Bevor ich in den einzelnen Kategorien die jeweiligen Punkte genauer beschreibe, vorab ein kurzer Gesamteindruck: Dem Club merkt man seine Alterung stark an und die besten Jahre müssen weit hinter ihm liegen. Es gibt viel Verbesserungspotential sowohl beim Service in den Zimmern, wie auch beim Service im Restaurant, an der Rezeption und vielen sonstigen Leistungen. Ich habe daraufhin auch ein Gespräch mit dem Hotelmanager gesucht, um nicht nur die Mängel aufzuzeigen, sondern auch konstruktiv Ideen anzubringen, was man verbessern konnte. Was soll ich sagen: Wenn selbst der Clubchef nur mit Wortfetzen, wie "das ist doch normal!", "das kann ich nicht glauben", "sowas gibt es bei uns nicht! usw. kommt, dann wird schnell klar, dass die fehlende Motivation, die nicht vorhandene Disziplin und der mangelnde Wille ständig an Verbesserungen zu arbeiten, schon von oben vorgelebt wird und sich auch entsprechend die gesamte Hotelmannschaft so negativ präsentiert (einige Animateure mal ausgenommen, die anscheinend - was man in einigen Gesprächen heraushören konnte - auch nicht wirklich immer mit den Hotelvorgesetzten an einem Strang ziehen). Es ist auch überall spürbar, dass anscheinend an allen Ecken Geld gespart werden muss und somit zu wenig Personal da ist. Man versucht das dadurch zu kompensieren, dass externes Personal hinzugeholt wird, dass dann auf eigene Kosten überhöhte Kurse in allen Bereichen extra anbietet (z.B. Schwimmkurs für 85 Euro für 5 Tage, Handtuchkaution für 20 Euro, wo der Wiederbeschaffungswert wohl wesentlich geringer sein dürfte usw.). Aufgepasst bei der Zimmerwahl! Es gibt Typ III Zimmer ohne Klimaanlage, was im Prospekt (z.B. bei Neckermann) anders steht und nur ganz versteckt im Preisteil bei "Sparzimmern" erwähnt ist. Aber selbst wenn man im September ein Zimmer mit Klimaanlage bekommt oder gebuch hat, heisst das noch lange nichts. Alles ist zentral gesteuert und wenn sich der erste Gast beschwert, dass es zu kalt wird, dann stellt man einfach mal auf Heizung um, was aber keinem gesagt wird. Wenn man dann nach einem Ausflug in die vermeidlich gut gekühlten Zimmer zurückkommt, findet man dann eine Sauna vor! Ach ja, und dann sind da noch die Chipkarten zum Verlassen der Clubanlage. Sie funktionieren fasst nie und wenn man mit Kinderwagen da ist, dann wird einem sowieso alles manuell aufgemacht. Auch das man 10 Minuten nach Verlassen nicht wieder hineinkommt, ist eine völlig blöde Regelung. Da hat einer sich von einem Sicherheitstechniker irgendetwas aufschwatzen lassen, was viel Geld gekostet hat, keine Effekt hat, die Gäste nur verärgert und anscheinend bei den ersten Regenfällen (so war es bei uns) sofort komplett versagt! Überhöhte Preise für viele Serviceleistungen hatte ich glaube ich schon erwähnt: Schwimmkurs 85 Euro, Kaution Handtuch 20 Euro, Massage 1/2 Stunde 29 Euro, Liege am Strand 3,50 Euro und so weiter!
Von einigen Gebäuden brökelt schon der Putz und auch die Möbel sind teilweise sehr alt. Bei uns musste ein Sofa im Wohnbereich ausgewechselt werden, weil es drohte auseinanderzubrechen. Die Fernseher sind so alt und klein, dass es nicht mal eine Videotextseite gibt und 8 Deutsche Programme sind auch nicht gerade viel! Der Zustand der Liegen am Pool ist ebenso durchgelegen, wie die Matratzen in den Betten. Hier müssen schon Generationen von Gästen geschlafen haben. (Teilweise weicher als ein Wasserbett.) Wir hatten leider viel Regen und mussten feststellen, dass alles undicht ist. Unser Schuhe im Flurbereich waren überflutet! Im Kinderclub tropfte es an allen Deckenfenstern. Die Fliesen in den Poolbereichen "platzen" teilweise schon. (Die Poolbereich sind für die Gästeanzahl sowieso viel zu klein!) Eine Erweiterung war wohl geplant ist aber wohl erst durch Rechtsstreit mit Nachbarn verhindert worden und nun fehlt (wie man hört) das Geld für die Umsetzung.
