Hotel Vila Senhora da Rocha

Die Lage ist hervorragend und die Anlage ist auch äußerlich wunderschön mit vielen herrlichen Blumen und Sträuchern. Leider sind dies fast die einzigen positiven Merkmale. Den äußerlich guten Eindruck kann der Zustand der einzelnen, über 25 Jahre alten und sehr hellhörigen Häuser und Wohnungen leider nicht bestätigen, der große Renovierungsbedarf ist unübersehbar. Die Einheiten sind (teils?) im Privatbesitz, deshalb ist Zustand und Ausstattung sehr unterschiedlich. Einige haben z. B. Markisen, andere natürlichen Sonnenschutz durch wunderschöne Schattenbepflanzung, aber das scheinen die vorwiegend selbstgenutzten Einheiten zu sein. Für unsere große Terrasse gab es nur einen einzigen zerschlissenen Sonnenschirm, so dass wir immer mitwandern mussten, weil der Schirmständer kaum zu bewegen war. Die Gäste waren überwiegend Portugiesen, dazu viele Engländer und einige wenige Deutsche und Holländer. Wir hatten ein Reihenhaus (Nr. 46 mit offensichtlich deutschen Eigentümern) Typ B mit 2 Schlafzimmer, in dem wir 3 Personen immerhin jede Menge Platz sowie kurze Wege zum Minimarkt, zu den Pools und zum Strand hatten. Aber schon der Eingang wirkte abstoßend, weil er wegen zweier Vogelnester unter dem Dach des Vorbaus auf beiden Seiten voller Vogeldreck war. Die Möblierung war ein bunt zusammengewürfelter Haufen von unterschiedlichen Möbeln hohen Alters. Nur einige Stücke wirkten immerhin antik. Die Einbauschränke in beiden Schlafzimmern waren zwar groß, aber es stank daraus muffig. Die Küchenfronten dagegen waren relativ neu. Die Ausstattung der Terrasse war völlig unzureichend: Zwei alte schmutzverfärbte Tischchen, auf die man ohne (nicht vorhandenem) Tischtuch nichts hätte legen wollen, die Polsterauflage der (einen) vorhandenen Sonnenliege war widerlich und zerschlissen. Auffällig waren die vielen (auch großen) Hunde in der Anlage, die überall auch alleine herumliefen. Obwohl Hunde in der Anlage nur mit Maulkorb gestattet waren, hat dies niemand gekümmert, ich habe in der ganzen Woche nur 2 Hunde mit Maulkorb gesehen. Wir hatten wegen der vielen schlechten Beurteilungen zur Gastronomie ohne Verpflegung gebucht und sahen uns darin schon durch den wenig einladenden Zustand des Restaurants am Pool bestätigt. In Armacao gibt es genügend Lokale, in denen man gut essen kann. Der Preis für den Aufenthalt ist allerdings im Vergleich doch sehr günstig, man braucht aber schon gute Nehmerqualitäten, um sich dafür mit all diesen Unzulänglichkeiten abzufinden. Da wir auch noch eine Woche in einer ähnlichen Anlage bei Lagos (Clube Porto Mós) waren, mit der wir trotz des höheren Preises sehr zufrieden waren, ist uns ein Vergleich gut möglich. Unter www. vilasrarocha.com gibt es eine Internetseite der Anlage, die vor allem wegen der lustigen deutschen Übersetzungen interessant ist (z. B. engl. tennis-courts = „Tennis- Gerichtshöfe“ oder swimming-pool = „Schwimmende Teiche“). Mittlerweile wurde ein Teil der deutschen Seiten korrigiert, aber noch nicht alle (Stand September 2007).

