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Marianna & Ralf (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2010 • 1 Woche • Wandern und Wellness
Noch keine 5 Sterne wert
4,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut

Melia Madeira Mare ist ein relativ grosses international ausgelegtes Hotel mit dem Schwehrpunkt auf Gäste aus Grossbritannien. Es gab aber auch viele Gäste aus Deutschland und aus dem Festland-Portugal. Das Hotel wurde im 2009 eröffnet und daher noch in gutem Zustand. Wir haben 1 Woche mit Frühstuck gebucht; als zusätzlichen Anreiz gab es über unseren Veranstalter ein Paket, bestehend aus 2 Abendessen in Buffetform pro Person und eine Führung bei der Blandy Madeira-Wein-Kellerei inklusive. Die 5 Sterne sind nicht wirklich verdient, wie der geneigte Leser tiefer im Text lesen kann. Da aber die Einrichtung recht jung ist, besteht noch die Hoffnung, dass sie es packen werden.


Zimmer
  • Gut
  • Unser Zimmer mit seitlichem Meerblick (Westseite) war ausreichend gross, reichte aber weder von der Größe noch von der Ausstattung her nicht an ein Zimmer im CS Madeira ran, in dem wir bei unseren früheren Aufenthalten auf Madeira abgestiegen sind (Teppichboden vs. Parkett, Badewanne mit integrierter Dusche vs. getrennte Dusche und Badewanne). Wir hatten ein Nichtraucherzimmer, wobei am Balkon geraucht werden konnte. Ein Aschenbecher wurde auf Anfrage am nächsten Tag bereitgestellt. Eine Kleinigkeit, über die sich die Gäste ärgern dürfen, die das Pool in Anspruch nehmen - es fehlten am Balkon jegliche Möglichkeiten, eine Wäscheleine zu befestigen. Entsprechende Möglichkeiten im Bad haben wir auch nicht gefunden. Die Klimaanlage hat uns den meisten Ärger bereitet. Auf sich allein gestellt vereiste sie auch auf der Neutraleinstellung das Zimmer tagsüber völlig, so dass wir uns abends regelmäßig auf's sonnige Balkon retten mussten oder die Balkontür auf liessen. Der Versuch, die Klimaanlage tagsüber auszumachen und nur abends vor dem Schlafen gehen schnell das Zimmer abzukühlen bescherte uns die Geräuschkulisse eines herannähenden Sturms. Daher liessen wir es beim Permafrost am Tage und einer leichter Brise in der Nacht. Das Bedienpanel der Klimaanlage ist mit einer Kontrollleuchte ausgestattet, die das Zimmer bei Nacht in ein grelles grünes Licht tauchte. Ich wette, die Zimmermädchen haben sich nicht sehr über die schwarze Socke gewundert, die morgens noch über dem Bedienpanel baumelte. Wir waren bestimmt nicht die einzigen Gäste, die zu solcherart Selbsthilfe greifen mussten.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Es entstand bei uns der Eindruck, dass das Management einem theoretischen geistigen Bild eines 5* Hotels entsprechen wollte, was aber mit dem bereitgestellten Personal und Mitteln nur schief gehen konnte. Das Frühstuck war OK, allerdings reichte es in keiner Weise für ein 5* Hotel. Zum Beispiel fehlte dem Personal das grundsätzliche Verständnis für den Unterschied zwischen einem Salzstreuer (ein Loch) und einen Pfefferstreuer (mehrere Löcher). Dies machte das Nachwürzen zum Glücksspiel. Es standen morgens Sektfluten bereit, zu drinken gab es daraus aber teilweise nur Weisswein, der dann wie abgestandener Sekt schmeckte. Das Restaurant machte um 7:30 Uhr morgens auf, die Aussenterasse aber erst um 8:30 Uhr. Wenn man die herrliche Morgenluft Madeiras und eine Zigarette danach geniessen wollte, mußte zwangsläufig später mit dem Frühstucken anfangen, was bei den vielen Ausfügen, die wir geplant haben, recht unbequem war. Die Speisenwahl war stark englisch geprägt, was für uns für ein Paar Tage OK war, dann aber nicht mehr. Die Auswahl an Käse und Wurst war recht mager, es wurde kein Lachs o.ä. angeboten. Jeden Tag wurde das Gleiche aufgetischt, obwohl es bekanntlich viele verschiedene Sorten Aufschnitt oder Sausages gibt. Ein Wechsel zwischendurch hätte sicherlich gut getan. Es gab auch etwas Obst, Gebäck, Marmelade - nichts herausragendes. Als eines Tages Orangenmarmelade alle war, stellte man ein zweites Glas Pfirsichmarmelade auf - so standen sie auch bei unserer Abreise da, gleiche unbeschriftete Marmeladengläser mit verschiedenen Pappschildchen. Die wirklich schlimme Sache war das Warten auf den Kaffee. Das Personal wurde wohl angewiesen vornehm zu sein und den Kaffee tassenweise jedem Gast am Tisch zu servieren. Viel Spass bei 3-4 People für 30-40 Tische! Als Konsequenz haben sich viele Gäste unter den bösen Blicken des Personals Kaffeekannen einfach von den Servicetischen geschnappt und damit für eine zusätzliche Kaffeeknappheit bei dem Rest der Gäste gesorgt. Jeden Abend gibt es im Restaurant ein Themenbuffet. Die beiden Male, als wir im Hotel zu Abend assen, waren nicht einheitlich gut. Der erste Abend war das Chef-Buffet, wovon ich mir so etwas wie eine Visitenkarte des Restaurants versprochen habe. Es lief hinaus auf 2xFisch, 1xSchwein, 1xGeflügel - dazu Salatbar, 2 Sorten Gemüse, Reis und Ofenkartoffeln mit Pelle. Saucen habe ich keine gesehen - wozu braucht man dann einen Chef? Die Desserts waren aber ausnehmend lecker - eine heimliche Passion des Chefs? Der zweite Abend war BBQ, das wegen Regen am Tage drinnen stattfinden mußte. Wir haben uns gegen den Wiederstand des Personals einen Platz auf dem überdachten Teil der Terasse erkämpft und haben einen lauen Sommerabend und sehr leckeres Essen genossen. Wir haben nur die gebuchten Leistungen in Anspruch genommen, können daher keine Aussage zu Preisen machen.


