Katakomben Petersfriedhof

Salzburg/Salzburger Land
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Manfred71+
November 2023

Geschichtsträchtige Felsenhöhlen

6,0 / 6

Nach der Besichtigung der Margarethenkapelle machten wir uns auf den Weg zu den Felsenhöhlen im Mönchsberg. Der Eingang befindet sich mitten am Friedhof. Die Felsenhöhlen auch Katakomben genannt, bestehen aus drei „Kapellen“ mit Grabnischen, für Besucher sind jedoch nur zwei Kapellen zugänglich. Der Ursprung der Felsenhöhlen geht bis in die Spätantike zurück. Sie dienten sowohl als Einsiedeleien als auch als Begräbnisstätte. Am Eingang zu den Felsenhöhlen befindet sich die „Kommunengruft“, das ist die einzige Grabstätte in den Katakomben. Heute befinden sich in der Kommunegruft die Gräber von Persönlichkeiten wie Anna Maria („Nannerl“) Mozart, Michael Haydn und der Baumeister des Salzburger Domes, Santino Solari. Eine Treppe führt zu den zwei Kapellen hinauf, die einst als Höhlen aus dem Berg herausgearbeitet wurden. Eine Stiege mit 48 unregelmäßigen Stufen führt zur ersten Höhle. Die Kapelle wurde unter Abt Heinrich II. im Jahre 1178 restauriert und am 17. März 1178 von Erzbischof Kardinal Konrad III. dem acht Jahre zuvor ermordeten Thomas Becket, mit dem er auch persönlich befreundet war, geweiht. Später weihte sie Konrad III. von Wittelsbach auch noch der heiligen Gertraud von Nivelles, auf die auch der Name der Kapelle zurückgeht. Gertrud (auch Gertraud genannt) zeichnete sich durch große Nächstenliebe aus, engagierte sich für die Armen und pflegte Kranke. Ihr großer Einsatz zehrte an ihrer Gesundheit; im Alter von nur 30 Jahren starb sie am 17. März 659. Beigesetzt wurde sie in ihrem Kloster in Nivelles. Die Kapelle zeigt auch Freskenreste einer Darstellung des Martyriums des Heiligen Thomas Becket. In der Felswand finden sich sechs Rundbogennischen in neo-frühchristlichem Stil. Thomas Becket (1118 – 1170) war Lordkanzler Englands, Benediktineroblate und von 1162 bis 1170 Erzbischof von Canterbury. Als Erzbischof legte er später seine weltlichen Ämter nieder und geriet in einen lang dauernden Streit mit dem Königshaus, in dem es um die Machtverteilung zwischen Kirche und Monarchie ging. Nach einem selbstgewählten Exil und der Rückkehr nach England eskalierte dieser Streit erneut, und Becket wurde schließlich von 4 Rittern des Königs Heinrich II.(1133 - 1189) am 29.Dezember 1170 in der Kathedrale von Canterbury am Altar ermordet. Zwischen den beiden Kapellen befindet sich auf halber Höhe noch eine Aussichtsplattform, wo ein kleiner hölzerner Glockenturm an die einstige Nutzung der Anlagen als Einsiedelei erinnert. Von der Aussichtsplattform hat man einen herrlichen Ausblick auf die Stiftskirche St. Peter, die Franziskanerkirche, den Dom und die gesamte Altstadt. Nach weiteren 36 Stufen gelangt man zur Maximuskapelle. Die Maximuskapelle ist der höchstgelegene Andachtsraum der Katakomben. Sie wurde urkundlich 1172 geweiht. Die Maximuslegende ist hier auf einer lateinischen Inschrifttafel des Abtes Kilian von 1521 festgehalten. Im 17. Jahrhundert wurden Salzburge mit der Legende des Priesters Maximus in Verbindung gebracht. Maximus soll 477 nach Christus mit seinen 55 Gefährten den Märtyrertod durch Barbaren erlitten haben. Die örtlichen Angaben dieser Legende beziehen sich aber weder auf Salzburg, noch ist die Gestalt des Heiligen Maximus historisch belegt. Die Katakomben waren wirklich sehenswert, meine Enkelkinder waren begeistert von den geschichtsträchtigen Felsenhöhlen.