„Das himmlische Jerusalem“ – so heißt das Kuppelfresko in der Stiftskirche im Benediktinerkloster Stift Melk in der Wachau. Es stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde von Michael Rottmayr gemalt.
Barocke Pracht zeigen auch die Deckenfresken im Marmorsaal und in der weltberühmten Stiftsbibliothek, die etwa 100.000 Bücher beherbergt. Die Engelswesen, die hier oben zu Hause sind, sind nicht so ganz von dieser Welt. Sollen sie auch nicht, denn der Künstler, Paul Troger, hat über den Köpfen der Mönche den Glauben und seine himmlische Kraft dargestellt.
Der Blick nach oben lohnt sich immer im Stift Melk – man kommt zur Ruhe und zum Nachdenken. Ob der Maler insgeheim auch von der Macht des Lesens erzählen wollte? Denn auch das Studium der Bücher kann den Menschen für Augenblicke in eine andere Welt mitnehmen. Es verändert, erweitert den Horizont und macht den Blick frei für Neues. Der Schriftsteller Umberto Eco soll hier zu seinem Roman „Der Name der Rose“ inspiriert worden sein.
Der Stiftspark ist ein Gesamtkunstwerk – Ihr solltet das Paradiesgärtlein nicht verpassen, das angelegt ist nach den Regeln aus dem Gartenbau-Buch „De Cultura Hortorum“ des Benediktinerabtes Walahfrid Strabo aus dem 9. Jahrhundert. Auch die exotischen Fresken im Gartenpavillon und das große Rosenbeet daneben sind sehenswert.
Das Benediktinerkloster Stift Melk liegt in Niederösterreich bei der Stadt Melk am rechten Ufer der Donau. Als Wahrzeichen der Wachau gehört es zum UNESCO-Welterbe.