- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Positiv fand ich, dass das Hotel trotz seiner Größe kein häßlicher Betonklotz ist. Im Sommer kann es jedoch eng werden - da können sich bis zu 2000 Gäste gegenseitig auf die Füße treten, während im Januar durchnittlich übersichtliche 200 Besucher gleichzeitig da sind. Die wenigsten Besucher sind übrigens Anfang Dezember zu erwarten (so um die 50). Das Hotel selbst ist in mehrere Blöcke geteilt (A, B, C, D). Davon werden in der Nebensaison nur die Unterkünfte im Block A (Hauptanlage) genutzt. Dort findet man auch das Restaurant, die Bar, den Pool, den Saunabereich, ein kleines Kino, das Kinderzimmer, den Konferenzsaal, sowie die sog. Beauty-Farm (Kosmetikerin, Friseur, Massage, Solarium). Die gesamte Anlage an sich ist recht sauber, es wird auch ununterbrochen irgendwo geputzt. Die Zimmer sind auch in Ordnung, wenn auch manchmal etwas schlampig gereinigt. Vor allem für Familien mit Kindern würde ich AI empfehlen - ein kleines Eis oder eine Cola zwischendurch machen das Ganze recht angenehm. Allerdings hat uns alle das doofe Kunststoff-Bändchen gestört, dass wir die ganze Zeit als Armband tragen mussten. Bemerkenswert wäre hier allerdings, dass es einfache Obstsäfte nur zum Frühstück gab - Mittags und Abends gab es Wasser, Limonadengetränke, Bier und Wein. Sportangebote gab es reichlich. Gegen Kaution konnte man Bälle, Tennisschläger, Fahrräder (auch mit Kindersitzen sowie Kinderfahrräder) und vieles mehr ausleihen und das geniale frühlingshafte Wetter zieht einen magisch nach außen. Von der Animation waren vor allem die Kinder vollauf begeistert (wohl auch deswegen, weil sie einige Male die einzigen Kinder in der Kinderbetreuung waren und somit die ungeteilte Aufmerksamkeit der Animateurin geniessen durften). Das Hotel ist auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer sehr gut geeignet. Klappbare Buggies kann man sogar auch vor Ort kostenlos ausleihen. Kinder sind zumindest in der Nebensaison hochwillkommen. Wenn Mallorca, dann im Winter! Ein Paradies für naturverbundene und einigermaßen sportliche Familien mit Kindern sowie auf jeden Fall für Senioren.
Zu den Zimmern kann ich nur soviel sagen: der Boden ist gefließt und kühl, das Bad ist schlecht beleuchtet, die Schränke sind nicht groß genug. Mit dabei in einem Apartment: Fernseher, Fön, geräumiger Kühlschrank, zwei verrostete Heizplatten, mehrere Töpfe und Teller, Besteck, zwei Tische, drei Stühle, Spiegel, Safe kostenpflichtig) und häßliche Bilder an den Wänden. Zur Hellhörigkeit: zwei mal haben wir die Tür aufgemacht, als es an der Tür des Nachbarzimmers klingelte. Lärm: manche empfinden es als Lärm, andere wiederum können sih daran erfreuen - jeden Morgen und jeden Abend während der Dämmerung konnte man von unserem Zimmer aus unzählige Spatzen etwa 15-20 Minuten lang zwitschern hören. Davor und danach war Ruhe.
Den Stress mit dem Essen, den man in diesem Hitel in den Sommermonaten über sich ergehen lassen muss, kann man sich im Winter nur mit Gruseln vorstellen. Der Speisesaal ist in mehrere Bereiche geteilt, die je nach Bedarf genutzt werden. Zu essen gibt es genug und es schmeckte auch alles lecker, aber unsere anfängliche Begeisterung hat sich nach wenigen Tagen gelegt, als wir bemerkten wie eintönig das Speiseangebot ist und wie ähnlich alles schmeckte. Jeden Tag gab es zwei langweilige Nudelgerichte, Pommes und Kurzgebratenes. Ab und zu gab es Lasagne, Kartoffelkroketten und ungerwürzten Reis. Die Nachspeisen wechselten sich auch im 2-3-Tagesrhythmus ab. Etwas Abwechslung gab es Samstags abends, wo hübsch und sehr phantasievoll angerichtete Leckereien (Fische, Krebse, Muscheln, Braten, Torten) dem Gala-Dinner einen Hauch von Luxus verliehen. Zu empfehlen: Mousse au Chocolate
Offensichtlich sind die Hilfsbereitschaft und die Freundlichkeit des Personals umgekehrt proportional zum Anzahl der Gäste. Die meisten Kellner waren ausgesprochen nett, besonders zu den Kindern. Vier Animateure, die sich um Sportangebote, Kinder und das Abendprogramm gekümmert hatten, waren auch recht sympatisch. Weniger sympatisch waren dagegen die Preise für Extraleistungen, wie z.B. Zimmerservice, Wäscherei-Dienst oder für die Angebote in der oben erwähnten Beauty-Farm, wobei sie sich sicherlich nicht allzusehr von den in Deutschland üblichen Preisen unterscheiden. Nicht alle Zusatzangebote haben wir in Anspruch genommen, dazu zählt der Arzt, der wohl auch immer mal anwesend ist, die Fahrten mit dem Bus, der direkt vor dem Hotel hält (für AI-Gäste ist denke ich sogar einmal pro Woche ein Transfer nach Palma mit dabei). Wir haben stattdessen das Angebot für autofahrende AI-Gäste genutzt: an 6 beliebigen Tagen konnte man ein Auto (sogar mit Kindersitzen nach Wunsch) mieten und musste nur die Versicherung und die Benzinkosten bezahlen. Die Autos waren übrigens in ziemlich gutem Zustand.
