Vila Gale Tavira

Komfortables und ansprechendes Hotel in netter architektonischer Gestaltung mit vielen arabischen Stilelementen. Es ist mit seinen knapp 270 Zimmern größer und weitläufiger angelegt, als die Katalogbilder hergeben. Das Hotel wurde vor einigen Jahren neu renoviert. An der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln. Gästestruktur: zu 98% Briten und Iren, der Rest teilt sich in Einheimische, Deutsche u. a. auf. Altersdurchschnitt liegt bei über 50 Jahren. Achtung: Das gesamte Hotel ist sehr hellhörig; und dass die Herschafften von der Insel gut und laut feiern können, wurde uns in der Woche mehr als bewusst. Bis in die Morgenstunden hört man ein Lachen, Grölen, Poltern. Selbst beim Frühstück ist es mitunter so laut, dass man sein eigenes Wort nicht verstanden hat. Wegen des hohen Lärmpegels, der dem Hotelpersonal zwar durchaus bewusst, dagegen anscheinend jedoch machtlos ist, einen halben Stern Abzug. Wir hatten zur Reisezeit sehr viel Glück mit dem Wetter. Tagsüber hatten wir ca. 24°C und Sonne satt, was ausreichte, um in die Wellen zu springen. Nachts wird es auch in Portugal recht frisch, also unbedingt wärmere Sachen einpacken. Das Örtchen Tavira eignet sich wunderbar für kleinere Sightseeing- Touren. Man kann alles zu Fuß erlaufen und abends wunderbar in einen der vielen Restaurants essen. Fisch wird frisch zubereitet und ist sehr lecker (10 - 15 Euro). Dazu unbedingt portugiesischen Wein probieren. Wir haben uns für drei Tage ein Mietauto ausgeliehen. Direkt im Hotel buchbar, zwar etwas teurer als im Ort, aber dafür waren die Autos neu. Unbedingt nach versteckten Kosten fragen, sonst kommt es bei der Abrechnung möglicherweise zu bösen Überraschungen (z. B. Versicherung des Zweitfahrers 30 Euro). Kosten des Autos Kategorie C (Klasse VW Polo, Mitsubishi Colt o.ä.) ca. 40 Euro/ Tag inkl. Vollkasko und Selbstbeteiligung. Benzin um 1, 35 Euro/ Liter. Tipp: Direkt an der Tankstelle hinter dem Hotel befindet sich ein kostenloser Parkplatz. Mit dem Auto lässt sich ganz wunderbar die Algarve erkunden. Entweder man fährt auf der neu gebauten Autobahn, oder man macht einen Abstecher auf die Landstraßen, die durch eine landschaftlich reizvolle Gegend führen. Höchstgeschwindigkeit auf den Autobahnen 120, auf der Landstraße 90, im Ort 50 km/h. Die Straßen sind selbst auf den abgelegenen Stecken durchweg gut asphaltiert. Nur mit der Beschilderung hapert es in Portugal zuweilen, so dass man etwas mehr Zeit für unfreiwillige Umwege einplanen sollte. Etwas Vor- und Rücksicht ist auf den Straßen geboten. Die sonst so ruhigen und freundlichen Portugiesen entwickeln sich von Zeit zu Zeit auf den Straßen zu kleinen Teufeln. Als Fußgänger (erst recht, wenn es sich um zwei Blondinen handelt), wird man gern mal angehupt. Dies sahen wir als nette Geste und haben, als wir selbst im Auto saßen, freundlich zurückgehupt. Im November hält sich der Touristenandrang angenehm in Grenzen, so dass man alles in Ruhe bestaunen kann. Richtung Westküste trifft man auf die typischen Felsstrände der Algarve, z. B. in Lagos mit seinen berühmten Grottenfelsen (Ponta da Piedade). Empfehlenswert ist auch ein Tripp zum südlichsten Punkt Europas, dem Cabo de Sao Vicente. Der Leuchtturm ist mit knapp 100 km Leuchtkraft der Stärkste Europas. Auf den Klippen weht ein stürmischer Wind, und die Aussicht ist fantastisch. Ganz in der Nähe auf dem Weg zum Kap befindet sich auch der tolle Strand Praia de Beliche, der einen kleinen Stopp allemal lohnenswert macht. Der Weg östlich von Tavira führt uns in Richtung Spanien. Nach knapp 30 km und ein paar Stopps an den schönen flachen Sandstränden hat man das beschauliche Grenz- Städtchen Vila Real de Santo António erreicht. Auch ein Tages- Tripp in die wunderschöne Hügel- und Berglandschaft durch Silves und Monchique mit dem höchsten Punkt der Algarve in Foja ist lohnenswert.

