Kurz nach dem Mittag erfolgt unsere Anreise mit dem Neckermann-Bus und wir checken an der Rezeption ein. Die freundliche Rezeptionistin unterweist uns auf Deutsch. Nach Bezug des Zimmers 1058 stellen wir Schimmel an der Decke im Bereich der Klimaanlage fest, was wir umgehend reklamieren. Falls jemand vor dem gleichen Problem steht, schimmlig heißt auf Spanisch "mohoso". Nachdem dies geklärt ist, wird uns versichert, dass sich jemand darum kümmern wird. Also zurück aufs Zimmer, kurz gewartet und es erscheint die Chef-Putze, wirft einen Blick auf die betroffene Stelle und verschwindet wieder. Das kommt uns spanisch vor, und wir melden uns erneut bei der Rezeption. Hier wird uns erklärt, dass es die letzten Tage geregnet hätte und der Schimmel schnell beseitigt sei. Wir haben unsere anders lautende Meinung vertreten, dass wir in unserem Zimmer keinen Schimmel im Bereich der Klimaanlage (und damit vermutlich auch innerhalb derselben) haben möchten. Nach einigen Minuten wird uns ein neues Zimmer zugewiesen und wir machen uns auf den Weg zur Nummer 2020. Beim Betreten des Zimmers erschlägt uns der starke Chlorgeruch des Reinigungsmittels, das hier offensichtlich während unserer Wartezeit an der Rezeption den Schimmel im Bereich der Klimaanlage entfernen sollte. Man sieht noch die Flecken an der Decke. Uns beschleicht das Gefühl, man nimmt uns nicht ernst und wir machen uns wieder auf den Weg zurück zur Rezeption. Das nächste Zimmer, mit der Nummer 6032, befindet sich in der obersten Etage. Man möchte uns vielleicht mit der guten Aussicht beruhigen. An sich keine schlechte Idee, wäre nicht auch in diesem Zimmer die Klimaanlage schimmlig. Was man von außen nicht gesehen hätte, wenn nicht nur eine halbe Filtermatte im Lüftungsgitter den Blick auf die pelzigen Belege im Inneren freigegeben hätte. Wieder zurück zur Rezeption. Nun soll das Zimmer 2050 Besserung bringen und siehe da, es geht auch anders. Die Klimaanlage ist nicht unbedingt sauber, aber kein Vergleich zu den vorher besichtigten. Man könnte denken, dass es daran liegt, dass bei dieser im Luftkanal eine Beschichtung vorhanden ist, während bei den anderen an dieser Stelle nur tapeziert war. Aber das ist Spekulation. Zurück zur Rezeption, mit dem Hinweis, dass wir dieses Zimmer nehmen, aber die Klimaanlage nicht benutzen werden, da diese offensichtlich nicht gewartet werden und die Zimmer mit Schimmelsporen berieseln. Abends am Büffet im Mediterranean Palace: Das Restaurant ist unglaublich groß, der Geräuschpegel entspricht dem in einer Mensa. Die Essensauswahl ist mäßig, insbesondere die Auswahl an Obst könnte vielfältiger sein, und es ist auch nicht besonders liebevoll angerichtet. Was mit Obst aus der Dose auch nicht unbedingt einfach ist. Da wir wenig begeistert sind, entschließen wir uns für zukünftige Mahlzeiten das für Gäste des Mediterranean Palace ebenfalls nutzbare Restaurant Italiano im Hotel Cleopatra aufzusuchen. Dieses stellt sich auch als wesentlich bessere Alternative heraus. Es sind nicht so viele Plätze, diese sind auch noch so voneinander getrennt, dass eine zum Essen geeignete Atmosphäre entsteht. Bis auf einen weiteren Versuch im Restaurant Mediterranean Palace sind wir beim Italiano geblieben. Bei diesem Versuch gab es am Büffet nicht nur neben normalem Schimmelkäse auch schimmligen Nichtschimmelkäse, sondern auch überreife Papaya. Diese sah dermaßen unappetitlich aus (ungefähr wie ungründlich abgegessene Melone), dass sie den Abend über liegen blieb und irgendwann verschwand. Die begehrte Mojo-Soße zu den kanarischen Kartoffeln wurde den Abend nicht nachgefüllt, obwohl sie schnell verbraucht war. Minuspunkte beim Italiano: Die Kaffeekannen, die