Alle zwei, drei Minuten brummt es am Strand kurz über den Köpfen der Urlauber – dann ist wieder eine Maschine vom wenige Kilometer entfernt gelegenen Flughafen Teneriffa Süd gestartet. Das ist aber auch das einzige Manko, das dieser drei Kilometer lange Sandstrand im Süden der Insel hat. Er zieht sich von der Ortsmitte in El Médano bis zur Montaña Roja, die jeder Teneriffa-Urlauber von der Ankunft mit dem Flugzeug kennt. Denn: Auf der einen Seite des markanten Felsens ist die Landebahn – auf der anderen das Strandende.
El Médano gilt als der Surfer- und Kiterstrand auf Teneriffa, denn es weht oft ein kräftiger Wind. Als wir da waren, herrschte allerdings Flaute – die Wassersportler waren auf Stand-up-Paddling umgestiegen und übten das Fahren in den Wellen. Das Publikum an dem längsten natürlichen Sandstrand ist aber dennoch bunt gemischt und sympathisch: Surfer, Familien, Alternative und ältere Pärchen teilen sich den Strand, an dem es Platz für alle gibt. Man hört viele Sprachen, die Stimmung ist entspannt. Unser Video zeigt einige Eindrücke:
Im ortsnahen und mittleren Bereich der Playa findet man viele Cafés und Restaurants. Die Strandpromenade wurde als langer Holzsteg angelegt. Und auch die Infrastruktur in El Médano ist gut: Es gibt Rettungsschwimmerposten, Toiletten, Umkleiden, Wassersport-Ausrüstung und -Kurse. Auch Strandliegen kann man ausleihen. Offiziell heißen die beiden Strände übrigens Playa Sur und Playa de Montaña Roja, der Strand nördlich des Zentrum ist eher nicht zu empfehlen. Aber hier, im Süden von El Médano, kann man sehr entspannt seinen Strandtag verbringen, wenn's nicht zu windig ist. Besonders reizvoll sind die malerischen Tuffsteinfelsen, die am Strand natürliche Minibuchten mit Schattenplätzen bilden. Das sieht so aus:
Die Strandpromenade in El Médano ist wirklich nett, der Ort selbst aber leider nicht interessant. Den Fluglärm fanden wir am Strand nicht weiter störend. Und die Nähe zum Aeropuerto Reina Sofía (Teneriffa Süd) hat auch einen Vorteil: Für Gomera- und La-Palma-Reisende, die auf Teneriffa nur Zwischenstation machen, ist die Playa El Médano ziemlich perfekt zur Überbrückung der Wartezeit zwischen Fährankunft und Abflug. Einfach ins Taxi steigen oder einen Bus in Richtung Santa Cruz nehmen.
Etwa 15 Kilometer nördlich von El Médano liegt der sympathische, kleine Fischerort San Migual de Tajao. Dort kannst du einen kleinen Spaziergang durch den Ort und zum Hafen machen und anschließend im Fischrestaurant Agua y Sal den Tag ausklingen lassen. Das ist ein kleines Restaurant, in dem man seinen Fisch oder seine Meeresfrüchte an der Theke auswählt. Bezahlt wird nach Gewicht. Nette Kellnerinnen und Kellner, einfach gut zubereitete Fischgerichte. Besonders schön ist es hier zum Sonnenuntergang – auch wenn man nicht direkt am Strand sitzt.
Der Strand von El Médano im Süden Teneriffas ist nicht nur ein Badeparadies, er steht auch unter Naturschutz – weil die Region Heimat vieler Wasservögel ist. Im wüstenartigen Hinterland der Playa de Montaña Roja gibt es schöne Wanderwege.