TUI BLUE Riu Calypso

Das sehr große Hotel (gefühlt 2000 Zimmer) hat eine terrassenförmige Bauweise mit insgesamt 12 Etagen und durchaus großzügig angelegten Zimmern und Terrassen, die allesamt zum Meer ausgerichtet sind. Vom Stil her ein typischer achtziger Jahre Bau, der so wohl heute nicht mehr gebaut würde. Die Zimmer werden durch 2 Terrassenfahrstühle (also nicht erschrecken, wenn der Fahrstuhl „schräg“ nach oben fährt) erreicht. Aufgrund des Alters macht aber der Aufzug ab und an mal schlapp und dann heißt es Treppen steigen. Da natürlich fast alle die Fahrstühle nutzen, muss man auch hier entsprechende Wartezeiten einplanen. Darüber hinaus gab es Klagen über die lauten Fahrstuhlgeräusche, von denen, deren Zimmer unmittelbar am Fahrstuhl liegt. Das Restaurant befindet sich auf der „0“ Ebene direkt am Pool mit ausreichend geschützten Außenplätzen. Daneben gibt es noch für mittags ein Pool Bistro und das kleine a la Carte Restaurant „Culinarium“. Auf dem Gelände befindet sich noch die Sport Area, ein Kreativraum sowie ein extern geführter Wellness Bereich. Auf der Ebene des Wellness Bereiches befindet sich auch das Sonnendeck, wo es ebenfalls ausreichend Liegen gibt (die leider wie immer von einigen quasi zum Privatbesitz erklärt werden). Aufgrund der Größe des Hotels sind die Laufwege vom Pool zum Zimmer (je nach Lage) teilweise schon eine Überlegung wert. Unser Zimmer war 601 am äußersten Rand im 6. Stock. Das ging noch, im 10. Stock nimmt man besser morgens alles was man braucht gleich zum Frühstück mit runter. Vom Hotel ist man direkt in Morro Jable und einem hervorragend ausgestatteten „Euro Spar“, wo man (fast) alles kaufen kann. Ein paar Meter weiter kommen schon nette und leckere Restaurants und für die Damen gibt’s auch was zu shoppen. Unbedingt abends mal reingehen! Das überwiegend deutsche Publikum ist natürlich aufgrund des „only adults“ Status des Hotels eher älter. Es kamen aber auch viele jüngere Pärchen. Genervt hat das frühe Liegen belegen, hier vor allem meist durch die Stammgäste älteren Semesters, die auch ein Talent dafür haben, sich stundenlang laut über die Liegen hinweg zu unterhalten. Hier gibt es leider auch viele schlichte Gemüter, die ihr peinliches und unhöfliches Benehmen noch nicht einmal bemerken. Da ist es dann auch manchmal angezeigt dagegen zu halten. Auch wenn man 20 Jahre schon Gast ist, heißt das ja nicht, dass man sich nicht mehr Benehmen muss!

Die Zimmer sind, wie schon erwähnt, äußerst großzügig gebaut. Viel Platz und ein saniertes Badezimmer mit ebenfalls viel Platz. Es soll aber auch noch nicht sanierte Zimmer geben, über die ich hier nicht so viel Gutes gelesen habe. W-LAN ist umsonst (allerdings nur bis zu 4 Geräte, die man über den internen Browser ein- und ganz wichtig: auch ausloggen muss, wenn man ein neues Gerät dazu nehmen möchte. Dies hat man mir leider an der Rezeption nicht gesagt („… so viel wie sie wollen…“). Ich habe es dann sehr umständlich selbst herausgefunden). Ein TV mit allen relevanten deutschen Programmen, was während der WM ganz nett war. Darüber hinaus gibt es eine Minibar (die leider nicht regelmäßig aufgefüllt wurde) einen Safe, zwei Bademäntel und einen Fön. Ein riesiger Kleiderschrank und ausreichend Stauraum- auch für die Koffer- machen das Leben auf dem Zimmer angenehm. Die Reinigung war tadellos. Kein Grund zu Beanstandungen. Die Zimmer zur Straße sind leider etwas lauter.

