Lopesan Baobab Resort

Die Anlage ist mit ca. 670 Zimmern sehr groß. Die Poolanlage ist im Verhältnis dazu ausreichend dimensioniert und vielseitig gestaltet. Auch die Zimmer sind großzügig, jedoch insbesondere im Badbereich eigenwillig gestaltet (s.u.). Wir hatten ein Zimmer "mit Blick" auf das Meer gebucht. Es lag über der Lieferantenzufahrt, wo nicht nur ständig reges und geräuschvolles Be- und Entladen stattfand, sondern auch die Bautätigkeiten weitergeführt wurden. Die Handwerker machten auch nicht vor der Nachtruhe der Gäste halt. Meist begannen sie morgens früh ab 6 Uhr. Einmal - Sonntag nacht - begann das Hämmern sogar um 1.15 Uhr. Und schließlich wurden in jeder Nacht offensichtlich ganze Glascontainer geleert, was die Geräuschkulisse schlagartig erhöhte. Beim Blick vom Balkon eröffnet sich ein wenig reizvolles Panorama auf belebte Straßen sowie auf die Fassaden weiterer großer Hotels bzw. auf ein großes Einkaufszentrum. Die Flure waren deutlich unterbelichtet. Als Frau alleine zum Zimmer gehen zu müssen, erzeugte verständlicherweise Unbehagen. Die Gästestruktur ist sowohl hinsichtlich der Altersstruktur wie auch der Landsmannschaften breit gestreut. Feststellbar war ein erheblicher kurzfristiger Zulauf an den Wochenenden, an denen viele Spanier dort einen Kurzurlaub verbrachten. Wir hatten Halbpension gebucht, was wir uns in Anbetracht der Essensqualität besser erspart hätten. Hierzu aber unter "Gastronomie" mehr. Das Hotel entspricht derzeit bei weitem nicht einem 5-Sternestandard. Wir haben pro Person für 2 Wochen knapp 1.500 € bezahlt. Auch hierfür einforderbaren Standards wurden nicht erfüllt.

Die Zimmer sind recht geräumig und nach aktuellem Standard funktionell und modern eingerichtet. Die großen Betten gewährleisten einen guten Liegekomfort. Die Klimaanlage ist zwar nicht hinsichtlich der Temperatur, jedoch der Intensität des Gebläses verstellbar. Die hierdurch verursachten Geräusche sind gering und stören auch nachts nicht. Allerdings war die Anlage noch etwas störanfällig, was zu gelegentlichen Ausfällen führte. Das Bad ist insofern gewöhnungsbedürftig, als der Waschtisch sich offen nahe des Eingangsbereiches zum Zimmer befindet. Lediglich die Dusche und die Badewanne liegen in einem separaten Raum. Längeres Duschen führt zu Wasseransammlungen im Außenbereich, da die Glastür nicht dicht ist. Die Minibar ist verschlossen. Der Schlüssel kann an der Rezeption geordert werden. Der Safe kostet 2,50 € pro Tag. Der Fernseher funktionierte während der gesamten 2 Wochen nicht einwandfrei. Die Kleiderbügel waren in den Schränken viel zu hoch angebracht, was es meiner Frau unmöglich machte, diese zu erreichen. Die Ablageflächen waren jedoch ausreichend. Aufgrund des dunklen Fußbodens etc. ist man auf Licht angewiesen. Eine Lichtleiste, die durch das gesamte Zimmer führte, blinkte in minütlichem Abstand, was einen ruhigen Schlaf verhinderte. Die zweimalige Reklamation führte dazu, dass diese kurzerhand abgeklemmt wurde. Dies erging wohl auch anderen Gästen so. Eine weitere Wandleuchte, an die auch eine Leselampe angebracht ist, löste sich aus der Verankerung und drohte, komplett abzureißen. Einmal wurde die Reinigung des Zimmers vergessen, was jedoch nach Reklamation dessen an der Rezeption unverzüglich nachgeholt wurde. Was die Reinigungsqualität anbetraf, war diese insgesamt zufriedenstellend. Bei offener Balkontür zu schlafen, war schwierig, da der Lärmpegel wegen der bereits angesprochenen Lieferantenzufahrt, der zentralen Klimaanlage und eines überdies permanent quietschenden automatischen Tores hoch war.