    Service
  • Eher gut
  • Das Personal an der Rezeption war freundlich und hilfsbereit. Englisch ist an der Rezeption kein Problem, teilweise auch deutsch. Die Zimmer wurden täglich gut gereinigt und die Wäsche im Bad gewechselt. Die Bettwäsche wurde nicht gewechselt. Bei unserer Ankunft fehlten die in der Beschreibung aufgeführten Bademäntel und -schlappen, die aber nach einem Wort bei der Rezeption am nächsten Tag nachgeliefert wurden. Es gab ein peinliches Moment, als es sich herausstellte, dass das Management ein falsches Datum auf der Einladung für das "Management Cocktail" angegeben hat. Als Folge standen mehrere Gäste wie bestellt und nicht abgeholt an einer mit einer Aushilfe besetzten Bar, die dann in gebrochenem englisch versuchte die Wogen zu glätten. Etwas später ist eine Vertreterin des Hotel-Managements erschienen und den Gästen, die noch geblieben waren, ein Glas Madeira-Wein zur Wiedergutmachung angeboten. Ich habe gefragt, welche Art Madeira-Wein ausgeschenkt wird - es gab nur den süßen. Hier hat das Management wieder gepatzt. Ich hätte nicht gefragt, wenn mir die Sorte egal gewesen wäre, also wäre die richtige Erwiederung gewesen, mir eine Auswahl anzubieten (es gibt ja nur 4-5 Grundsorten). Ich kann es nicht glauben, dass ein 5*-Hotel auf Madeira nur eine Sorte Madeira-Wein führt, mehr waren wir aber wohl nicht Wert. Ich habe abgelehnt, der Wein wurde aber trotzdem gebracht. Es ist klar, dass wir einer wiederholten Einladung des Managements am nächsten Tag nicht gefolgt sind.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Das Hotel befindet sich in Premium-Lage gegenüber der Lido Badeanlage. Dies hat sich dieses Jahr als eine Schwäche erwiesen, da Lido nach den Überschwemmungen im Frühjahr noch nicht in Gang gesetzt ist. Es bleiben sehr magere Bademäglichkeiten, da das Hotel über kein Meerwasserpool verfügt. In unmittelbarer Nähe befinden sich zahlreiche Enkaufs-und vielfältige ausgezeichnete Essensmöglichkeiten. Bis ins Stadtzentrum sind es ca. 30 Minuten zu Fuss, allerdings ist der Weg mit mehreren Steigungen verbunden. Wer nicht gut zu Fuss ist, nimmt den Bus - Haltestellen sind vor dem Hotel. Linie 1 verkehrt alle 5-10 Minuten, Linie 6 etwas seltener. Linie 48 fährt je nach Wochentag alle 1-2 Stunden, dafür direkt nach Monte - eine sehr bequeme und preisgünstige Alternative zur Seilbahn oder Taxi. In der Nähe des Hotels (höher im Berg und etwas versteckt) verläuft eine Levada, die auch innerhalb der Stadt interessant ist. Die vor dem Hotel verlaufende Promenade führt an der Küste entlang und bietet im letzten Abschnitt einen atemberaubenden Ausblick auf Cabo Girao. Trotz eventuell anstrengender Steigungen ein absolut lohnenswertes Ziel - man belohnt sich am Ziel zusätzlich mit der Einkehr bei dem fantastischen Fischrestaurant "O barquero".


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Kein Strand, wie überall auf Madeira. Lido-Bad leider noch nicht in Betrieb nach den Verwüstungen im Frühling. Das Außenpool liegt direkt vor der Terasse des Restaurants, daher gibt es beim Essen viel zu sehen, wenn man es mag. Es gab immer wieder heitere Momente, wenn abends der Besucherstrom Richtung Buffet (smart casual) mit dem Strom der Sonnenanbeter Richtung Aufzüge (Bademäntel / Badelacken) im Bar- und Loungebereich kollidierte. Beide Parteien fühlen sich dann ob der Begegnung not very amused. Die Aussenanlagen sind sehr schön angelegt - auf mehreren Ebenen, reichlich ausgestattet mit Sitzgelegenheiten, beschatteten Ecken und mit viel Grün. Es gibt noch ein Innenpool, einen Wellnessbereich mit recht teuren Behandlungsangeboten, kostenlosen kabelgebundenen Internetzugang auf den Zimmern - wir haben nichts davon genutzt, da wir primär zum Levada-Wandern gekommen waren.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1 Woche im September 2010
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Marianna & Ralf
    Alter:41-45
    Bewertungen:1