Die Zimmer sind mit knapp 24qm recht klein. Wir haben ein Zimmer mit Poolblick (gegen Aufschlag) gebucht. Die anderen Zimmer haben Blick auf die Straße bzw. benachbarte Gebäude. Alle Zimmer sind sehr hellhörig, selbst in der Nacht ist der Lärmpegel wegen der Gäste hoch. Die Ausstattung ist einem 4- Sterne- Hotel angemessen. Solide und nett, aber nicht mehr. Klimaanlage vorhanden, aber nicht genutzt. Kostenpflichtiger Safe (2, 50 Euro/ Tag). TV mit verschiedenen englischsprachigen Kanälen, ansonsten nur RTL. Die Betten wurden nach Anfrage getrennt. Badezimmer mit üblicher Ausstattung, wie Badewanne und Föhn. Stromversorgung 220 Volt.

Wir haben nur Frühstück gebucht, aber auch zweimal abends im Restaurant gegessen. Das Frühstück ist typisch englisch, jedoch vielfältig und abwechslungsreich: verschiedene Brotsorten (in Portugal sehr zu empfehlen!), Aufschnitte, Käsesorten, Marmelade, Obst und Gemüse, Joghurt, Obstsäfte, Kakao und Kaffee sowie warme Speisen, wie Schinken und Ei, lassen fast keine Wünsche offen. Einzig der Kaffee ist gewöhnungsbedürftig. Am Abend kann man wählen vom Buffet und à la carte. Ersteres ist mit 20 Euro pro Person recht teuer, jedoch gibt es eine exzellente Auswahl verschiedener Gerichte. Getränke exklusive, eine Flasche guter portugiesischer Rotwein ab ca. 8 Euro. Leider ist auch hier die Lautstärke einiger Gäste zu kritisieren. Vor allem, wenn 80 Golfer zu Abend speisen, kann es doch sehr laut werden. Die „Aliba Bar“ mit der gemütlichen Lobby und Billardtischen befindet sich direkt neben dem Restaurant. Jeden Abend wird Live- Musik gespielt. Getränke sind ähnlich teuer und Trinkgelder ebenso üblich wie in Deutschland.

Die englischsprachige Rezeption ist rund um die Uhr besetzt, eine Deutsche ist ebenfalls vor Ort. Sie ist sehr nett, aber noch neu im Hotel, musste bei Fragen selbst um Hilfe bitten. Leider vermisste ich so etwas wie Gästebetreuung. Man tut nur das Nötigste, Fragen werden zwar beantwortet, aber ich wurde das Gefühl nicht los, dass wenig Freude dahinter steckte. Bei Reklamationen (angeblich hatten wir aus der Mini- Bar Getränke genommen) reagierte man sehr schnippisch. Die Zimmer werden täglich gesäubert, jedoch mit mehr oder weniger Gründlichkeit. Die Tatsache, dass einmal mein T- Shirt auf dem Boden lag, war wohl eher ein „Versehen“. Aschenbecher auszuleeren, wird öfter mal vergessen. Die Kellner im Restaurant hingegen geben sich sehr viel Mühe, die Tische werden schnell abgeräumt und gesäubert.

Vom Flughafen Faro ca. 30 km östlich gelegen im hübschen Städtchen Tavira. Zum historischen Zentrum mit den romantischen Gassen und kleinen Kirchen und zum Ufer des Rio Gilão mit seinen netten Restaurants ca. 10 Gehminuten. Markthalle, Tankstelle und diverse kleine Läden befinden sich in unmittelbare Nähe. Tavira selbst hat, bedingt durch die vorgelagerten Lagunen, keinen eigenen Strand. Man gelangt über den kostenlosen Hotel- Shuffle zur Anlegestelle der Fähre. Fahrtzeit 10 Minuten, zu Fuß sind es etwa 45 Minuten. Die etwa 5- minütige Überfahrt mit der Fähre kostet pro Person 1 Euro hin und zurück. Der etwas umständliche Weg lohnt durchaus: Man wird mit einem der schönsten Strände der Algarve belohnt. Wunderschöne, flache Dünenstrände, sehr hohe Wellen und eine nicht ganz ungefährliche Strömung locken täglich viele einheimische Surfer an. Direkt am Leuchtturm ist noch am meisten los, macht man jedoch einen kleinen Spaziergang auf der knapp 10 km langen Insel, findet man Ruhe und Natur pur.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool ist mit 20 x 10 Metern recht klein und fast etwas lieblos angelegt. Kleiner Kinderpool vorhanden. Auflagen kann man kostenlos an der Rezeption ausleihen. Sonnenterasse mit ausreichend Liegestühlen und Sonnenschirmen, die so gut wie nie belegt waren. Auch wir haben den Pool nie genutzt, denn wir sind lieber zum Strand gefahren. Gegen Gebühr: Hallenbad, Sauna- und Spa- Bereich. Täglich Live- Musik in der Bar.