Zum Frühstück wurde in allen drei Restaurants, die ab 8 Uhr nacheinander geöffneten und bis spätestens 11 Uhr auch wieder nacheinander schlossen, absolut das gleiche angeboten. Auch während unseres 2-wöchentlichen Aufenthalts bot man uns nahezu das gleiche Buffet an, zumal die Variationsmöglichkeiten sehr eingeschränkt waren. Waren einzelne Produkte aufgebraucht, interessierte sich kaum jemand dafür, die Platten aufzufüllen. Häufiger wurde verbrauchtes Geschirr nicht abgeräumt. Ein vernünftiges Spiegelei zu bekommen, war ebenfalls eine Herausforderung. Das Küchenpersonal war schlicht überfordert, unfreundlich und unterdimensioniert. Auch die Vielseitigkeit des Abendbuffets ließ zu Wünschen übrig. Gleiche Salatsorten wurden auf mehreren Platten angeboten. Rohes Geflügelfleisch lag in einem Behältnis mit anderen medium zu bratenden Fleischsorten. Auch hier zeigte sich das Küchenpersonal überfordert. Es entwickelten sich zum Teil lange Warteschlagen. Ein konkreter Küchenstil (z.B. landestypisch, deutsch oder afrikanisch) war nicht zu erkennen. Die Innenräume des ersten Restaurants glichen eher einer Bahnhofskantine, als dem eines 5-Sternehauses. Die bedeutend einladenderen Außenterrassen waren viel zu wenig beleuchtet. Bei einigen Tischen konnte man kaum erkennen, was sich auf den Tellern befand, oder Gäste suchten mit voll beladenen Tellern ihre Tische.

Unser Urlaub begann ca. 2 Wochen nach der Eröffnung. Bereits der Empfang an der Rezeption war unbefriedigend. Aufgrund der unzureichenden Personalausstattung mussten wir 30 Minuten warten, bis wir einchecken konnten. Dies verlief dann auch recht langatmig, zumal die Formulare vom Gast komplett selber auszufüllen waren. Bei Reklamationen (z.B. defekter Fernseher, defekte Klimaanlage, ständig aufblinkende Lichtleiste im Zimmer, Öffnung der verschlossenen Minibar) mussten wir mindestens zweimal nachhaken, bis sich etwas tat. Bzgl. des Fernsehers bekamen wir zur Antwort, dass dies ein Problem für den gesamten südlichen Bereich der Insel sei, was zweifellos nicht der Wahrheit entsprach. Das Problem wurde bis zum Ende unseres Urlaubs nicht behoben. Die Lichtleiste wurde kurzerhand abgeklemmt. Ein versprochener Flyer über das Wellnessangebot im Lopesanhotel "Costa Meloneras" kam erst gar nicht. Das Bedienpersonal während des Frühstücks erwies sich ebenfalls als unfreundlich. Dies war insbesondere der Organisation zwischen den drei nahe beinanderliegenden Restaurantbereichen geschuldet. Diese wurden zeitlich nacheinander geöffnet und auch wieder geschlossen. Wir wurden mehrfach brüsk abgewiesen, weil wir für den jeweiligen Restaurantbereich zu früh oder zu spät kamen. Gäste, die sich einen "nicht autorisierten" Tisch ausgesucht hatten, bekamen schlicht kein Besteck. Das Personal sprach nahezu kein Deutsch. Dagegen verbesserte sich die Servicequalität des Personals beim Abendessen im Laufe unserer 2 Wochen erheblich. Hier waren wir schließlich zufrieden. Insgesamt aber ist die Servicequalität und insbesondere der "gefühlte" Wille zur Kundenfreundlichkeit ausgehend vom Management kaum zu spüren, was uns für die Zukunft der Anlage skeptisch stimmt. Die baulichen Aktivitäten ließen sich offensichtlich wohl nicht vermeiden. Und eine Einführungsphase hat sicherlich auch seine Tücken. Dann hätte man jedoch zumindest eine ausnehmende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Personals erwarten können, um den Tolerenzpegel der Gäste zu erhöhen. Auch der Zeitpunkt geräuschintensiver baulicher Aktivitäten hätte erheblich optimaler gesteuert werden können.

Das Hotel liegt etwas abseits zum "Wasser". Zum Sandstrand sind es ca. 10 - 15 Gehminuten. Leider konnten wir keinen Ausgang aus der Anlage im rückwärtigen Bereich ausmachen, was den Weg zum Strand erheblich verkürzt hätte. Alle Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants befinden sich in unmittelbarer Nähe. Insgesamt entspricht das Umfeld nicht unseren Vorstellungen. Will man aber regelmäßig "Party machen", ist man hier gut aufgehoben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Außenanlagen bzw. Poolanlagen sind hervorragend. Liegen- oder Schirmnotstand ist nahezu ausgeschlossen. Es gibt viele unterschiedliche Pools mit unterschiedlichen Charakteristika. Auch die Versorgung mit Getränken etc. ist nicht zu bemängeln. Die Duschen sind allerdings nicht optimal. Einerseits sind´s zu wenige. Andererseits befinden sie sich in Bambusrohren, die keinen festen Stand haben. Die Herrentoiletten waren vorwiegend unsauber. Der Fitniss- und Wellnessbereich war - was uns vorab nicht gesagt wurde - noch nicht fertiggestellt. Animation etc. haben wir nicht genutzt. Die durch die Animateure zum Teil selber initiierten Abendveranstaltungen sind verbesserungswürdig. Auf einen Musicalabend sollte man verzichten, wenn die Animateure selber zu ernsthafter Musik die Darsteller doublen.