Die architektonisch gelungene 4-Sterne-Anlage (über die Sterne lässt sich streiten ...) bietet auf den ersten Blick alles, was ein gutes Hotel haben sollte, allerdings offenbaren sich bei genauem Hinsehen zahlreiche Schwächen v.a. im Punkt Sauberkeit. Obwohl das Hotel nur 4 Jahre alt sein soll, gibt es eine Reihe von Einrichtungsgegenständen, die ein längeres Vorleben gehabt haben müssen. Dazu zählen u.a. die Aufzüge und die Einrichtung der Zimmer. Im AI-Angebot des Hotel sind alle Speisen und einige Getränke (dazu später mehr ...) enthalten sowie der Shuttlebus zum Strand. Da wir den Fehler begangen haben, zur spanischen Hauptferiensaison zu buchen, wurde das Hotel regelrecht von spanischen Touristen überschwemmt. Deutsche, Briten und Holländer waren ebenfalls vertreten aber in verschwindend geringer Zahl. MIETWAGEN IST PFLICHT ! Wer nach Teneriffa kommt, nur um die Sonne zu geniessen, ist selber Schuld, da die Insel so viel Schönes für jeden Geschmack zu bieten hat. Das Highlight der Insel bildet der höchste Berg Spaniens, Pico del Teide, sowie der ihn umgebende Nationalpark, den die UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt hat (mit Sicherheit einer der schönsten Nationalparks Europas). Mit dem Auto auf Erkundungstour zu gehen, ist nicht nur schöner, sondern auch günstiger, da viele Ausflugspakete aus meiner Sicht recht teuer sind und reine Massenabfertigung darstellen. Neben schönen Stränden (Las Terissitas, La Arena, El Medano, Playa Martianez) muss man noch einige Perlen gesehen haben: Masca, Los Gigantes, Punta Teno, Garachico, Icod de los Vinos, San Andres, Barranco del Inferno, Anaga-Gebirge, La Orotova
An der Rezeption hat man uns freudig mitgeteilt, dass wir sogar eine Junior-Suite erhalten, da alle anderen Zimmer belegt waren. Das Zimmer war wirklich riesig und sauber, die Terrasse mit 2 Liegen und einer Sitzgelegenheit ebenfalls sehr geräumig. Das Bad war zwar sauber, aber an der Badewanne blätterte schon die Farbe an mehreren Stellen ab. Ungewöhnlich nach 4 Jahren ... eigentlich sind die Zimmer ja wirklich ein Lichtblick in diesem Hotel, wären da nicht die Betten. Die Matrazen könnten aus einem Studentenwohnheim stammen und sind mindestens schon 10 Jahre alt. Schlafen bedeutete am nächsten Morgen fast immer Rückenschmerzen, so dass wir nach 3 Tagen aus dem Hotel geflüchtet sind und dank unserer Reiseleitung ins RIU Palace gezogen sind. Das war die beste Entscheidung des ganzen Urlaubs ! Unser Fernseher auf dem Zimmer hatte auch so seine Macken, wir konnten nur zwei Programme empfangen, TVE und CNN. Der Fehler konnte auch nicht behoben werden.
