ROBINSON DJERBA BAHIYA

Ein tolles Urlaubserlebnis für alle, die Strandurlaub mögen. Man kommt sich vor wie in einer deutschsprachigen Exklave mitten in der Wüste. Die Gäste kommen überwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, es wird aber offensichtlich auch eine gewisse Quote an Einheimischen akzeptiert, wenn der Club nicht ausgebucht ist. So sieht man dann neben den Damen im Bikini auch die Ganzkörperbedeckten (allerdings keine Gesichtsschleier). Während unseres Aufenthalts war der Club geschätzt nur zur Hälfte bis Zweidrittel ausgebucht, vermutlich wegen Terrorangst der deutschen Klientel. Das war optimal: einerseits fiel kein Programmpunkt mangels Beteiligung aus, andererseits war es nirgends zu voll. Wenn der Club zu 100% ausgebucht ist, dann dürfte die Urlaubsqualität deutlich sinken. Tja, antizyklisches Verhalten ist angesagt!

Die - klimatisierten - Zimmer und vor allem auch Badezimmer waren ausreichend groß, geschmackvoll möbliert und im Großen und Ganzen auch sauber. Positiv: zwei Waschtische und großer Duschbereich im Bad. Negativ: nur Kleinigkeiten, z,B. verrosteter Mülleimerdeckel im Bad. Die Matratzen (Boxspring-Betten) schienen neu zu sein und waren fast schon zu hart - aber immer noch besser als durchgelegen, wie häufig anderswo.

Große Essensauswahl, immer auch mit tunesischen Elementen. Wenn man möchte, bekommt man während des ganzen Tages immer irgendwo etwas zu essen. Abends gab es Mottobuffets, oft mit frisch gegrilltem Fisch oder Steaks. Natürlich kann ein Buffet keine Sternegastronomie sein, aber man hat schon das Möglichste getan. Allerdings scheint es ein Problem mit der Kühlung oder mit der Sauberkeit der Rohkostspeisen zu geben: während unseres Aufenthalts grassierte ein Magen-Darm-Virus, der sich wie ein Lauffeuer verbreitete und geschätzt ein Drittel der Gäste befiel (darunter zwei Mitglieder meiner fünfköpfigen Familie). So etwas ist natürlich weniger schön und kann einem den Urlaub verderben.

Das gesamte Personal war entweder deutsch oder deutschsprachig. Selbst die Gärtner und das Reinigungspersonal beherrschte zumindest ein "Hallo" oder "Guten Tag". Das kommt einem in Afrika fast schon surreal vor, war aber letztlich sehr angenehm. Alle Robins waren sehr herzlich und zuvorkommend, das Barpersonal manchmal ein wenig brummig aber doch effektiv. Ein besonderes Lob an Tennistrainer Roman, an Fares fürs Bogenschießen sowie an die Jungs vom Wassersportzentrum für den sehr gut durchgeführten Windsurfkurs bei meinen Kindern. Der Clubdirektor hat dafür gesorgt, dass Verbesserungsvorschläge sofort umgesetzt wurden.

Der Club liegt direkt am Strand. Alle Clubeinrichtungen sind nahe beieinander und fußläufig gut erreichbar. Der Club ist von einer Mauer umgeben, die auf der Strandseite aber nicht bis zum Meer geht und dort somit passiert werden kann. Am Strand patroullieren zuweilen Sicherheitspersonal und Polizei auf Pferden oder mit Quads. Ein schwerwiegender Nachteil ist der sehr steinige Zugang zum Meer; Badeschuhe empfohlen. Nur an einer Stelle am Ende des Clubbereichs war der Einstieg möglich, ohne sich die Füße an spitzen Steinen aufzureißen. Die Insel Djerba selbst wirkte auf der ca. 40minütigen Transferfahrt vom Flughafen nicht sonderlich attraktiv oder interessant. Ausflüge wurden zwar angeboten, schienen mir aber überteuert zu sein (150 Euro pro Person, um einen Tag lang im Bus durch die Hitze gekarrt zu werden).

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Ausmaß der Animation (Pool-Apero, Quizspiele etc.) und Musikbeschallung am Pool war genau richtig: vorhanden, aber nicht aufdringlich. Sogar die in Deutschland übliche Mittagspause bis 15 Uhr wurde eingehalten! Abends gab es Shows oder Freiluftkino. Das Sportangebot war groß und gut. Gegen Aufpreis konnte man auch Wassersportangebote nutzen. Negativ ist Folgendes zu vermelden: während unserer ersten Woche hatte Robinson einen 18jährigen Junioren-Kickboxweltmeister engagiert, der zweimal täglich Kickbox-/Selbstverteidigungskurse für Anfänger anbot. Ich vermute mal, dass der junge Mann kein ausgebildeter Übungsleiter ist. Jedenfalls hat er ein (Aufwärm)Training durchgezogen, das m.E. nicht an den Fähigkeiten der ungeübten Teilnehmer ausgerichtet war, sondern vermutlich seinem eigenen Training entspricht. Ich habe mir dabei eine Zerrung zugezogen, die mich für den Rest des Urlaubs behindert hat. Ich empfehle Robinson, nur ausgebildete Übungsleiter für die Sportangebote einzusetzen. Bei allen anderen Sportkursen schien das auch der Fall zu sein.