- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Hübsches, ruhiges Hotel mit gepflegter, grüner und recht weitläufiger Gartenanlage und sehr freundlichem, persönlichem Service, in dem wir uns sehr wohlgefühlt haben. Es verfügt über ein Haupthaus, Bungalow- und Komfort-Zimmer (hatten wir gebucht, s.u.). Alles wirkt sehr sauber und ordentlich, auch für europäische Verhältnisse. Das Severin Sea Lodge ist mit Halbpension oder All Inclusive buchbar. Während unseres Aufenthaltes waren vorwiegend deutsche Gäste da, auch einige Engländer; insgesamt ein sehr angenehmes, vorwiegend eher ruhiges Publikum mittleren Alters. Die Handy-Erreichbarkeit ist ok, allerdings it es ratsam, sich im Supermarkt eine kenianische Prepaid-Karte zu besorgen - lassen sich mit Kleinstbeträgen aufladen und ist wesentlich günstiger als international Roaming. Gerne versorgen die Gärtner im Hotel einen mit einer frisch aufgeschlagenen Kokosnuss, aber unbedingt VORHER den Preis aushandeln (200 - 300 ksh sind absolut angemessen)! Ist man das erste Mal in Kenia, können die Beachboys (Strandhändler) einen regelrecht verschrecken. Im Gegensatz zur Südküste sind sie hier wesentlich offensiver. Sie verkaufen fast alles, angefangen von Modeschmuck, Schnitzereien, bunten Tüchern, über Safaris und Ausflüge, bis hin zu Henna-Tatoos, Rastazöpfen, Massagen und wesentlich weitergehenden Dienstleistungen... (letztere und sog. weiche Drogen allerdings zum Glück sehr selten). Angst muss man vor diesen fliegenden Händlern sicher nicht haben, von Diebstählen o.ä. ist mir bisher nichts bekannt. Allerdings können sie einigen Leuten doch schon sehr auf die Nerven fallen, besonders, wenn man gerne einen ruhigen Strandspaziergang unternehmen möchte. Sie sprechen oft mehrere europäische Sprachen. Die meisten wollen ein Geschäft machen, einige wollen sich aber auch nur unterhalten. Die Reiseleiter geben immer wieder den Tipp, die Händler einfach zu ignorieren und stramm weiterzumarschieren, wenn sie einem etwas anbieten wollen. Ich teile diese Meinung keineswegs, da wir zu Gast in diesem Land sind und das mehr als unhöflich ist. Man bricht sich keinen ab, auf ein Jambo oder Habari zu antworten. Ich hatte mich mit ein paar wenigen angefreundet, also ließen mich die anderen in Ruhe. Wenn man nichts kaufen will, sollte man das freundlich aber bestimmt sagen, notfalls auch in abgewandelter Form (kein Geld dabei, muss erst meinen Mann fragen, habe schon alle Souvenirs gekauft, kaufe erst am letzten Tag,...). Auf keinen Fall eine Verhandlung anfangen, wenn man etwas nicht kaufen will. Die Preise, bei denen die Beachboys ihre Verhandlungen beginnen, sind nicht selten das 5- oder 10-fache eines "normalen" Preises. Will man etwas kaufen, kann man sich z.B. an den Preisen im Souvenirshop des Hotels orientieren, von dem man etwa 30% abzieht. Ggf. andere Hotelgäste oder das Personal fragen, was man für dieses oder jenes i.d.R. zahlt. Modeschmuck pro Teil je nach Aufwand ca. 100-400 ksh, Specksteinarbeiten je nach Größe ab 50 ksh, Kangas/Pareos um 600 ksh, handgefertigte Ledersandalen je nach Qualität ca. 800-1200 ksh, Schlüsselanhänger aus Ebenholz max. 300-350 ksh. Die Holzschnitzereien sind zu vielfältig als dass ich etwas raten möchte. Hier kann man außerdem besser einen Ausflug in das Holzschnitzerdorf machen (Reiseleitung oder auf eigene Faust mit dem Taxi), wo man außerdem zusehen kann, wie die Stücke hergestellt werden. Dort findet man gute Qualität und Preise. Am Strand kann es passieren, dass man reparierte oder unsauber gefertigte Ware bekommt, teilweise wird das Holz auch bemalt, um es als Edelholz zu verkaufen (Tipp: Ebenholz "klingt" und sinkt im Wasser, weil es schwer ist; evt. durch leichtes Ankratzen der Unterseite Farbechtheit prüfen). Souvenirs guter Qualität zu fairen Preisen findet man übrigens auch im Bombolulu Shop (siehe unter "Lage des Hotels"). Und sonst: UNBEDINGT SAFARI MACHEN! (von Deutschland aus buchen oder vor Ort im Hotel/Reiseleitung, günstiger auch am Strand über die örtlichen Agenturen; auch Wunsch-/Privatsafaris buchbar).
