nicht, eine angenehme Kühle im Zimmer herzustellen. Feucht gewordene Kleidung trocknete nicht im Zimmer und schon gar nicht beim schwülen Außenklima. Die Geräte, wie Klimaanlage und Kühlschrank machten im Betrieb beständigen Lärm. Die Zimmer sind so hellhörig, dass man von der Nachbarschaft jedes Kommen und Gehen mitbekommt. Die Fauna der Insel konnte man in unserem Zimmer in Form verschiedener kleiner Krabbeltiere (kleine Ameisen, Kakerlaken und ganz kleine, undefinierte Insekten) bewundern. Man darf im Shandrani halt einfach nicht zu empfindlich sein.
Das Hotel ist ein All Inclusive Ressort. Es gibt 5 Restaurants. Das Grand Port bietet internationale Küche und ist gleichzeitig das Hauptrestaurant. Dort gibt es auch das Frühstück. Im Restaurant herrscht ein bisschen Bahnhofshallenatmosphere mit sehr hohem Geräuschpegel. Die Speisen zeigen eine gewisse Redundanz, die bei 14 Tagen schon wirklich langweilig werden kann. Die Küchenqualität ist entsprechend der Großküchenatmosphere. Man darf hier keine Sterneküche erwarten. Für die nun folgenden Themenrestaurants sind langfristige Vorreservierungen notwendig, wenn man da Abendessen gehen will. Es ist uns erst für die zweite Woche gelungen, Termine zu bekommen, obwohl wir gleich am ersten Tag unseres Urlaubs Reservierungen nachgefragt hatten. Le Sirius ist ein kleineres Restaurant in der Nähe des hinteren (kleineren) Pools mit ordentlicher Küchenqualität aber leider nur sehr kleiner Karte für Mittag- und Abendessen. Zeitweise wird dort auch Frühstück (mit deutlich kleinerer Auswahl) angeboten. Das Porto Veccio ist ein italienisches Restaurant – oder zumindest das was das lokale Hotelpersonal für Italienisch hält…Es rentiert sich u. E. nicht wirklich da hinzugehen. Wir fanden es von allen am schwächsten. Le Boucanier ist ein Fischrestaurant mit geringer Sitzzahl. Die Speisequalität dort ist sehr gut. Leider bekommt man dort, wie auch im noch folgenden Restaurant ein fertiges Menü, ohne Variationsmöglichkeit. Das sicherlich schönste aber schwer zu buchende Restaurant ist der Teak Elephant mit Thai Küche. Der Küchenchef dort kommt aus Bangkok und hat sein Handwerk wirklich gelernt. Die Küche ist typisch und die gebotenen Speisen werden auch schön präsentiert. Das hätte man sich wirklich etwas öfter gewünscht. Aber Achtung, wenn man in einer Woche zwei Mal in die beiden letztgenannten Restaurants geht, bekommt man exakt das gleiche Menü. Menüwechsel ist immer Montags. Ansonsten gibt es zwei Bars mit Free-Drinks ab 10.00 h den ganzen Tag (erst ab 23:30 h kostenpflichtig). Ab 18.00 h gibt es auch recht ordentlichen Champagner for free. Die Minibar im Zimmer war etwas spärlicher ausgestattet aber außer Wasser nicht wirklich nötig, weil es ja außerhalb alles gab, was getränketechnisch das Herz begehrte. Die Weine sind international und für All Inclusive ebenfalls recht ordentlich.
Servicesprachen sind Kreolisch (lokaler Dialekt), Französisch, bei den Meisten gutes Englisch und bei einigen Wenigen Deutsch. Das Personal ist sehr freundlich und im Rahmen seiner Möglichkeiten stets sehr bemüht. Die Resultate lassen aber doch immer wieder Raum für Verbesserungen. Beispielsweise war ein Early Check in über unsere Agentur zwar schriftlich bestätigt worden aber natürlich bei Ankunft erst mal nicht möglich. Geraume Zeit und viele Telefonate später hat es die Rezeption dann doch noch geschafft, ein Zimmer aufzutreiben. Das war ein abgewohntes nur oberflächlich geputztes Deluxe Zimmer mit viel, viel Schimmel im Bad. Wir haben reklamiert und nach einer weiteren Wartezeit ein ordentlicheres Zimmer in der gebuchten Kategorie Deluxe bekommen. Aber auch hier muss man sagen, für fast 500,- Euro die Nacht für das Gebotene viel, viel zu teuer – immer im Vergleich mit anderen 5-Sterne Hotels.
