Bei Reisezielen, die fast jeder besucht, bleibt das Erlebnis oft auf der Strecke. Am Königssee einmal abzulegen, lohnt sich aber. Zwar starten die Ausflugsschiffe bei Schönau im Minutentakt und leise an Bord ist es auch nicht inmitten asiatischer Besuchergruppen, die meist aus dem nahen Salzburg anreisen und wie aufgedreht sind von „Europa in sechs Tagen“. Doch der langgestreckte See, der tief eingeschnitten in die Felsen und Bergwälder unterm Watzmann an einen norwegischen Fjord erinnert, der ist einfach genial schön!
Trotzdem klasse, wenn man am anderen Ende vor der Wallfahrtskapelle St. Bartholomä schließlich von Bord kann. Vor uns steigt die Ostwand des Watzmanns senkrecht bis zum Gipfel, der sich 2713 Meter hoch und weit jenseits des Morgennebels in den blauen Himmel bohrt. Erst wandern wir unterm Blätterdach alter Buchen durch den Wald, wenig später geht's weiter im Duft der Lärchen, schließlich steigen wir auf sonnenwarmen Felsen einen gesicherten Steig auf.
Trubel unten am See, der auf gerade einmal 600 Meter Höhe liegt, hier oben: Augen zu und ruhig!
Überhaupt haben es ihm die großen Tiere angetan. „Wolf, Bär und Luchs siedeln zwar noch nicht dauerhaft im Park, aber die Rückkehr der großen Beutegreifer in die Alpen ist kaum aufzuhalten und total faszinierend.“ Auch zu diesem Thema werde seit kurzem eine Führung im Park angeboten.
Leider begegnen uns nicht Wolf & Co., zum Glück aber auch nicht viele Menschen auf dem Rest unserer Wanderung. Erst nach dem Abstieg runter zum Königssee tauchen wir wieder in die Zivilisation ein – an den Andenkenläden in Schönau.
Im Fünf-Sterne-Ferienparadies Alpenglühn erwartet Sie eine liebevoll gestaltete, persönliche Ferienanlage mit einem vielfältigen In- und Outdoor-Angebot für die ganze Familie. Gastgeber Peter Juhre ist persönlich für Sie da – ob im urigen Restaurant, bei Ausflügen und Wanderungen oder spannenden gemeinsamen Fußballabenden an der Bar.
Obwohl es ja jede Menge zu sehen gibt. Die Königssee-Schiffe wirken jetzt wie Spielzeuge inmitten dieser grandiosen Bergwildnis. „Eine tolle Aussicht, darum ist der Rinnkendlsteig eine meiner Lieblingstouren im Park“, schwärmt Ranger Klaus Melde, der die Vier-Stunden-Wanderung von St. Bartholomä hoch zur Kührointhütte und hinab nach Königssee zu allen Jahreszeiten kennt.
„Am faszinierendsten finde ich die vielen unterschiedlichen Lebensräume an einem Ort – vom Königssee durch Laub- und Nadelwälder bis zum Gipfel des Watzmanns, alles auf engstem Raum. Kenn' ich sonst nirgends in den Alpen.“
Mit 14 Ranger-Kolleginnen und -Kollegen kümmert sich Klaus Melde um Schutz und Pflege des Parks, unterstützt Forschungsprojekte zu Steinadlern und Borkenkäfern, kontrolliert Wege und Steige, informiert Besucher an der Informationsstelle Klausbachhaus am Hintersee oder in der Info auf St. Bartholomä und muss auch schon mal illegale Camper aufspüren. Am liebsten aber ist er bei Führungen mit Gästen unterwegs. Weil er die Naturschätze im Park zeigen kann und Dinge sieht, die einem Stadtmenschen so leicht entgehen. Die 20 verschiedenen Enzianarten etwa. Oder den jungen Steinadler, der soeben über uns seine Kreise dreht und gegen die Felsen gar nicht so leicht auszumachen ist.
Das romantische Klausbachtal bei Ramsau beginnt am kleinen Hintersee, der für sich schon ein Highlight im Park ist. Das Tal bietet tolle Wander- und Radfahrmöglichkeiten und laut Ranger Klaus mit die beste Chance, Steinadler zu sehen. Die Ranger im Nationalpark-Informationshaus im Tal können die besten Stellen zeigen. Auf dem Rückweg vom Hintersee unbedingt durch den Hexenwald an der wilden Ramsauer Ache absteigen! Weitere Infos zum Nationalpark, auch zu den geführten Ranger-Touren: www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de
Der Nationalpark ist der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen. Im Osten, Süden und Südwesten wird er vom österreichischen Bundesland Salzburg begrenzt.