Shams Safaga Resort

Das Shams Safaga war bestimmt vor 20 Jahren ein prestigeträchtiges Hotel. Inzwischen macht es auf den zweiten Blick einen eher schäbigen Eindruck. Wer 55 Grad in der Mittagszeit aushält, dem können wir die Reisezeit August empfehlen. Wir kommen das nächste Mal im März, das ist aushaltbarer. Wenn man jung ist und noch niedrige Ansprüche hat (und ja, auch wenn Ägypten ein armes Land ist kennen wir Sauberkeit und Hygiene durchaus aus anderen Hotels), wer gerne abends zum Ententanz auf Russisch "abhottet" und sich keine Sorgen um eine Darminfektion macht, der kann das Shams ja mal ausprobieren.

Man gab uns statt Doppelzimmer mit Balkon einen Bungalow (ca. 17m²), der sich durch die Nähe zum Strand auszeichnet. Leider abgewohnt, dreckige Böden, fremde Haare und vielfältig farbige Flecken auf den Laken, schmutzige Spiegel, gesprungenes Waschbecken, rostige Sanitärobjekte und stinkende Abflüsse sowie eine dreckige Toilette. Nach Anruf bei der Rezeption um halb elf abends - bei Ankunft - gab es kein neues Zimmer, aber es wurde sofort nachgeputzt, die Betten komplett neu bezogen und das nötigste gereinigt, sodass es bewohnbar war (Toilette haben wir selbst mit Sagrotan nachgeputzt). Der tägliche Clean Up wurde auch, dem Trinkgeld entsprechend, gemacht. Tatsächlich kamen wir uns aber eher vor, als wären wir in einem 2* Etaiblissement. Das wichtigste war aber, dass die Klimaanlage (neu) tadellos funktionierte. Man kann sie mit der Fernbedienung super einstellen, um keinen Dauerwind zu haben. Da kann man dann auch über den brummenden Kühlschrank hinwegsehen, den wir nachts ausmachten, um schlafen zu können. Ansonsten hat der Bungalow eine kleine Terrasse mit Sitzmöglichkeit, was wirklich nett ist, und eine Wäscheleine draußen. Unsere Ameisenstraße haben wir mit Kuchen versorgt, damit sie draußen bleiben, hat gut geklappt.

Das Essen ist umfangreich und vielfältig. Ob es einem schmeckt ist ja nun Ansichtssache, die Lebensmittel waren aber immer frisch. Ab und zu wurde das Essen des Vortags in anderer Form wieder verarbeitet, finden wir aber nicht schlimm. Es mangelte etwas an Gewürzen, was schade war. Aber es ist auch nicht einfach es verschiedensten Urlaubsgruppen geschmacklich recht zu machen. Abgeräumt wurde sehr zügig, Leider wurden die benutzten Tische nicht besonders schnell "nachgerüstet", also war man ständig auf der Suche nach Besteck. Getränke gabs zum Selbstabholen, leider aus einem Spender. Wenn man Glück hatte bekam man ein Glas, sonst nur die obligatorischen Plastikbecher. Beides meistens feucht, und da wohl mit Leitungswasser gespült wurde, haben wir seit und schon während des Urlaubs gesundheitliche Probleme (Durchfall). Bitte den Kaffee nicht probieren. Er hatte mit Milch zusammen eine graue Farbe (?!) und ist ungenießbar. Trotz mehrmaliger Nachfrage konnte ich die "Coffee Bar" des Hotels nicht finden, deshalb keine Bewertung dazu. Die Poolbar war nie besetzt, daher haben wir dazu keine Meinung. Die Bar nahe des Pools machte genau wie die Green Bar im Foyer so einen schäbigen Eindruck (klebrige Flächen, dicke Staubschicht auf den leeren Glasregalen etc), dass wir hier nur kurz vorbei geschaut haben. Auch der Versuch uns Geld für Inklusiv-Leistungen abzuknöpfen ("Cocktail? 1 EUR!") trug dazu bei. In der Strandbar nahe des Diving Centers waren wir gerne, hier bekamen wir unsere Getränke nach einigem Betteln dann sogar aus Gläsern. Dort gegessen (Candle Light Dinner gegen Aufpreis) haben wir allerdings nicht.

Der Service ist top - hat man ein Problem, wird dieses sofort gelöst. Die mangelnde Freundlichkeit in unserem Fall führen wir auf den Ramadan zurück - ohne Essen und Trinken den ganzen Tag über kann man wirklich schlechte Laune bekommen.

In der direkten Umgebung vom Hotel gibt es lediglich ein paar Shops vor dem Eingang und 5min Fußweg entfernt eine kleine Einkaufsstraße. Wenn man sich an den Taxifahrern vorbeigeschlichen hat, rennen die Verkäufer der Shops (wie im Ägypten leider üblich) auf einen zu - auf uns hat das so stark einschüchternd gewirkt, dass wir dann lieber umgekehrt sind.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war schmutzig (undefinierbare schwimmende Subjekte im Wasser, abends auch mit Beleuchtung) und außerdem permanent von unseren russischen Mitgästen okkupiert, sodass wir dort nicht waren und den Strand vorzogen. Der Tinky Winky Kinderbetreuer kam gegen 10 Uhr morgens und sammelte die Kinder ein, die schienen dabei Spass zu haben. Wir wegen der Lautstärke seiner Eigenwerbung nicht. Der Strand ist wie man in den anderen Bewertungen lesen kann wirklich klasse. Schade nur, dass man beim Handtücher holen genötigt wird, sich einen Platz vom Towel Boy suchen zu lassen (er schnappt sich einfach die Handtücher und rennt los, ist dann enttäuscht wenn man kein Trinkgeld gibt). Leider tritt auch das lästige Problem auf, dass Liegen belegt werden (scheinbar schon nachts?), auf denen dann den ganzen Tag keiner liegt. Es sind wirklich genug Liegen da! Die Verkäufer für Trips und Ausflüge kommen ab halb elf, und lassen einen wirklich nicht in Ruhe, das kann einem die Erholung wirklich zerstören. Erst mit der Ausrede "letzter Tag heute" kriegt man sie los. Als Tipp für die Reisezeit August :Badelatschen! Gegen Mittag wird der Strand so heiß, dass man sich auf dem kurzen Weg zum Strand ordentliche Brandblasen holen kann. Deshalb waren wir mittags auch im Bungalow, und gegen Nachmittag war der Strand meist recht leer und die Hitze wieder erträglicher. Von den angebotenen Leistungen wie Pool Biliard (in unklimatisiertem Saal) und Disco (können kein Russisch) haben wir keinen Gebrauch gemacht.