Wer schon immer mal auf dem Vorfeld eines Flugplatzes Urlaub machen wollte, ist hier genau richtig. Der einzige Flughafen von Mauritius liegt nur ein paar Autominuten entfernt. Das ist einerseits ein Vorteil, weil man schnell im Hotel ist – andererseits überfliegen aber jede Menge Flieger im Landeanflug oder im Startmodus in niedrigster Höhe von morgens 6 h bis abends 24 h das Hotel. Zeitweise war das sogar alle 10 Minuten ein Flieger. Flugenthusiasten können sich freuen. Im Herbst 2012 soll die zweite Runway (durch die fleißige Arbeit einer chinesischen Baufirma) fertig gebaut sein – dann wird’s sicherlich noch mehr! Eigentlich liegt das Hotel sehr schön an der Blue Bay mit schönster blauer Farbe des Meerwassers und umgebendem Korallenriff. Es gibt verschiedene Strände mit grobkörnigem Muschelkalk bzw. Korallenresten. Wegen der Seeigel und der sehr giftigen Steinfische sollte man auch im Wasser Strandschuhe tragen. Ein Hinweis auf das richtige Verhalten beim Kontakt mit diesen wirklich sehr gefährlichen Fischen fehlt allerdings im Hotel. Das Gift kann schwere Nekrosen (Absterben des Gewebes), Lähmungen und Kreislaufstillstände auslösen. Krankenhausbehandlung ist beim Giftstich in jedem Fall angezeigt. Die Blue Bay selbst ist sehr flach, man kann endlos weit hineinlaufen und immer noch stehen. Auf der anderen Seite des Hotels liegt auch ein Strand zum offenen Meer (Indischer Ozean) mit heftiger Brandung und Unterströmungen. Beim Schwimmen ist deshalb hier große Vorsicht angesagt. Dass das Hotel ein All Inclusive Ressort ist, hat seinen Grund. Außerhalb des Tag und Nacht durch die Security bewachten Tors gibt es: NICHTS
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Viel Meer, viel Sand, ganz viele Menschen im Hotel, täglich Besuch von streunenden Hunden, viel Hitze und drum rum nichts - das kann ab einer gewissen Urlaubsdauer schon Längen verursachen. Zeitschriften und Bücher kann man im Hotel nicht wirklich kaufen. Wer sich nichts mitbringt, hat da ziemlich verloren. Wer will sich schon einen 3 Wochen alten Stern für umgerechnet fast 10 Euro kaufen? Aktuelle Tageszeitungen gab es gar nicht. Als der alte Stern dann doch noch einen Liebhaber gefunden hatte, gab’s auch keine deutschen Zeitschriften mehr. Wie oben schon erwähnt, gibt es fußläufig außerhalb des Hotels einfach nichts zu kaufen. Will man in die nächste kleinere Stadt (Mahebourg), in der es montags einen Markt gibt, muss man das Taxi nehmen. Es gibt keinen Bus, der vom Hotel abfährt. Das Wireless fürs Internet war so langsam, dass sich jedes Bit durchs Netz quälte. Oft war nur die Meldung Timeout zu sehen. Handytelefonie war mit Vodafone problemlos möglich, ist aber nach Deutschland so richtig teuer. Kostenlos können Paddelbote, Kajaks etc. ausgeliehen werden. Auf der Lagune Paddeln ist ganz o.k. aber irgendwann auch etwas tröge. Weiterhin gibt es Tennis und Golf. Der Spa bietet eine schöne Qualität allerdings auch zu deutschen (Apotheken-) Preisen. Eine Massage von einer Stunde kostet umgerechnet über 70 Euro – das ist bei dem Lohniveau in Mauritius auch sportlich. Über die Agenturen oder im Hotel direkt buchbar sind Inseltouren mit dem Auto oder Bus. Mietwagen wären auch verfügbar aber bei Linksverkehr und nur unwesentlichem Unterschied zu Angeboten mit Fahrern u. E. nicht zu empfehlen. Die 8-stündige Tour in einer Limousine, die wir über den Reiseleiter für 175,- Euro gebucht hatten, entpuppte sich dann als eine Fahrt in einem etwas betagteren Nissan mit schwacher Klimaanlage und mit deutsch sprechendem, nicht sehr sicherheitsbewussten, Fahrer. Dieser ließ beim Tanken, einen Liter Reserve-Benzin eine PET-Cola-Flasche füllen und führte diese dann im Kofferraum ungesichert mit. Wir haben darauf hin unsere Tour schon nach 6 Stunden beendet und waren froh, heil im Hotel angekommen zu sein. Auf entsprechenden Hinweis, dass Benzin in PET-Flaschen eigentlich nichts zu suchen hat, gelobte er, das nicht mehr tun zu wollen, obwohl ihm mit seiner Methode 6 Jahre lang nichts passiert wäre… Glückliche Menschen, diese Mauritier!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Februar 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 145 |