Insotel Club Cala Mandia

Ein sehr schön angelegter und gut gepflegter Hotelkomplex mit sorgfältig gestalteten Grünanlagen. Durch die Aufteilung auf vier sog. Areas kein Bettenbunker, unter Umständen mehr oder weniger lange Wege zwischen den Appartments, dem Haupthaus mit Restaurant und dem Strand. Im Folgenden erläutere ich nur meine eher negativen Urteile, die positiven sprechen für sich: Bei der Ankunft sehr unfreundlicher Empfang. Da ich mit meiner 15-jährigen Tochter reiste, benötigten wir einen zweiten Zimmerschlüssel sowie eine zweite AI-Karte. Angeblich nicht möglich; klappte beim zweiten Anlauf bei einer anderen Rezepzionistin dann aber problemlos. Habe jetzt viele Bewertungen gelesen; dabei fällt auf, dass der größte Teil der schlechten Ergebnisse in die Hauptreisezeit (Juni- August) fällt: der Größe des Hotels mit rd. 2.000 Betten ist es zu verdanken, dass das Personal überwiegend überfordert wirkt. Im Restaurant sowie an den Bars musste man versuchen, bei den ein oder zwei Kellnern zu landen, um freundlich und aufmerksam bedient zu werden. Ansonsten herrschte Gleichgültigkeit, Unfreundlichkeit und pure Arraoganz vor. Letzteres gilt vor allem für die "Oberkellner". Ein Lichtblick in punkto Freundlichkeit waren die Zimmermädchen. Fast 2.000 Gäste morgens, mittags und abends zu bewirten ist eine Kunst, die hier nicht beherrscht wird. Hier werden Menschen abgefertigt. Das Essen entspricht in seiner Qualität eher einem durchschnittlichen Kantinenessen. Zwar muss niemand verhungern, irgendetwas findet man immer; leider ist das Meiste allerdings phantasie- und lieblos zubereitet und dargeboten. Darauf, dass leere Platten und Schüsseln aufgefüllt wurden, musste man meist über Gebühr lange warten. In dieser Hinsicht sollten sich die Betreiber mal die Buffets im benachbarten RIU-Hotel (Romantica) ansehen. Ich habe oft die Tellerstapel durchsucht, um einen sauberen Teller zu finden, an dem keine Essensreste mehr klebten. Im Übrigen könnte die Stühle im Restaurant hin und wieder eine gründlich Reinigung vertragen; sie klebten so sehr, dass man sich am liebsten sofort wieder die Hände gewaschen hätte, nachdem man Platz genommen hatte. Das Barpersonal wirkte überwiegend belästigt, vielen Kellnern sah man an, dass sie vor der Arbeit geradzu flüchteten. Wenn man endlich ein Getränk ergatterte, war das Glas meist mit so viel Eis gefüllt, dass das eigentlich Getränk oft nicht mehr viel Platz darin hatte und der erwünschte Geschmack nur noch zu erahnen war. Das soll so angeordnet sein; so kann man auch Kosten sparen! Übrigens kann man durch ein nebenbei zugestecktes Trinkgeld zumindest für einige Tage etwas mehr "Zuwendung" erkaufen. Auch kann ich die Leute verstehen, die die zu geringe Anzahl von Liegen und Schirmen bemängeln, aber der vorhandene Platz an den Pools bietet gar keinen Raum für mehr. Auf die versifften Auflagen hällte ich mich ohnehin weder mit noch ohne Handtuch gelegt. Dass ich als All-Inclsiv-Gast für meinen Kaffee an der Bar vor 10.30 Uhr bezahlen muss, ist eine Merkwürdigkeit. Auf meine Nachfrage wurde mir erklärt, ich könne den Kaffee ja schließlich im Restaurant trinken. Dass die AI-Karte am Abreisetag pünktlich um 12.00 Uhr gesperrt wird, sei international üblich; das ist Quatsch und beruht einfach auf unangebrachter Sparsamkeit. Die zumindest am Abend zu geringe Zahl an Tischen und Stühlen störte mich insofern nicht, als das von den bemühten Animateuren gebotene Show-Programm mehr als dilletantisch war. Da habe ich mich lieber an die Bar in "meiner" Area C zurückgezogen. Dadurch konnte ich auch die unendlichen Wartezeiten bei der Getränkebestellung und -lieferung umgehen. Das international gemischte Publikum ist grundsätzlich positiv hervorzuheben; die unterschiedlichen Mentalitäten sollte jeder achten und ggf. auch davon profitieren. Problematisch könnte es aber werden, wenn der Anteil der Gäste aus den osteuropäischen Ländern und aus Russland größer würde. Erste Anzeichen von Reibereien waren jetzt schon zu beobachten. Das aber ist nicht dem Hotel anzulasten sondern eher ein gesellschaftliches Problem. Abschließend: alles in allem hatten wir dennoch einen angenehmen Urlaub. Das beinahe luxuriöse Äußere der Anlage täuscht aber über das Mißverhältnis zwischen Preis und Leistung hinweg. In der spanischen Kategorisierung bieten dreifach besternte RIU-Hotels teilweise mehr. Mein Urteil fällt also zwiespältig aus; ob wir in dieses Hotel noch einmal fahren würden, werden wir wohl erst mit einigen Abstand entscheiden können.

Beliebte Aktivitäten

• Strand