Die Gastronomie ist und bleibt das K.O.-Argument gegen dieses Hotel. Angefangen beim FRÜHSTÜCK: Frischen Kaffee wird man vergeblich suchen, es gibt nur Instantkaffee aus dem Automaten und vom Geschmack konnte man ihn kaum von Kakao unterscheiden ! An der Lobbybar gibt es zwar richtig guten Kaffee, aber dieser ist nicht im All-Inclusive enthalten ! Die Instantautomaten waren an einem der drei Tage, die wir im Hotel aushalten mussten, nicht richtig aufgefüllt. Dort, wo Milch draufsteht, kommt nicht immer Milch raus, sondern u.U. einfach nur heisses Wasser. Sehr ungünstig, wenn man seine Müsli darunter hat ... Das Wasser für den Tee ist häufig nur lauwarm. Das Frühstücksbuffet ist (landestypisch) mit sehr vielen Süßspeisen ausgestattet, frisches Brot oder Brötchen eher eine Seltenheit ... DAS GRÖSSTE MANKO IST ABER DIE HYGIENE ! Die Essensreste vom Vorgänger findet man regelmässig auf dem Tisch, die Tischdecken werde gar nicht gewechselt. Wenn neue Gäste kommen, streichen die Kellner die Krümel einfach mit den Händen vom Tisch. Bei hartnäckigen Dingen müssen schon mal die Fingernägel herhalten. Das Besteck und insbesondere die Gläser muss man selbst nochmals abwischen, da diese grundsätzlich Flecken aufweisen ... Das Essen an der POOLBAR war - im wahrsten Sinne des Wortes - ungeniessbar, das wenig Essbare musste man sich rauspicken und bis zum Abendbuffet ausharren. DAS ABENDBUFFET WAR NOCH DAS KLEINSTE ÜBEL ! Dem Anspruch eines 4-Sterne-Hotels war es bei weitem nicht gerecht, da die Auswahl in erster Linie zu klein war. Man hat zwar immer etwas auftreiben können, aber schon am zweiten Abend wusste man nicht mehr, was man essen sollte. Das Salatbuffet war recht klein (8 Zutaten), bei Fleisch war die Auswahl ganz gut und hat auch gut geschmeckt. Wer Fisch essen wollte, konnte nicht wählen und musste den angebotenen annehmen. Der aus meiner Sicht grösste Teil des Buffets bildeten die Nachspeisen, die nahezu die Hälfte der Buffetfläche in Anspruch nahmen. Aber davon wird man ja schliesslich nicht satt ... FÜR GETRÄNKE MUSS MAN SCHON BEZAHLEN, wenn man nicht gerade irgendeinen billigen Fusel trinken möchte. Das fängt allein schon beim Kaffee an ... die Cola hat nicht nach Coca Cola geschmeckt, sondern nach einem Nachahmerprodukt. Von den Cocktails und den stark gesüssten Fruchsäften sollte man ganz die Finger lassen ! Gut war hingegen das Bier ...
Das Personal an der Rezeption war sehr hilfsbereit und verfügt zudem über sehr gute Sprachkenntnisse. Allerdings war es das auch schon. Im Restaurant wird fast ausschliesslich Spanisch gesprochen, Englisch nur mit Händen und Füssen, Deutsch schon gar nicht. Man war zwar bemüht, aber das Personal war in jeder Hinsicht überfordert und die gastronomischen Einrichtungen waren hoffnungslos unterbesetzt. An der Snackbar kann es zur Mittagszeit ohne weiteres passieren, dass für 15 Minuten überhaupt niemand da ist (sehr ungünstig, da man nahezu alle Getränke bestellen muss). Beim Abendbuffet muss man grundsätzlich mit längeren Wartezeiten rechnen, wenn man nicht gleich zu Beginn das ist.
Das Hotel ist terrassenförmig angelegt und bieten einen phantastischen Ausblick auf Las Americas und die nähere Umgebung. Insbesondere bei Sonnenuntergang sind die Terrassenplätze mit Blick aufs Meer sehr begehrt und entschädigen etwas für das schlechte Essen. Da wir während unseres Aufenthalts einen Mietwagen gebucht haben (dringend empfohlen!) hat uns die Entfernung zum Strand nicht weiter gestört. Sollte man den Shuttlebus verpasst haben, dann dürfte der Weg dahin und insbesondere der Rückweg (steile Hanglage) sehr mühsam sein. Es empfiehlt sich zudem, nicht unbedingt die nächst besten Strände anzusteuern (Sauberkeit, Überfüllung, ...), da die Insel eine Reihe sehr schöner Strände zu bieten hat, die man auch bestens mit dem Bus der staatlichen Gesellschaft TITSA erreichen kann. Das Gebiet um das Hotel wird derzeit erschlossen und es finden sich daher zahlreiche Baustellen. Zudem führt eine Verkehrsstrasse fast direkt am Pool vorbei, was jedoch nicht weiter gestört hat.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt zwei Pools im Hotel, ein Kinderbecken bzw. Nichtschwimmerbereich beim Restaurant sowie einen grösseren Pool auf der untersten Ebene. Insbesondere in der Hochsaison würde es sich anbieten, den Pool täglich zu reinigen ! Liegen und Sonnenschirme waren für Frühaufsteher reichlich vorhanden, nach 9 Uhr wurde es dann richtig knapp. Die Liegen und Auflagen waren häufig dreckig, das überforderte Personal hatte wohl keine Zeit, diese zu reinigen.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1-3 Tage im August 2004 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Susi & Strolch |
| Alter: | 26-30 |
| Bewertungen: | 4 |