Wir hatten ein Comfort-Zimmer gebucht, ausgestattet mit wunderschönen dunklen Lamu-Möbeln (luftiger Kleiderschrank, ein Doppel- und ein Einzelbett, Schreibtisch, Sitzecke), Moskito-Netzen, Deckenventilator, individuell regulierbarer Klimaanlage, Safe, TV, Telefon, Wasserkocher (Teebeutel, Kaffee-Pulver, Zucker, Kaffeeweisser), Kühlschrank, möblierter Balkon (Holztischchen und zwei -stühle, wunderschöner Gartenblick, seitlich das Meer). Im relativ geräumigen Bad waren Eckdusche, WC und zwei Waschbecken untergebracht. Wir hatten genug Platz für uns und unsere Klamotten und die Zimmer wurden täglich und gut gereinigt und aufgeräumt.
Frühstück und Mittagessen gibt's im Hauptrestaurant mit wunderschöner Aussicht auf den Indischen Ozean. Die Auswahl ist groß: mehrere Brotsorten, auch Süßgebäck, Eier-Station (Eier gekocht, gebraten, als Omelette, Pfannkuchen,... - alles genau, wie man es es möchte), Englisches Frühstück, verschiedene Marmeladen, Käse, Wurst, Butter (sehr gut: alles mit Netzhauben vor Insekten geschützt), frisches Obst - eigentlich alles, was das Herz begehrt! Langschläferfrühstück, Mittagessen und Snacks gibt's am Grill (z.T. gg. moderaten Aufpreis, zumindest bei HP). Tea Time mit Tee, Kaffee, Gebäck und Sandwiches gibt es an der Safari-Bar. Abendessen kann man im Hauptrestaurant (abwechselnd a-la-carte und Buffet) oder im Spezialitäten-Restaurant Imani-Dhau (Sea Food, haben wir nicht genutzt). Beim a-la-carte-Dinner konnte man bei allen vier Gängen aus zwei bis vier Köstlichkeiten wählen. Wir sind essenstechnisch eher wählerisch, haben aber sowohl auf der Karte als auch am Buffet immer etwas gefunden, das nicht nur ok, sondern wirklich sehr lecker und schön angerichtet war! Die Küche findet immer wieder tolle Möglichkeiten, landestypische und internationale Gerichte zu kombinieren. Gefallen hat uns auch, dass das Personal ein Auge darauf hatte, dass niemand in Strandkleidung zum Essen kommt. Die Kellner waren immer sehr kompetent, herzlich, höflich und hilfsbereit, auch die Sauberkeit ließ nie zu wünschen übrig. Trinkgelder werden natürlich gern gesehen, da sie zum Überleben ganzer Familien beitragen, jedoch wird man auch ohne Trinkgelder immer sehr nett bedient. Die Atmosphäre im Restaurant ist sehr angenehm, im Imani Dhau ist sie jedoch sogar magisch... Getränke gibt es an der Beach Bar (tagsüber) und an der Safari Bar.
Das gesamte Personal war stets sehr freundlich und sehr bemüht, alle Wünsche zu erfüllen. Schneller und freundlicher Check-In mit feuchten Tüchern und Begrüßungscocktail. Englisch geht immer und überall, viele Angestellte sprechen aber auch gut Deutsch. Bewegt man sich auf dem Gelände, kommt einem von allen Seiten stets ein freundliches "Jambo! Habari?" ("Hallo! Wie geht's?") entgegen und alle, auch die Gärtner erkundigen sich mit Fleiß, ob man seinen Aufenthalt genießt. Wäscherei-Service ist vorhanden und nicht zu teuer, haben ihn aber nicht genutzt. Tägliche Arzt-Sprechstunde im Hotel (kann ggf. gerufen werden), wurde von uns jedoch nicht benötigt. Kinderbetreuung gab es keine, aber es waren auch kaum Kinder da, ist halt nicht unbedingt ein Familienhotel. Kleiner Abzug in der B-Note: von unserem Früchtekorb, den wir zur Ankunft auf's Zimmer erhielten, fehlten am dritten Tag die Passionsfrüchte und die Mango nach der Zimmerreinigung, obwohl nichts verdorben war. Bei Reklamation an der Rezeption sollten uns neue Früchte gebracht werden, dies geschah leider nicht (nochmals haben wir nicht nachgefragt, wir sind auch so satt geworden... ;oD).
