- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel Seabel Rym Beach ist etwas in die Jahre gekommen und nutzt vorhandene Ressourcen nicht. Das Hotel muss vor allem in Mitarbeiterschulungen zum Thema Mitarbeiterfreundlichkeit sowie Serviceorientierung investieren. Die Außenanlagen sind schön, werden aber nicht gut gepflegt. Das Essen beschreibe ich im Folgenden ausführlich. Wir fahren schon seit 10 Jahren nach Tunesien. Es gibt definitiv schönere Hotels. Betonen möchte ich hier außerdem, dass meine negative Bewertung in keinem Falle mit russischen Urlaubern in Verbindung steht. Es war eine Vielzahl russischer Urlauber anwesend, welche in keinster Weisen negativ aufgefallen ist. Wenn überhaupt amüsierten wir uns über verrückte Frisuren oder Kleider.
Wir hatten ein Superior-Zimmer gebucht. Das Bett stand in der Zimmermitte, sodass vom Bett aus der Blick direkt auf das Meer hinaus fiel. Zu dem Superiorzimmer gehören außerdem eine MInibar und ein Safe im Zimmer. Das Badezimmer war mit einer geräumigen Regenwalddusche ausgestattet. Wow-Effekt inklusive. Das WC ist separiert. Ein großer bodentiefer Spiegel rundet denn positiven Gesamteindruck ab. Wenn man etwas zu bemängeln sucht: Die Handtücher kamen stark parfümiert aus der Wäscherei.
Nett anzusehen war der Dessert-Bereich. Unspektakulär, aber nett. Für ein 4 Sterne Hotel (auch in Tunesien!) gab es viel zu wenig Auswahl und keine Liebe zum Detail. Zum Frühstück gibt es 1 Sorte Wurst sowie 1 Sorte Käse. Die süßen Stückchen sind entweder schwarz oder nicht vorhanden. Und dann mit aufgeschnitten Baguette die Fläche zu füllen, das ist sehr traurig. Es gibt keinerlei Soßen. Weder zum Braten, noch zum Grillfleisch oder simple Salatsoße. Garnitur gab es nur beim Salat in Form von Eiern oder Orangenscheiben. Die größten Defizite liegen in der Logistik und Hygiene. Das als konstruktive Kritik an die Restaurantleitung. Zum Frühstück waren in regelmäßigen Abständen die Tassen leer. Halbleere Platten bzw. Marmeladen wurden abgeräumt, aber erst 10-20 min oder eben nach Aufforderung neu angerichtet. Die Salz- und Pfefferstreuer sind entweder nicht vorhanden oder verklumpt. Teller, Besteck und Tassen sind oft dreckig oder nass. Der Teller mit Zitronenscheiben für den Tee ist generell ohne Löffel/Gabel angerichtet. Da fassen täglich hunderte Menschen mit ihren Fingern rein.(!) Da brauche ich mich nicht wundern, warum ich krank geworden bin. Ein leitender Angestellter hat mit den Fingern heruntergefallenen Käse zurück auf die Platte gelegt. (!) Die Putenstreifen im Salat waren in unseren 2-wöchigen Besuch jeden zweiten Tag halb roh. Die eiskalten Getränke an der Pool- bzw. Strandbar sind wahrscheinlich gut gemeint. Aber für die Gesundheit absolut nicht förderlich. Vor allem der Gebrauch von Eiswürfeln ist mit Vorsicht zu genießen. Die Auswahl mittags im Strandlokal ist befriedigend, aber nicht gut. Um hier wieder auf die Logistik zurückzukommen. Das Lokal eröffnet um 12.30 Uhr. Das impliziert, dass die Pizza oder Pommes oder Fisch zu dieser Zeit fertig sein und nicht zu bereitet werden müssen. Immer pünktlich waren die geschätzten 100 schwarzen Fliegen, welche auf dem gesamten Essen saßen.
Hier möchte ich von Anfang an separieren. Es gibt sehr bemühte und aufmerksame Angestellte. Houssem, unser Kellner, der uns an so manchen Tag die Laune gerettet hat, möchte ich hier besonders hervorheben. Er wollte mir sogar einen Teller zusammenstellen, als ich mit Fieber im Bett lag. Vielen Dank dafür. Auch die Abend-Barkeeper der Poolbar sind ein absolutes Geschenk für dieses Hotel. Immer höflich und zuvorkommend. Liebe Grüße hier an den Lehrer für arabische Literatur in Barkeeperuniform :) Absolutes Highlight in jedem Urlaub sind die Gärtner -immer gut gelaunt und für Späße zu haben. Die Herren an der Rezeption sind hilfsbereit und freundlich. Die Dame an der Rezeption ein Totalausfall. Überheblich, selbstgefällig und unfreundlich. Das in Tunesien die Uhren anders ticken weiß ich, ich war schon über 15 mal hier. Dennoch war es das erste Mal, dass ich morgens um 8 Uhr aus der Lobby geworfen wurde, weil die Putzfrauen den Boden wischen müssen. Um 8 Uhr -jeden Tag- kippen ca. 5 Frauen ihre Wassereimer aus und überschwemmen -putzen- die Lobby. Falls man nicht schnell genug aufsteht, sind die Füße nass. An dieser Stelle der konstruktive Hinweis: Solche Bereiche werden morgens um 6 Uhr geputzt, auch in tunesischen Hotels. Der Kellner zu unserem ersten Abendessen (Außenbereich), schade, dass ich nicht auf das Namensschild sah, hat die Hand aufgehalten, bevor wir uns hingesetzt haben. Ich gebe gern Trinkgeld, wenn es verdient ist. Die Animation bewerte ich in der Rubrik "Freizeitangebote".
