Hotel Parque Tropical

Der äußere Schein ist gut, alles ist sauber und gepflegt. Der ganze Garten ist sehr üppig und vielfach auch mit hohen Pflanzen bewachsen, was zwar toll aussieht, aber auch dafür sorgt, dass es insgesamt dunkel ist. In dem engen langen Innenhof sind um den Pool viele Liegen sehr eng aneinander gequetscht, wobei keine Liegen ganztägige Sonne haben, man muss den ganzen Tag lang „umziehen“ soweit es der Platz überhaupt erlaubt. Der Swimming Pool im Garten ist in Auflösung begriffen. Er ist nicht gefliest, sondern nur gestrichen und die Farbe löst sich sehr großflächig überall - das ist eine Sache, die schon länger geht und schon längst behoben sein könnte. Viele Zimmer zum Innenhof hin und nach Norden hinten raus bekommen so gut wie gar keine Sonne wegen dem Bewuchs oder der Lage. Die Aussicht von diesen Zimmer ist nahe Null ! Ein Teil der unteren Balkone/Terrassen grenzt direkt an die Liegen am Pool – seine Ruhe hat man da nicht. Das selbst für die Pool-Handtücher eine Reinigungsgebühr von 2€ erhoben wird (und das erstmalig und bei jedem Handtuchwechsel) zeugt auch nicht von einem hochwertigen und gästefreundlichen Verhalten. Es geht nur um den Profit. Thema Blender: Vor dem Eingang des Hotels steht im Wechsel immer ein besonders auffälliges Auto (Rolls Royce, Ferrari, Maybach, Citroen Gangstermodell), die etwas Show machen sollen. Insgesamt muss ich sagen, dass das Hotel Parque Tropical leider das schlechteste Hotel war, welches ich in meinen Urlauben besucht habe, obwohl es fast das teuerste war. Natürlich werden die Besenkammern zum vollen Preis vermietet; zumindest einen gehörigen Nachlass für diesen eklatanten Mangel dürfte man hier aber schon erwarten. Im Übrigen ist in den Hotelbeschreibungen der Reiseanbieter immer zu lesen, dass die Einzelzimmer keinen Balkon haben, aber eine Info über die Winzigkeit der Zimmer gibt es leider nicht ! Ich werde dieses Hotel mit Sicherheit nicht mehr buchen und rate jedem, der Wert auf ein schönes geräumiges und helles Zimmer mit Aussicht und auf gutes Essen legt, sich etwas anderes zu suchen, was kein Problem ist, denn bessere Hotels gibt es in Playa del Ingles mehr als genug und zwar meist zu günstigeren Preisen. 　