Der Service im Restaurant war davon geprägt, dass die Anzahl der Servicekräfte einfach zu gering ist und die Motivation, der Arbeitseinsatz (quatschen mit Kollegen ist viel besser) und die Arbeitsgeschwindigkeit zu langsam waren. (Man hat den Eindruck es wird "Dienst nach Vorschrift" gemacht, wobei scheinbar keine Vorgesetzter in Sicht ist, der irgendwelche Vorschriften machen könnte.) Was hat man so alles tagtäglich beobachten können: - sauber eingedeckte Tische waren häufig Mangelware, sodass die Gäste schon selber abgeräumt und sich (speziell beim Frühstück) auch neues Besteck, Tassen etc. geholt haben. - Die Anzahl der Kinderstühle ist schon bei ca. 50% Hotelauslastung weitgehend erschöpft, sodass man an manchen Tagen lange suchen muss! - Der sowieso viel zu klein geratene Aussenbereich wird völlig vernachlässigt und häufig ist dort nicht einmal eine Servicekraft zu entdecken. Entsprechend wird manchmal auch nur die Hälfte der Tische eingedeckt. (Der Clubdirektor meinte dazu: Wir können ja nicht wissen, wo die Gäste sitzen wollen! Drinnen gab es doch genug Plätze!) - Beim Personal wird vermutlich aus Kostengründen auf günstiges nicht wirklich hochqualifizierte Mitarbeiter gesetzt. So wird sich im Service, wie auch in der Animation mit vielen "Teilzeitkräften", Studenten etc. über die Runden geholfen! - Leider wird der in 4 Teile unterteilte Innenbereich häufig nicht ganz geöffnet, sondern Teile künstlich abgesperrt (vermutlich damit das knapp besetzte Personal nicht soviel laufen und arbeiten muss). - Das Nachlegen der Speisen dauert zu lange (häufig steht man 10 - 15 Minuten, um neue Butter oder frisches Obst nach zu bekommen). - Viele Speisen werden anscheinend schon früh vorbereitet und es gelingt nicht diese dann warm zu halten. Vieles war also kalt (obwohl häufig der Geschmack vielversprechend war). - Die Vielfalt und Qualität der Speisen wurde ja schon in vielen anderen Kommentaren ausgiebig bemängelt. Sicherlich gibt es auch zahlreiche 3 Sterne Hotels mit schlechterem Essen und weniger Auswahl und Abwechslung, aber wir kennen bislang nur besseres Niveau bei gleichwertigen Preisen und Sternen! - Es wird häufig auf "Dosenfutter" zurückgegriffen. Sei es bei Pilzen oder im Nachtischbereich, wo jeden Tag die gleichen Mandarinen, Ananas etc. aus der Dose angeboten wurden. - Am Morgen ist ein Animateur für die Zubereitung aller warmen Speisen zuständig (also Spiegelei, Schinkenspeck, Pfannkuchen, Rührei, Würstchen etc.). Das er da ins Schwitzen und Rotieren kommt ist wohl normal! Ergebnis: labbriger Schinkenspeck, angebrannte Pfannkuchen, durchsichtiges Eiweiss etc.
Der Service an der Rezeption bekommt von mir die Note: "Man bemühte sich redlich!" Hier gab es sehr schwankende Leistungen, je nachdem wer Dienst hatte. - Da bekam man schon mal falsche Auskünfte zur Automietung, mit dem das Hotel zusammenarbeitet. (Es war nicht bekannt, dass es eine Selbstbeteiligung gab, obwohl uns was anderes versprochen wurde!) - Mein Sohn hatte sich am Kopf verletzt und wir hatten einen Krankenwagen angefordert, worauf man uns sagte: Wir können Ihnen ja ein Taxi rufen, dass Sie dann dorthin bringt! (Inakzeptabel!) - Die ausgehängte Wetterinfo, war am Montag mittag immer noch von Freitag morgen! (Aussage: Das Büro sei am Wochenende nicht besetzt! - Als ob man nicht mal kurz was aus dem Internet ausdrucken könnte - PC`s waren vorhanden!) - Die Barbereiche sollten wegen All inclusive auch immer besetzt sein, um mal ein Getränk oder speziell nachmittags zum Kuchen auch einen z.B. Latte Macciato zu bekommen. Aber das war Glückssache! Da die Pool- und Tennisbar tagsüber nur mit einer Person besetzt ist, muss diese wohl auch mal aufs Klo oder NAchschub holen oder Pause machen. Also heißt es warten und eben keinen Tee trinken. - weiteres unflexibles Vorgehen haben ja schon andere in Ihren Kommentaren beschrieben. Auch ansonsten kann man an vielen kleinen Details erkennen, dass der Service nicht gut ist. Z.B: Es hat tagsüber geregnet und abends sollte bei wolkenlosem Himmel draussen eine Show stattfinden. Die Gästen mussten aber mit Ihren Handtüchern und Servietten alle Stühle und Tische selber trocken wischen. Hier hätte doch eine Servicekraft mal kurz vorher das gröbste wegwischen können. In den Zimmern ist die Putzleistung anscheinend sehr von der Person abhängig. Wir waren in Haus 2 und hatten eine immer grummig schauende ältere Dame, die anscheinend von der Hausdame nur zu geringe Zeit pro Zimmer bekommen hatte, sodass es nur gereicht hat, um die Betten zu machen und grob den Fussboden durchzuwischen. Gläser oder Teller werden grundsätzlich nicht mitgenommen. Tische und der Küchenbereich in den Zimmern bleiben bis Urlaubsende mit klebirgen Saftresten versehen, wenn man nicht selber Hand anlegt. Zettel und Klopapierfetzen, die die Kinder im Badbereich aus versehen fallen gelassen haben, wurde 3 Tage nicht entfernt, unser Kinderbett wurde nur etwa jeden zweiten Tag Berücksichtigt, dass man hier auch tätig werden sollte und ein Kopfkissen, wo man Sohn bei einem kleinen Unfall ein paar Blutflecken hinterlassen hatte, haben wir dann selber bei der Rezeption austauschen lassen. Eines muss man aber sagen, wenn etwas reklamiert wurde, dann wurde es auch umgehend behoben. Das in einem Familienclub, wo viele Kinder sind nur 5 Tage in der Woche gereinigt wird, halte ich für untragbar. Die Papierkorb quillt über mit stinkenden Windeln (da er nicht abgedeckt werden kann - stinkt bald das ganze Zimmer) und die Handtücher sind gerade an Regentagen, wo nix trocken wird, sowas von feucht und der Flur- und Badbereich dreckig durch die nassen Schuhe etc., dass hier jeden Tag eine Reinigung Pflicht ist.