Das Hotel liegt in direkter Nähe zum Leuchtturm. Außerdem ist der Djerba Explore Park (Krokodilfarm) in wenigen Minuten mit dem Taxi (2 Dinar) bzw. in ca. 30-45 min in gemütlichen "Spaziergang"-Tempo zu Fuß zu erreichen. Zu diesem Park gehört außerdem ein Freiluftmuseum, welches das traditionelle Leben auf Djerba darstellt, sowie ein Kunstmuseum. Es war ein wirklich schönes Erlebnis. Ich kann außerdem empfehlen den Besuch außerhalb der Fütterungszeiten zu legen, dann haben Sie Platz und Zeit sich alles in Ruhe anzusehen. Positiv hervorzuheben ist der kilometerlange weiße Sandstrand, an welchem das Hotel liegt. Leider muss ich hierzu doch zwei negative Anmerkungen machen. Es leben viele wilde Hunde an diesem Strand, diese sind zwar nicht aggressiv, aber zum Teil recht aufdringlich. Das wiederum liegt an den Urlaubern, welche diese Hunde füttern. Die zweite Anmerkung ist zu den Algen und Seegras, welches in großen Mengen angeschwemmt wird. Mir ist selbstverständlich bewusst, dass dies von Strömung sowie Jahrezeit abhängt und vollkommen natürlich ist. Dennoch gibt es schönere Strandabschnitte auf Djerba.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Titel meiner Bewertung lautet: Gute Voraussetzungen - schlechte Umsetzung. Und genauso war es leider auch. Das Hotel verfügt über zwei riesige Amphitheater. Das eine als Freilufttheater, das andere im Haus direkt neben der Lobby. In unseren zweiwöchigen Aufenthalt hatte es 1x geregnet und sonst beständig über 27°C Außentemperatur. Es wurde kein einziges Mal eine Abendunterhaltung im Freilufttheater aufgeführt. Keine. Ressourcennutzung = 0. Wir konnten nur schätzen wie viele Animateure sich auf dem Gelände befanden, wir schätzen 20. Wir sagten immer "die kommen irgendwo aus einem Schrank". Von so einer Ausgangssituation träumen manche Hotels. Aber auch hier Ressourcennutzung = 0. In 2 Wochen fanden 4 Abendsshows statt (Irischer Tanz, Comedy Show...). Der Rest wurde abgedeckt durch: Mr. Hotel, Mrs. Hotel, Fakirshow, "Wir-suchen-den-Lieblingstanz-des-Hotels" und sämtliche weiteren Variationen von "Wie bespaßen wir die Touristen mit möglichst wenig Anstrengung und Niveau?". Dieses Motto hatte übrigens auch die "Kabarett-Show". Das Hotel verfügt über 6 Boccia Bahnen, welche sich direkt auf den Weg in Richtung Strand befinden. Sowie 4 weitere etwas versteckt hinter der Minigolf Anlage. Wie am Informationsschild am Bocciaplatz ausgewiesen, wurde um 10 Uhr vormittags sowie 15 Uhr nachmittags gespielt. Leider schaffte es keiner der angestellten Animateure die Urlauber über diese Zeiten bzw. überhaupt über diesen Freizeitsport zu informieren. Die physisch-anwesende Animateurin Sandra schaffte es nur unqualifizierte Kommentare von sich zu geben oder sich mit französischen Gästen zu unterhalten. Auch das Mitspielen gestaltete sich schwierig, ich schätze die neu modellierten Fingernägel dürfen nicht zu Bruch gehen. Ich sag nur: zurück in den Schrank! Positiv zu erwähnen ist der Platz zum Bogenschießen, welcher auch zu bestimmten Zeiten geöffnet und durch einen Animateur betreut wurde. Leider wurde diese Freizeitaktivität auch nur auf dem Papier ausgewiesen und nicht durch die Animateure aktiv angeboten. Dafür waren sich täglich 4 Animateure zum Zumba-Tanz anwesend. Auch beim Beachvolleyball war immer was los. Was eher an den motivierten sowie motivierenden Luxemburger Gast gelegen hat. (Mit dessen Ball wurde übrigens auch gespielt.) Der nächste Punkt gehört eigentlich zur Rubrik "Service", da sich darum aber ein Animateur kümmert, habe ich es hier gelistet: Der Handtuchtausch. Gegen Kaution können in der Animationsbox neben der Poolbar Badetücher geliehen werden. Zu beachten ist hierbei die Gebühr von 1 Dinar, wenn dieses Handtuch getauscht wird. Wäscherei-Kosten sozusagen. Unsere Putzfrau hat uns jeden Tag ein neues Bettlaken aufgezogen, aber unser Badetuch müssen wir bezahlen? Nun gut. Der wichtige Punkt in dieser Geschichte ist Animateur Elias, welcher für den bürokratischen Aufwand des Handtuchtauschs zuständig ist: Kalender aufschlagen. Abreisedatum raussuchen, nach Zimmernummer und Familiennamen schauen und zu guter Letzt ein Kreuz machen. Da dieser Aufgabenbereich einen intelligenten und stressresistenten Mitarbeiter braucht, ist wohl das arrogante und selbstgefällige Verhalten des Animateurs durchaus angemessen. Dieser Animateur kann auch wieder in den Schrank. Wie es leider so ist, merkt man sich nur die negativen Eindrücke oder zumindest deren Namen. Vielen Dank an die vereinzelten Animateure, die stets freundlich und bemüht waren. Und auf ein "Nein ich habe heute keine Lust" nicht schnippisch oder arrogant reagierten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Oktober 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Annika |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 2 |