Ich hatte hier ein Einzelzimmer. Alleinreisende werden ins Dachgeschoss vom „Turm“ verbannt. Wenn man mit dem Aufzug ganz nach oben fährt und dann noch eine Etage über die Treppe gegangen ist, kommt man zu den Einzelzimmern. Es gibt hier 7 Stück davon. Mit Öffnen der Tür kommt auch der Schock: Gleich wenn man die Tür öffnet, hat man den Eindruck, die Besenkammer erreicht zu haben - alles extrem eng, klein und dunkel. Von der Eingangstür kommend gibt es einen Flur von etwa 2m Länge und 70cm Breite. Rechts vom Flur liegt das Bad mit etwa 2 qm und einer winzigen Dusche mit ca 60 cm Schenkellänge. Es gibt keine Glastrennwand für die Dusche, sondern nur einen Vorhang, der behutsam an Ort und Stelle geführt und gehalten werden muss, weil es sonst mal gleich zu einer Überschwemmung kommt. Man kann sich nur "vertikal" waschen, also Hände und Arme beim Waschen nur rauf und runter bewegen, weil es sonst gleich wehtut - man knallt sofort an die Wände... Bevor man in den "Schlafraum" kommt, findet sich seitlich der Kleiderschrank. Hier sollte man gut aufpassen, ob alle Türen verschlossen sind, bevor man zum "Schlafraum" geht, sonst kracht es - der Platz reicht einfach nicht. Am Ende des Flurs beginnt das eigentliche Schlafzimmer. Es wäre etwa 3 m lang und gut 2m breit, wenn denn nicht gleich vorne ein richtig großer Pfeiler (ca. 50x50cm) mitten drin wäre. Um diesen Pfeiler muss man bei einer Durchgangsbreite von etwa 40cm herumturnen !!!, um überhaupt in das eigentliche Zimmer zu kommen, welches dann doch bei etwa 4 qm !!! Größe liegt. Achtung: Wenn man nachts mal im Dunkeln zur Toilette möchte und nicht dran denkt, macht man schnell unangenehme Bekanntschaft mit dem Pfeiler, was durchaus wehtut ! Auf diesen 4qm befinden sich dann Bett, Nachttisch, Kofferbank (abenteuerlich, weil man nur mit langen Armen um den Pfeiler drum herum an den Koffer kommt), Schreibtisch, Stuhl, Mülleimer, Safe und Kühlschrank. Eine bequeme Sitzgelegenheit sucht man vergebens. Am Ende des ganzen Schlamassels ist dann ein Fenster von der Größe einer Schießscharte zu finden. Es sind 8 Scheibchen von der Größe einer Postkarte, die hier ein Mindestmaß an Licht hereinbringen !!! Einen Balkon gibt es sowieso nicht. Eine Möglichkeit, nasse Kleider oder Handtücher mal über Nacht rauszuhängen, ist nicht vorhanden, es bleibt alles schön nass oder feucht. Der Fernseher ist zwar vorhanden, aber nicht nutzbar, weil er ein altes Modell ist, bei dem man schön gerade davor sitzen muss, damit man alles gut sieht. Leider kann man aber nur vom Bett aus zum Fernseher schauen und dann passt der Winkel gar nicht mehr und man sieht nur noch Schatten. Auch wenn ich die anderen Einzelzimmer, die sich aber auch im Dach der Wohntürme befinden, nicht alle gesehen habe, müssen die gleich oder sehr ähnlich sein, da sie ja alle im Kreis unter dem Dach angeordnet sind. Alleinreisende werden anscheinend immer in den Besenkammern weggesperrt !

Beim Essen habe ich leider vergebens darauf gehofft, einmal eine wirklich warme (oder heiße) schmackhafte und ordentlich zubereitete Mahlzeit zwischen die Zähne zu bekommen. Es gab einfach keine heißen Speisen - alles lauwarm oder kalt. Die Auswahl war auch sehr übersichtlich und die Gesamtqualität vom Niveau einer Imbissbude. Alles ist praktisch geschmacklos, was dann dazu führt, dass man an der Gewürzstation mit Senf, Ketchup, Mayo, Tabasco, Worcestersauce etc. vorbeigeht, um es irgendwie verzehren zu können. Hiergegen ist der BicMäc vom Amerikaner eindeutig eine Offenbarung !

Es fiel auf, dass nie und niemand gefragt hat, ob man denn zufrieden wäre – die wissen mit Sicherheit genau warum: Man will den Mist gar nicht hören. Am zweiten Tag meines Aufenthalts gab es eine Umfrage (schriftlich und nicht anonym) zur Zufriedenheit. Ich habe hier meinen Unmut über Zimmer und Essen sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, aber es hat sich nie jemand vom Hotel dazu bei mir gemeldet. Das ist eben auch der Beweis, dass der Gast recht herzlich egal ist ! Das Personal ist überwiegend sehr freundlich und bemüht, wohl um die Unzulänglichkeiten zu überspielen, was bei den vielen Stammgästen, die es anscheinend gibt, prima gelingt. Die kommen schon so lange hierhin, dass sie gar nicht wissen, was anderswo geboten wird. Es ist hier ein ChiChi-Hotel, wo fast alle hier knutschen und sich da um den Hals fallen: Auch im Publikum sind die Blender reichlich vertreten.

Das Hotel befindet sich am Ortsausgang von Playa del Ingles. Zum Strand ist es nicht weit, wenn man mit dem kleinen Strand gleich hier zufrieden ist. Zum Hauptstrand, wo dann das Leben ist und auch viele Geschäfte und Bars/Restaurants, geht man aber locker 15 Minuten. Bis zu den großen Einkaufszentren Yumbo und Cita ist es auch recht weit. Neben dem Hotel ist der Busbahnhof, was bedeutet, dass hier sehr viele Busse vorbeifahren und Lärm und Abgase verbreiten. Ebenfalls neben dem Hotel ist ein kleines Einkaufszentrum mit wenigen Geschäften und Restaurants.

Beliebte Aktivitäten

• Strand