St. Magdalenen-Kapelle

Hall/Tirol
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Infos St. Magdalenen-Kapelle

Adresse Langer Graben 6060 Hall in Tirol Österreich

Neueste Bewertungen (1 Bewertungen)

Manfred71+
August 2019

Sehenswerte Kapelle im Zentrum von Hall

6,0 / 6

Bei unserem Spaziergang in Hall kamen wir auch bei der Magdalenenkapelle vorbei. Die Magdalenenkappele befindet sich gegenüber der Pfarrkirche St. Nikolaus. Der doppelgeschossige Bau wird erstmals 1330 urkundlich erwähnt. Bei der Kapelle handelt es sich um eine ehemalige Friedhofskapelle. Im Untergeschoss ist heute ein Geschäft eingebaut, während der obere, vom Kirchplatz ebenerdig erreichbare Kapellenraum seit 1923 dem Gedächtnis der Gefallenen der Stadt Hall dient. 1993/94 wurde sie mit Mitteln der Messerschmitt-Stiftung restauriert. An der Außenwand der Kapelle ist eine Tafel mit dem Namen des Spenders angebracht. Die Messerschmitt Stiftung ist eine Denkmalstiftung, die 1969 von Willy Messerschmitt gegründet wurde. Zwei Portale führen in den Kapellenraum, der mit einem gotischen Gewölbe mit Kreuzrippen versehen ist. An der Ostwand finden sich Fresken aus dem Beginn des 15. Jahrhunderts: Maria flankiert von vier Heiligen, sowie Zug der Hl. Drei Könige. Das große Ölgemälde der „Anbetung des Lammes“ stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert. Das Bild symbolisiert Maria und die Versammlung der Heiligen vor dem Lamm. Der spätgotische Flügelaltar aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammt aus St. Magdalena im Halltal. Der geöffnete Schrein zeigt die Schnitzfiguren der Muttergottes zwischen der hl. Margaretha und Katharina, in der Predella ist die Geburt Christi plastisch dargestellt. Als »Predella« wird ein Sockel oder eine Stufe bezeichnet, auf der ein Altarbild steht. Die Flügelbilder lassen innen Szenen aus dem Marienleben, außen die von hl. Heinrich und Sebastian erkennen. Eine besondere Eigenheit des gotischen Kapellenraums sind vor allem die sich an den Wänden entlang ziehenden Fresken aus dem 15.Jahrhundert, auf denen unter anderem das berühmte Haller Weltgericht von 1466 dargestellt ist. Bei den Verdammten, die nackt dargestellt sind und höchstens eine Kopfbedeckung tragen, sind auch ein König, ein Bischof und ein Papst zu erkennen. Sie werden von einem Teufel in den Höllenrachen getrieben. Auf jeden Fall sind der spätgotische Flügelaltar (2. Hälfte 15. Jh.) und die Wandgemälde aus 3 Epochen (1410-1610) in der Magdalenenkapelle sehr sehenswert.