Hotel Vila Galé Lagos

Es handelt sich um eine neue und stylische Anlage mit recht schicken Zimmern. Da laut Auskunft unserer Reiseleitung in diesem Jahr erheblich weniger Deutsche und Engländer gebucht haben, wurde für die Hotels der Vila Gale-Gruppe Werbung in Portugal gemacht. Angesichts des zu unserer Reisezeit Anfang bis Mitte August mit portugiesischen Großfamilien überfüllten Hotels entstand der Eindruck, als seien die Hotelkapazitäten im Inland verramscht worden.

Die Zimmer sind recht stylisch und schick. Die Größe ist ausreichend - Hotelstandard. Zur Sauberkeit siehe oben (Service).

Die Gastronomie war für uns die Enttäuschung schlechthin. Die Auswahl der Speisen beim Frühstück war Standard und ok. Etwas besonderes sollte man hier aber nicht erwarten. Sehr negativ war aber, dass ein entspanntes Frühstück aufgrund des vollgestopften Hotels nicht möglich war. Offenbar ist das Buffet aufgrund Größe nicht für einen solchen Massenansturm ausgelegt. So war Schlange stehen und warten angesagt: zunächst mal 5 bis 10 Minuten am Restaurant-Eingang, bis man platziert wurde, dann um Kaffee zu bekommen, Milch, Wasser, Wurst etc. Man bekam jeweils max. 50 Prozent der Sachen, die man eigentlich wollte und musste dann wieder auf Suche gehen bzw. warten. So konnte es dann nochmal 15 bis 20 Minuten dauern, bis man seine Sachen an Frühstückgrundausstattung so beisammen hatte. Wer dies umgehen wollte, musste sein Frühstück bis max. 9 Uhr beendet haben. Gegen 9 Uhr begann immer der Massenansturm, der dann auch bis Ende der Frühstückszeit um 10 Uhr 30 nicht mehr abebbte. Aufgrund der vielen portugiesischen/spanischen Großfamilien wurde auch so einiges an Lautstärke geboten. Ein Samstag Vormittag im Ikea-Restaurant ist dagegen das reine Sanatorium. Beim Abendessen war der Ansturm nicht so groß. Leider waren wir über das angebotene Essen wenig begeistert. Die Auswahl war im Vergleich zu anderen Hotels eher gering. Dies muss ja nicht schlecht sein, wenn dann die Qualität der einzelnen Speisen gut ist. Dies war aber leider gar nicht der Fall. Das Salatbuffet war äußerst mager: Maximal grüner Salat, Tomaten und Gurken, ansonsten Dosenkost (Mais, diverse Bohnen) und fertige pappige Salatsoßen. Dann eine ganze Ecke fettiger frittierter Massenware (Pommes, Chicken Nuggets, frittiertes Gemüse), leider zudem oftmals kalt. Als Hauptspeise gab es immer einen totgegarten Fisch, zudem 2 weitere Fleischsorten: häufig gar nicht gewürzt, dann wieder versalzen. An einem Showcooking-Tresen wurde immer ein weiteres Gericht gereicht. Hier hat man dann offenbar die Azubis rangelassen. Da wurden halbrohe Putenschnitzel ausgegeben oder es wurden Meeresfrüchte mit Maggi-Bratensoße serviert - Grusel. Zudem empfanden wir als ganz besonders enttäuschend, dass keinerlei portugiesische Küche geboten wurde. Wir haben dann in unserer Zeit auch einige Mal auf das Abendessen im Hotel verzichtet und waren auswärts essen - oftmals erstaunlich günstig ( Fisch im Imperio do Mar in Lagos; gegrillte Sardienen in Portimao am Hafen und Chicken Piri Piri in Guia im Restaurant Ramires). Auf Halbpension kann man in diesem Hotel daher getrost verzichten und wesentlich besser und günstiger auswärts essen - Mietwagen vorausgesetzt.

Das Personal war immer freundlich und bemüht. Großartige deutsche Sprachkenntisse dürfen aber nicht erwartet werden. Am ehesten funktionierte Englisch. Die Zimmerreinigung war eher schlampig. Es wurde mal feucht darübergefuddelt, der Waschbeckentisch war nach Reinigung immer schön mit Seifenschlieren verschmiert, was nicht sehr lecker aussah. Auch bei der Ausstattung mit Toilettenpapier und Kosmetiktüchern war unsere Putzfrau immer sehr sparsam. Das besserte sich erst nach Trinkgeldgaben - auch ein Geschäftsmodell. Auch fand die Reinigung unseres Zimmers immer erst in den Abendstunden nach 17 Uhr statt. Oft kamen wir vom Strand oder einem Ausflug zurück und das Zimmer war noch nicht gemacht. Offenbar spart hier das Hotel, da eine einzige Putzfrau für eine gesamte Etage eines Flügels zuständig ist - und wer da am Ende ihrer Putzrunde liegt, hat halt Pech.

Das Hotel liegt etwas außerhalb von Lagos, einer sehr schönen kleinen Stadt. Gerade in den heißen Sommermonaten ist daher ein Mietwagen angeraten, wenn man nicht bei um oder über 40 Grad Celsius in die Stadt laufen möchte - 20 bis 30 Minuten je nach Gehgeschwindigkeit. Man kann aber auch mit dem Bus (Linie 2) nach Lagos und zurück fahren (1,20 Euro pro Person und Strecke). Ausflüge - am ehesten mit Mitwagen - bieten sich an nach Lagos und an schöne Strände der Algarve und der Westküste Portugals. Sehenswert ist auch die äußerste westliche Spitze Europas. Wir haben zudem einen Ausflug mit dem Mietwagen nach Lissabon unternommen. Ob mit eigenem Wagen oder per organisierter Bustour - Lissabon ist einen Ausflug mehr als wert. Wer die Zeit hat, sollte 2 bis 3 Tage bleiben.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Poolanlage als solche ist recht schön. Leider hat auch hier die Reservierungsunsitte um sich gegriffen. Wer bis 9 Uhr - spätestens 9 Uhr 30 - sein Handtuch nicht geworfen hat, braucht sich an diesem Tag keine großen Hoffnungen mehr auf eine Liege machen. Auch hier waren wieder die Großfamilen am Zuge, die teilweise 5 bis 6 Liegen reservierten und dann gegen Nachmittag für eine gute Stunde am Pool auftauchten. Wir können wirklich nicht verstehen, wieso die Hotels so etwas zulassen und damit Ärger bei Gästen in Kauf nehmen. Uns ist zudem aufgefallen, dass der Hotelpool und auch der Hotelparkplatz von Gästen anderer Anlagen genutzt werden, was ein weiterer Grund für die gnadenlose Überfüllung dieser Einrichtungen sein kann. Es findet keinerlei Kontrolle statt, zum Pool gelangt man von der Straße her über eine windschiefe klapprige Gartentür, die Schranken zum Parplatz sind immer hochgeklappt. Kurz vor unserer Abreise wurde mit der Installation von Kartenlesegeräten begonnen. Hier scheint sich also etwas zu tun.