Gastronomie. Hier muss ich leider echt mal meckern. Ich habe gelesen, dass hier fast alle mit dem Essen zufrieden waren. Gut. Ich nicht. Das Hotel ist, wie gesagt, aus den 80iger Jahren. Und ich glaube der Koch auch und seitdem hat er nichts mehr dazu gelernt. Selten habe ich eine so uninspirierte old school Küche erlebt. Das Frühstück war umfangreich und OK, alles was man so kennt und mag, da kann man nicht meckern. Aber das Abendessen: oh, oh, oh, Freunde. Das war schwierig. Täglich „gefüllte Eier“ wie 1979, Convenience Produkte, Fertig-Pizza, Fertig-Burger, Nudeln in Mehlschwitze, wo man schon beim Anschauen Blähungen bekommt. Und Schweinefleisch satt, dazu gibt’s Rotkohl und Kartoffelstampf aus der Packung. Nicht, dass es nicht auch mal dann und wann geschmeckt hätte, aber die einfallslose Art des Kochens geht im Zeitalter der unzähligen Kochtrends gar nicht mehr. Ein Beispiel: Frische Zubereitung in der Wok, was auch schon seit 10 Jahren bekannt sein dürfte, scheint hier völlig unbekannt. Wenn der Koch so gut wäre wie sein Servicepersonal, wäre die Küche für einen Stern gut. Mehr muss dazu nicht gesagt werden. Bitte dem Koch schnell eine Fortbildung über moderne und leckere Ernährung und Zubereitung mit Stand 2018 spendieren. Vielen Dank!

So- und nun kommt mein größtes Highlight in diesem Urlaub: Das Personal! Wenn jemals jemand lernen möchte, wie aufmerksam, freundlich, motiviert und gutgelaunt Service Personal sein kann, sollen sie sich ein Beispiel an den Servicekräften im Sensimar Calypso nehmen. Ich reise nun auch schon 40 Jahre durch die Welt, aber so nette, kompetente, hochmotivierte und fleißige Angestellte habe ich selten erlebt. Vom Housekeeping bis zum Restaurant Chef: Eine klare 1 mit Sternchen. Vor allem in der Gastronomie und im Restaurant. Einen kleinen Abzug gibt es am Empfang. Hier war man jedoch stets bemüht… Alle sprechen ausreichend Deutsch und Englisch, wenngleich natürlich ein freundliches Wort auf Spanisch immer auch als ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Gastgeber gewertet wird. An dem hat es allerdings so mancher hier mangeln lassen. Dem ist man aber immer mit Freundlichkeit sehr Souverän begegnet.

Das Hotel liegt im Süden der Insel in Fußnähe zu dem kleinen Ort Morro Jable, dem einzigen Dorf, das auf der ansonsten trostlos verbauten Landschaft, diesen Namen überhaupt verdient hat. Neben „El Cortillo“ im Norden der Insel, ist dieser Teil für mich der schönste für einen gelungenen Strand Urlaub, einschließlich einer kleinen Urbanisation und Restaurants mit traumhaftem Meerblick. Direkt vom Hotel ist man auch schon am karibisch anmutenden Traum-Strand mit türkisfarbenem Wasser, dessen Länge schier unendlich erscheint, so dass hier jeder ein ruhiges Plätzchen findet. Im Gegensatz zu den einsamen Hotelburgen im Hinterland, wo man gefühlt einen Tag bis zum Strand unterwegs ist, liegt man hier in der ersten Reihe.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Sport Angebot ist sehr gut. Es gibt drei Animateure, die unterschiedliche Angebote - auch im Kreativ Bereich- machen. Den ganzen Tag gibt es verschiedene Angebote, wo für jeden etwas dabei sein sollte. Spaziergänge, Führungen, Sprachkurse, Handykuse und viel Sport. Alle Sport Angebote bei Lisa kann ich nur empfehlen! Ich mache zuhause selbst Yoga und Lisa hat auf jeden Fall einen Plan. Das Aqua Gymnastik macht sie ebenfalls super, professionell und seriös. Manchmal könnte es etwas abwechslungsreicher sein, wenn man 14 Tage da ist, aber ich verstehe auch, dass bei täglich wechselnden Gästen immer auch ein kleiner Überblick durch alle Übungen, vor allem für mögliche Anfänger, besser ist. Die anderen beiden Animateure waren stets bemüht… Das von der Animation angebotene Wein Tasting ist jedoch ein Witz gewesen. Es gab drei Weine der gleichen Firma: Weiß, Rot und Rosè. Bei allem Respekt: Wenn man keine Ahnung von Wein hat, soll man so etwas lassen. Und drei Weine zur Verkostung ohne Vergleichsmöglichkeiten, damit man vorgelesen bekommt was der Weinanbauer zu seinem Wein sagt… nett gemeint, aber sinnbefreit. Aber dennoch an dieser Stelle nochmals vielen lieben Dank an das Team, vor allem an Lisa. Es hat uns wirklich großen Spaß gemacht!