Nicht schön, aber wahr: Es spielt heutzutage kaum noch eine Rolle, wo man seinen Urlaub verbringt – Müll ist überall. An Stränden, im Meerwasser, in der grünen Natur, von Plastikflaschen über Einwegbecher und Flip-Flops bis hin zu Milliarden von Zigarettenstummeln. Laut Naturschutzbund sterben jedes Jahr allein etwa 135.000 Meeressäuger und eine Million Seevögel an den Überbleibseln unseres Konsums.
Zum Glück gibt es Wege, zur Lösung dieses Problems beizutragen. Wie? Ganz einfach im Urlaub selbst mal eine Aufräum-Aktion starten! Die Ferien sind dafür da, um sich zu entspannen, so sehen es die meisten – und wir auch. Aber wer sagt denn eigentlich, dass eine Aufräum-Aktion am Strand nicht auch entspannend sein kann? Die folgenden Gründe können dich dazu motivieren, im Urlaub mal selbst mit anzupacken.
Du musst keine Müllsammelaktion mit 150 Leuten auf die Beine stellen – es reicht, wenn du ein paar Menschen ansprichst, die dich unterstützen. Die werden dann wieder ein paar Freunde fragen und so weiter. Wichtig ist, dass du einen Termin festlegst und je nach Teilnehmerzahl am besten noch Zangen, Handschuhe und Reis-, Jute- oder klassische Müllsäcke bereitstellst. Und dann wird einfach munter drauflos gesammelt.
Du kannst auch ganz einfach alleine anfangen. Aller Erfahrung nach gibt es immer ein paar Menschen, die neugierig sind und schlussendlich auch mithelfen. Noch einfacher geht’s, indem du dich einer bestehenden CleanUp-Aktion anschließt. Auf der folgenden Karte siehst du zum Beispiel alle Mitglieder unserer weltweiten CleanUp Community auf Facebook, die an ihren Orten regelmäßig Aufräumaktionen organisieren.
An einem CleanUp im Urlaub begeistert es besonders, dass man dabei so viele einzigartige Menschen kennenlernt – ganz egal, ob du die Aktion selbst organisierst oder dich einem bestehenden Event anschließt. Sowohl Einheimische als auch andere Touristen gesellen sich gerne dazu.
Es ist im Grunde nicht einmal großartig überraschend, dass du dabei immer auf Gleichgesinnte stößt. Menschen, die ebenfalls etwas für die Umwelt tun möchten. Menschen, die sich wünschen, dass der Strand ein sauberer Ort ist, an dem man sich gern aufhält. Innerhalb von ein paar Stunden ist das Müllsammeln dann auch vorüber und man kann sich bei einem Kaltgetränk besser kennenlernen. Und wer weiß: vielleicht plant ihr dann schon das nächste CleanUp.
Der große Vorteil des Müllsammelns ist, dass schon nach wenigen Handgriffen eine merkliche Veränderung sichtbar wird. Nach kurzer Zeit ist der Strand vom Müll befreit und der gesäuberte Bereich erstrahlt in neuem Glanz. Meist erkennt man erst dann, wie einzigartig der jeweilige Platz tatsächlich ist. Keine umherfliegenden Plastiktüten, keine Cola-Dosen und keine Plastikstrohhalme mehr. Nur noch weißer Sand, ein paar Muscheln und vorbeischleichende Krebse. Ist das nicht großartig? Das allein motiviert schon ungemein, selbst anzupacken.
Sobald die Aufräumaktion vorbei ist, kannst du den gesammelten Müll oft bei einem freundlichen Restaurantbesitzer am Beach in der Nähe des CleanUps abgeben oder ihn von einer zuverlässigen Organisation vor Ort abholen lassen. Der Autor war zum Beispiel für drei Monate auf Bali, in dieser Zeit hat er fast jeden Tag ein CleanUp gestartet oder unterstützt. Das Recycling-Unternehmen EcoBali hat dann immer den Müll mitgenommen.
„Und, wie war euer Urlaub?“ Das ist eine typische Frage, nachdem man wieder zurück im gewohnten Umfeld ist. Ist es nicht etwas langweilig, darauf nur von einer Zeit zu erzählen, in der man um die halbe Welt geflogen ist, um sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen? Ein CleanUp am Strand hingegen ist etwas, das nicht jeder macht. Etwas, das den Ferien noch etwas mehr Sinn gibt. Schön ist es auch, wenn Menschen vor Ort sich freuen, dass Urlauber in ihrem Land mal aktiv etwas für die Umwelt tun, anstatt mehr Müll zu hinterlassen.
Nicht jeder kann von sich behaupten, im Urlaub etwas Gutes getan zu haben. CleanUps schenken dir ein paar Karma-Punkte – denn sie liefern einen Mehrwert für dich, für unsere Umwelt und auch die Gesellschaft. Was spricht also dagegen, im Urlaub einfach selbst die Handschuhe überzustreifen und für kurze Zeit ein bisschen Müll zu sammeln? Danach kannst du dich immer noch den ganzen Tag auf der reservierten Liege entspannen, ein gutes Buch lesen und die Füße hochlegen. Verdient hast du es dir dann in jedem Fall.
Probiere es aus und sammle bei deiner nächsten Reise einfach selbst etwas Müll. Im kleinen oder im großen Stil, das ist ganz egal. Es ist aber einfach jedes Mal ein tolles Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Hier findest du zur Info noch mal die weltweite CleanUp-Karte: www.careelite.de