Zunächst fällt ein durchdringender Geruch nach Desinfektionsmitteln auf, der offenbar nur den Geruch aus dem Kanal überdecken soll, der sich im Bad bald nach dem Einzug wieder durchsetzt. Nur der Geruch aus der daneben liegenden Putzkammer ist noch widerlicher. Das Bad ist riesig und hoch, aber auch hier ist die Ausstattung veraltet. Ablagemöglichkeiten sind kaum vorhanden, nur ein altes kleines offenes Plastikminiregal an der Wand. Geduscht wird in der Badewanne. Ein weiteres kleines Bad mit einer Dusche liegt hinter dem anderen Schlafzimmer. In den Bädern und in der Küche wurde immerhin, aber leider mit mäßigem Erfolg versucht, die Schimmelflecken zu überstreichen. In den Ecken und Kanten scheinen diese aber immer noch gut durch. Die Küche war allerdings sehr gut bestückt, es waren alle notwendigen Küchengeräte vorhanden und überreichlich Teller, Tassen, Besteck usw.. Ein großer Kühlschrank und ein Gefrierfach waren da und der Herd hatte ein Kochfeld. Die windigen Rolläden sind sehr reparaturanfällig und klemmen immer wieder. Die elektrischen Anlagen erschienen nicht ungefährlich. Im Wohnzimmer waren einige Leuchten defekt und der Leuchter über der Essecke (7-strahlig, nur 4 Lampen funktionierten) ging wegen eines Wackelkontakts immer wieder aus. Die Beleuchtung in der Küche fiel 3 Tage vor der Abreise aus und wurde trotz sofortiger Meldung nicht mehr repariert.

In der Rezeption war die Behandlung eher geschäftsmäßig, aber nicht unfreundlich. Es wurde nur Englisch gesprochen mit Ausnahme einer Deutschen, die dort beschäftigt war. Geputzt wurde zwar regelmäßig, aber nicht besonders gründlich. Internetanschluss ist zwar vorhanden, mit 1,- € für 10 Minuten aber überteuert. Wenn man Richtung Armacao am 1. Kreisverkehr rechts fährt, ist gleich links ein Internetcafe (2,- € pro Stunde). In der Anlage gibt es einen kleinen Laden mit guten Brötchen, der aber erst um 8. 30 Uhr öffnet. Der nächste Supermarkt liegt direkt an der Einmündung der Zufahrtsstraße zur Anlage in die Hauptstraße ein paar hundert Meter entfernt. Von der Autobahn kommend vor Armacao gibt es auch einen Aldi.

Die Lage über den Klippen mit direktem Zugang zum Meer könnte kaum schöner sein. Ein Mietwagen ist aber sehr zu empfehlen, weil schon der Weg nach Armacao ziemlich weit ist und es dort eigentlich kaum etwas zu sehen gibt. Faro sollte man sich dagegen ansehen und die römischen Ausgrabungen in Estoi, das Schloss mit Garten dort waren im August 07 geschlossen (Renovierung). Unbedingt sollte man eine längere Wanderung entlang der Klippen Richtung Westen (vom Ort weg) unternehmen, es gibt dort herrliche Ausblicke, Buchten und Felsformationen. Durch das Tal gleich rechts neben der Anlage führt ein Weg, der allerdings nicht ganz leicht zu finden ist.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Direkt unterhalb der Anlage ist über Stufen ein schöner geschützter Strand erreichbar, an dem es aber keine Liegen oder Sonnenschirme gibt. Diese gibt es in der nächsten Bucht, zu der man ca. 5 Minuten zu Fuß braucht. Das Meer war ziemlich kalt und während unseres Aufenthalts mehrere Tage sehr unruhig und schmutzig und man konnte nicht darin baden. An diesen Tagen waren auch die Meerwasserpools völlig verdreckt, offenbar sind die Filter mangelhaft. Der Hauptpool ist nicht gefliest und hat oben eine Art dicke Plastikfolie als Abschluss, auf der ein deutlicher Schmutzrand zu sehen ist. Die Liegen waren immer besetzt und viel zu wenige da. Wenn man wie wir bei der morgendlichen Pilgertour mit Handtuch zu den Pools nicht mitmachen wollte, hatte man keine Chance. In der ganzen Woche haben wir nur ein Mal durch Zufall am Nachmittag freie Liegen erwischt.