Die Entfernung zum Strand empfanden wir (gerade wenn man mit kleineren Kindern reist) doch als etwas zu lang, zumal man immer erst durch ein unansehnliches Niemandsland gehen muss und dann an verwaisten Gebäuden vorbei läuft, um dann einen mittelmäßigen Strand vorzufinden. (Ein Tipp: Der Nachbarstrand "Riu Blau" liegt ca. 300m weiter westlich und ist 10x schöner!) Die Clubanlage selber - wie gesagt sehr alt - bietet deshalb natürlich einen Gartenbereich mit schönen alten gewachsenen Bäumen, Stäuchern und Palmen. Ansonsten gibt`s nach ca. 20 Minuten Fussmarsch die Stadt St. Eulalia, die neben einem kleinen Jachthafen nur einen kleinen Stadtstrand, wo im Hintergrund sich die Gebäude darum streiten, welches Bauwerk wohl am hässlichsten ist. In die östliche Richtung trifft man auf Es Canar, wo im Vorfeld noch ein netter Strand liegt (wird von Club Punta Arabi Gästen benutzt) und hat neben einigen Restaurants und touristischen Shoppingcentern leider auch keine Highlights zu bieten. Also bleibt nur Bus oder Auto und ab in den Südwesten von Ibiza, wo es noch einige schöne weniger hässlich verbaute Buchten gibt!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier ist der einizige Pluspunkt, den ich geben kann! Das Animationsangebot ist sehr umfangreich, dank Sven ist ein 1A Animateur an Bord, der auch durch sein Team tatkräftig unterstützt wird und für deren Möglichkeiten wirklich gute Dinge auf die Beine stellt und die Kinder immer wieder aufs neue begeistert. Der Spielplatz ist wohl noch nicht so alt und in einem guten Zustand (und überdacht), während der KinderClub etwas älter und dreckiger daherkommt, aber noch wesentlich größer und besser ausgestattet ist, als der in manch anderem Club. Der Aussenbereich im KinderClub ist aber mangelhaft! Der Fussballbereich ist top, die Bogenschiessanlage auch, aber viel zu klein (nur zwei Scheiben), die Tennisplätze durchschnittlich und Volleyball bzw. Beachvolleyball katastrophal. Da wir auch zuhause Beachvolleyball spielen, haben wir den Chefanimateur angesprochen, warum dort teilweise harte "Betonbereiche" nach 5 Zentimetern auftauchen und die Verletzungsgefahr ungemein hoch ist. Er hatte auch keine Erklärung und verwies auf die Hotelleitung, wo schon seit 3 Jahren der Mangel bekannt ist und keiner in der Lage ist Sand nachzuschütten oder alles zu erneuern. (Bei meinem Besuch beim Clubchef wurde alles dementiert und mir bescheinigt, dass der Beachvolleyballclub in einem Top Zustand sei!) Man merkt also, dass Animateure und Hotelleitung auf "Kriegsfuss" stehen. Das äußerte auch ein "Leih-Animateur" an seinem letzten Tag, bevor er zurück das Studium weiterführen wollte. Zitat: Er wäre gerne, wie Sven über 20 Jahre Animateur, aber in diesem Club sehe er keine Zukunft, weil die Atmosphäre nicht stimmt und der veraltete Club auch keine Zukunft mehr hat und vermeidlich auch die Besucherzahlen stätig rückläufig sind (Vermutung von mir!).
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 2 Wochen im September 2009 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jens |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 1 |

