Die Vila Valverde... ein optisch herausragendes Hotel mit wunderschöner Gartenanlage, einem modernen Gebäudekomplex und einer stilvoll-designorientierten Inneneinrichtung, die keine Wünsche offen lässt. Kurzum: Ein Traumhotel? Könnte man denken, ist aber leider nicht so! Aber mal der Reihe nach: Wir hatten die Vila Valverde als sog. "Flair-Hotel" gebucht und versprachen uns dort Ruhe, Entspannung und Behaglichkeit. Dazu natürlich einen Service und eine Betreuung, die dafür sorgen, dass man jeden Tag unbeschwert genießen kann und das Hotel nach dem Urlaub hinterher nur unter "Tränen" wieder verlässt. Dem ersten Eindruck nach schienen sich unsere Erwartungen auch zu bestätigen. Nach Passieren des Eingangstores und der Zufahrt zum Gebäude wurden wir sehr freundlich und nett begrüßt und erhielten gleich eine komplette Hausführung. Auf den ersten Blick konnte man erkennen, dass das Hotel 1. noch jüngeren Datums ist und man sich 2. bei der Konstruktion und Einrichtung eine Menge Mühe gemacht hat. So passt einfach alles zusammen, die Farben und Formen korrespondieren miteinander und trotz aller Modernität vermag das Hotel eine gewisse "Wärme" auszustrahlen. Auch unser Zimmer machte einen wirklich tollen Ersteindruck. Im gleichen Stil wie das Hotel gehalten, hat es weder an Größe, noch an Gemütlichkeit gemangelt. Die Außenanlage des Hotels ist ebenfalls top. Sehr gepflegt und geräumig. Für lediglich 15 Zimmer fast schon ein wenig überdimensioniert. Besonders erwähnenswert ist der Außenpool, der aus durchlaufendem Grundwasser gespeist wird und ganz ohne Chlor auskommt. Eine Menge Lob, das es zu verteilen gibt. Und das sicher völlig zurecht. Dennoch - und das mag vielleicht überraschen - würden wir das Hotel nicht unbedingt weiterempfehlen. Oder sagen wir mal so: Wir würden es nur ganz bestimmten Personen empfehlen, anderen jedoch nicht! Was gibt es also zu kritisieren? Die Vila Valverde befindet sich preis- und leistungstechnisch in einem etwas höherklassigen Marktsegment. Damit müssen an das Hotel natürlich auch höhere Anforderungen gestellt werden, als an ein bloßes Durchschnittshotel. Außerdem gilt die Vila Valverde als sog. "Flair-Hotel". Und auch an diesem Maßstab muss sie sich messen lassen. Den vorgenannten Anforderungen wird das Hotel von der Grundkonzeption auch völlig gerecht. Aber es gibt leider auch viele Dinge, die einfach nicht ins Bild passen und den guten Eindruck des Hotels erheblich beeinträchtigen. Beispiele gefällig? Hier nur ein paar davon... 1. Während der Hotelkomplex (und die Außenanlage) penibel sauber gehalten wird, ist das bei den Zimmern leider nicht der Fall. Zwar gibt es täglich unaufgefordert frische Handtücher (was unseres Erachtens gar nicht unbedingt sein müsste). Dafür findet sich in vielen Ecken des Zimmers zusammengekehrter Staub und das schon so oft zitierte "Ameisenproblem" wird zum echten Dauerbrenner. 2. Die Hotelsauna ist konzeptionell ziemlich misslungen. Zwar wäre genügend Platz für einen schönen Ruheraum vorhanden gewesen. Man hat sich jedoch mit einer 2 Meter langen Holzbank begnügt, auf der man - mangels anderer Ablagemöglichkeiten - auch noch Handtücher, Bademäntel und sonstige Utensilien unterbringen muss. Zwar kann man theoretisch zwischen den Saunagängen die Liegen des Hallenbades benutzen. Dafür muss man aber den Saunabereich komplett verlassen und eine Treppe im Innenbereich des Hotels (direkt neben der Hotelküche) emporsteigen. Wer`s mag... 3. Das Personal ist bemüht, motiviert und freundlich, aber manchmal leider doch ein wenig überfordert. Das sehr junge Team ist halt völlig auf sich alleine gestellt. Es gibt niemanden (Älteres), der die "Fäden" in der Hand hält und mit Rat und Tat zur Seite steht. Außerdem scheinen interne Spannungen zwischen den Hotelangestellten (die einem nicht ganz verborgen bleiben) dazu zu führen, dass die wechselseitige Kommunikation nicht immer stimmt. Schade eigentlich... 4. Die Hotelführung. Na ja, Menschen sind unterschiedlich. Und wir wollen uns hier nicht das Recht herausnehmen, den Chef oder die Chefin des Hauses zu kritisieren (auch wenn es uns persönlich hier ein wenig an "echter" und glaubwürdiger Herzlichkeit fehlte). Fest steht aber eines: Es ist einfach nicht sehr entspannend, mit anhören zu müssen, wie der Hotelchef bei im Hintergrund laufender Chill-Out-Musik irgendwelche Angestellte zusammenschreit (wenn auch auf portugiesich). Und es scheint auch eine Form falsch verstandener Prioritätensetzung zu sein, wenn die "Heeresführung" irgendwelche (vergessenen) Marmeladenkleckse auf den Puddings eigenhändig aufbringt, während sich andere Teile des Frühstücksbuffets derweil unbemerkt leeren. Schließlich erscheint es fast "frech", sich seitens der Hotelchefin über unseren frühzeitigen (aber zweimal angekündigten!) Besuch des Frühstücksraums am Abreisetag zu "beschweren". Da hilft dann auch die hinterher abgegebene Entschuldigung nicht mehr viel weiter. Es scheint zudem so zu sein, dass der "Draht" zwischen Hotelführung und -angestellten kein sonderlich guter ist und dass es eventuell mal Zeit für ein "Team-Coaching" sein könnte... Fazit: Die Vila Valverde ist ein wirklich gutes, schickes Hotel. Den Ansprüchen an ein "Flair-Hotel" vermag sie jedoch nur dann zu genügen, wenn einem menschliche Zwischenstimmungen nicht ganz so wichtig sind oder man für diese keine richtige "Antenne" hat. Wer jedoch auf "echte" Herzlich- und Freundlichkeit Wert legt, der sollte sich lieber anderweitig umschauen. Wir z. B. haben schon Urlaube in weitaus weniger imposantem Ambiente verbracht, bei denen uns richtig "warm" ums Herz geworden und bei denen uns der Abschied viel, viel schwerer gefallen ist! P. S.: Ach ja, den von der Vorbewertung zitierten "Sekt" zum Frühstück haben wir in den 2 Wochen unseres Urlaubs nicht gesehen.

Zimmer

Gut