man zum Frühstücksbüffet mit zum Tisch nimmt, werden zusammengekippt, wenn die Gäste fertig sind und sich in diesen noch geeignet erscheinende Reste befinden. Ob dies die Regel ist, können wir nicht sagen, beobachtet haben wir es einmal. Dies erklärt auch, warum der Kaffee nicht so lecker ist, wie er sein könnte. Es gibt abends keine Biergläser und erst bei unserem vierten Abendbüffet wurden uns Wasser und Bier nicht nur hingestellt, sondern auch eingegossen. Leider gibt es hier während unseres Aufenthaltes keine kanarischen Kartoffeln mit Mojo-Soße. Weitere Auffälligkeiten: Die Zimmer sind ziemlich abgenutzt. Das Bad war gut ausgestattet, nur die Verarbeitung ließ zu wünschen übrig. Auch hier deutliche Abnutzungserscheinungen. An der Decke ein mit beschichteten Spanplatten blind gesetzter Lüftungsschacht (Bestandteil besagter Klimaanlage), mit einer leicht durchnässten Stoßfuge in der Mitte. Der Seifenhalter in der Wanne ist in Kopfhöhe angebracht, was nicht weiter schlimm wäre, wenn nicht der Duschkopf starr wäre und so die Nähe des Kopfes zum Seifenhalter erzwingt. Der Duschvorhang hängt so ungünstig, dass nach dem Duschen von 2 Personen der Badfußboden zur Hälfte geflutet ist. Lustiges Detail: Es gibt keine Klobürste. Apropos Fluten. An einem unserer Urlaubstage hat es tatsächlich für ca. 15 Minuten stärker geregnet. Als Folge begann unsere Toilette starke Geräusche von sich zu geben und ein leichter Kanalgeruch stellte sich im Zimmer ein. Bei näherer Betrachtung verhielt sich die Toilette wie ein Zimmerspringbrunnen, nur nicht ganz so ästhetisch. Dieser Zustand dauerte ca. 10 Minuten, während derer vom Bad ausgehend der Eingangsbereich und ein Bereich des Zimmers bei geschlossenem Toilettendeckel überschwemmt wurden. Nach einem Anruf bei der Rezeption erscheint nach ein paar Minuten eine Reinigungskraft und entfernt dieses Wasser mit einem Poolhandtuch (!). Und noch bevor wir "Reinigungsmittel" sagen können, ist sie auch schon wieder weg. Also erneuter Anruf bei der Rezeption, der wir in bestem gebrochenem Englisch erklären, man möge doch Reinigungsmittel für den Fußboden verwenden, da das Wasser immerhin aus der Toilette kommt. Kurz darauf erscheinen 2 Reinigungskräfte, die die Reinigung wunschgemäß ausführen. Anschließend steht der Hausmeister vor der Tür, der uns in unser neues Zimmer transferieren möchte, es gab hier wohl ein Missverständnis am Telefon. Wir lehnen dankend ab, nicht zuletzt, weil wir keine Lust auf eine andere Klimaanlage haben. Nach dem Regen sind im gesamten Hotel leichte Ausfallerscheinungen zu beobachten. So fährt einer der Fahrstühle nicht mehr, die überdachten Außenbereiche der Restaurants sind gesperrt, weil die Fußböden überflutet sind. Außer dem leichten Kanalgeruch springt im Restaurant Italiano abends auch noch ein Sprinkler an, der einen Großteil des noch nutzbaren Bereichs außer Gefecht setzt. Dafür wurden die Getränke an diesem Abend nicht berechnet. Die Gläser auf dem Zimmer wurden 2 Tage nicht gereinigt bzw. ersetzt, obwohl diese deutlich von Rotwein verunreinigt waren. Entgegen der auf dem Zimmer ausliegenden Informationen ist die Nutzung des Poolbereichs in der 4. Etage kostenpflichtig. Mit 15 €/Person und Tag ist es auch trotz inkludiertem Getränk nicht billig. Es gibt nach all dem auch Positives zu berichten: Die Lage des Hotels ist sehr zentral und strandnah. Das Personal war durchweg freundlich und hilfsbereit. Das in den Fernseher integrierte Informationssystem ist sehr nützlich, um seine Rechnung im Auge zu behalten. Dennoch können wir das Hotel nicht guten Gewissens weiter empfehlen, da die Qualität uns für ein 4 Sterne-Haus nicht angemessen erscheint.

Zimmer

Eher gut