Unserer Meinung nach ideale Lage: - angenehme Transferzeit vom Flughafen (ca. 40 min.) - nach Downttown Mombasa ca. 20 min. mit dem Taxi (direkt vorm Hotel, ansonsten innerhalb weniger Minuten da; je nach Verhandlungsgeschick ca. 1.000 ksh = 10 EUR); Matatu ("öffentliches Verkehrsmittel", Sammeltaxi) hält wenige Schritte vor dem Hotel an der "Hauptstraße" (40 min., ca. 200 ksh) - direkt am feinen Sandstrand (über wenige Stufen zu erreichen), da kein Privatstrand sind längere Strandspaziergänge möglich - nur 15 min. mit Taxi oder Matatu zum Mamba Village (Krokodil-Farm mit Show, Restaurant, Disco, Reiten (Pferde und Anlage sehr gepflegt, Ausritte für Anfänger und Profis m. Guide z.B. am Strand, günstige Preise, Reservierung über Hotelrezeption empfehlenswert) - nur 10 min. per Taxi oder Matatu zum Einkaufszentrum mit Supermarkt, Eiscafé, Bank (eine Barclays Bank mit Geldautomat findet sich auf halbem Weg) - Nightlife in ähnlicher Entfernung: Tembo Disco (größte Open Air Disco in Kenia; Öffnungszeiten, Preise, Speisen- und Getränkeangebot, Events und weitere Details - auch auf deutsch! - unter http://www.tembo.net), Cheers Bar (nebendran ist kleines Geschäft für Lebensmittel), Bob's Bar (2x wöchentlich Livemusik; moderate Preise, die Samosas sind spitze!!) uvm. - Ausflugstipp: Bombolulu Workshops & Cultural Centre, Infos unter http://www.apdkbombolulu.com . Hier kann man die Behindertenwerkstätten besichtigen, in denen nicht nur Fortbewegungsmittel für Körperbehinderte, sondern von selbigen auch Kunsthandwerk für den Export und den Verkauf vor Ort hergestellt werden (u.a. ausgefallener und sehr hübscher Modeschmuck, Lederwaren, Schnitzereien usw. zu fairen Preisen für beide Seiten; Erlös zugunsten Bombolulu); außerdem zu besichtigen: Nachbauten traditioneller Dörfer der größten kenianischen Stämme. Mittags gibt es eine authentische und wirklich tolle Folklore-Show mit Tanz und Musik. Dort befindet sich auch ein Restaurant. Kostenloser Bustransfer, einfach an der Hotelrezeption fragen. - auch einen Ausflug wert: Haller Park (bzw. Nature Trail) - ein künstlich geschaffenes Ökosystem, eine wahre Oase mit freilaufenden Riesenschildkröten und Affen, wilden Vögeln, außerdem Krokodile, Flusspferde, Antilopen, ein Schlangenpark u.v.m.; hier kann man jeden Nachmittag Giraffen füttern.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Softanimation vorhanden, z.B. täglich Aquagym, Beachvolleyball und Bogenschießen (nebenan) und ab und zu Poolspiele. Die SSL verfügt über eine eigene Tauchbasis, Schnuppertauchen im Pool ist möglich. Abends findet ein abwechslungsreiches Programm statt, mal Folklore-Abend, Showtanz, Live-Bands. Alles aber recht dezent, wer sich nicht für das Unterhaltungsprogramm interessiert, wird sich nicht gestört fühlen. Die Qualität der beiden Pools scheint gut. Es gibt einen in Strandnähe an der Tauchschule nahe der Safari-Bar und einen weiteren etwas zurückversetzt mit kleiner Rutsche und Wasserfall, an dem auch die Wassergymnastik stattfindet. Bequeme Liegestühle mit Auflagen sind genügend vorhanden und werden an den Wunschplatz auf den Liegewiesen gerückt (genug Platz für alle!). Badetücher gibt's gegen Pfandkarte, die man beim Check-In erhält, auf Wunsch täglich frisch. Sonnenschirme gibt es nicht, aber genug schattenspendende Bäume. Nahe der Rezeption gibt es einen Shop mit Büchern, Strandzeugs, Postkarten und Souvenirs, die Peise sind ok. Auch verschiedene Ausflüge und Safaris sind vor Ort buchbar. Info-Ordner liegen aus, ansonsten informieren die Reiseleiter, das Animationsteam und die Rezeption gern auf Wunsch darüber. Zu den Preisen können wir nicht viel sagen, da wir ortskundig sind auf viel auf eigene Faust unterwegs waren. Der Strand ist wunderschön, sauber, hell- und feinsandig, die Breite variiert je nach Tide. Strandspaziergänge sind gut möglich, da der Strand sich wirklich sehr lang zieht (Sonnenschutz!!). Es gibt ein Wassersportzentrum am Strand, wo man u.a. Jet-Skis und Kite Boards mieten oder eine Glasbodenbootsfahrt buchen kann. Sicher fühlen sich die meisten Urlauber sehr genervt vom ständigen Angesprochenwerden der Beachboys (siehe auch unter "Tipps") - allerdings sollte man sich dabei vor Augen halten, dass diese Leute damit ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. In Kenia ist die Arbeitslosigkeit um ein vielfaches höher als in Deutschland und dort gibt es keinerlei soziales Netz, dass Leute auffängt. Sie versuchen, Handel zu treiben - zugegeben, teils sehr aufdringlich und mit weit überhöhten Preisen. Aber wer würde das nicht versuchen, wenn er weiß, sein Gegenüber besitzt ein Vielfaches des eigenen Vermögens und man selbst um's nackte Überleben kämpfen muss...?! Die Not ist groß, besonders seit den Unruhen Anfang 2008, die den Tourismus in Kenia fast zum Erliegen gebracht haben.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Oktober 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Isabel |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 4 |