Eine kleine Bucht befindet sich in unnmittelbarer Nähe, zwei weitere ebenso kleine Buchten sind nach einem flotten 20-minütigen Fußmarsch erreichbar. Das Wasser ist Ende Januar natürlich kalt und sehr sauber. Bei schönem Wetter kann man sich aber trotzdem reintrauen. Immerhin ist im Winter die Wassertemperatur höher als die Lufttemperatur :) Zu den Einkaufmöglichkeiten kann ich nicht viel sagen, da die meisten Geschäfte geschlossen waren. Ein kleiner Supermarkt gehört allerdings zum Hotel und hat täglich von 9 bis 18 Uhr auf. Falls notwendig, soll man zum Einkaufen nach Porto Cristo (ca. 5 km) oder weiter nach Manacor fahren. Nach Porto Cristo kommt man übrigens sehr gut mit dem Fahrrad. Direkt neben der Straße verläuft größtenteils ein breiter Fußgänger- und Fahrradweg und die Strecke ist selbst für Kinder gut zu bewältigen, da keine großen Höhenunterschiede zu überwinden sind. Die weitere Umgebung ist im Übrigen sehr gut geeignet für gemütliche Fahrradausflüge. Die meisten Autofahrer fahren sehr umsichtig (zumindest im Winter) und die Straßen waren nicht sehr viel befahren (das lag wohl auch an der Jahreszeit). Ausflugsziele gibt es genug - in Porto Cristo wären da die Drachenhöhle (nicht ganz so kitschig wie erwartet). Der Besuch der Höhle war dennoch enttäuschend, da man nicht sehr viel Zeit hat, sich alles in Ruhe anzusehen und außerdem war das Fotografieren verboten. Es gab auch keine verständlich deutschsprachige Führung. Man wurde einfach nur durch die Höhle gehetzt und am Ende gab es ein kleines Konzert und fertig. Naja, wir fanden das nahegelegene Aquarium irgendwie doch schöner. Ab der zweiten Janaurhälfte kann man überall in der Umgebung die wirklich wunderschönen blühenden Mandelbäume bewundern. Für mich persönlich sind allein diese Anblicke eine Reise wert!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das kleine aber feine Hallenbad ist natürlich im Winter besonders beliebt. Zum richtigen Schwimmen ist es allerdings nicht geeignet, da es zu klein und flach ist (von 95cm an einem bis 170cm am anderen Ende), wohl eher zum Planschen, was man dann genausogut im geräumigen, stets mit schön warmem Wasser gefüllten Jacuzzi-Becken auch gut kann. Einen Plansch kann man auch recht gut mit einem Saunagang verbinden, da sich die Saunen und in unmittelbarer Nähe befinden. Draußen warten die blauen Pools, deren Wasser im Januar wirklich bitterkalt ist. Statt zu baden geht man dann also lieber Tennis spielen, oder Fußbal, oder Volleyball, sogar ein Badmintonfeld ist auch vorhanden. Auch bei Regen muss man sich nicht ins Zimmer verkriechen - zwei Squashplatze, ein Fitnessraum mit gut funktoinierenden Geräten sowie ein breites Angebot an sportlichen Aktivitäten (Aerobic, Bauch-Beine-Po-Gymnastic...) sorgen dafür, dass man sich auch den nächten Mousse au Chocolate nicht entgehen lassen muss. Ponnyreiten (natürlich nicht gratis), Schießen, Billard, kostenpflichtiger Internetzugang und vieles andere mehr runden das Angebot ab. Nicht zu vergessen die in jedem Zimmer vorhandenen Fernseher, denn schließlich muss man sich vom Herrn Kachelmann und seinen Kollegen immer mal sagen lassen, wie kalt es in Deutschland im Januar ist, während man sich die warmen Sonnenstrahlen in Erinnerungen packt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Katja |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |