Hotel Roselands

Mit einer Weiterempfehlung tue ich mich schwer. Wer keine hohen Ansprüche hat, könnte zufrieden sein. Aber ob er sich wohl fühlt ...? Während meinem Aufenthalt stammten meine "Mitgäste" zu weit über 90 % aus dem Ostblock, GB sowie Italien. Die deutschsprachigen Gäste, die ich vernommen habe, befanden sich im oberen einstelligen Bereich. Ansonsten bestand die Gästestruktur überwiegend aus Paaren, Freunden und Familien. Die Singlereisenden während meiner elf Tage konnte ich einschließlich meiner Wenigkeit an einer Hand abzählen. Für Singles, die im Urlaub gerne Kontakte knüpfen, fand ich dieses Hotel absolut suboptimal und allein aus diesem Grund würde ich mir absolut drei Mal überlegen, hier noch mal einzuchecken. Wenn dann wohl nur, wenn es zum absoluten Schnäppchenpreis zu buchen wäre. Ansonsten ist die gesamte Anlage im Großen und Ganzen an sich eigentlich ganz hübsch und gepflegt, insbesondere die kleinen zweistöckigen Nebengebäude und die wunderschöne Poolanlage samt Liegen und Schirmen. Meiner Meinung nach wirkt sich allerdings das all-inclusive-Konzept sehr kontraproduktiv auf das Hotel aus, da dadurch der Eindruck der unpersönlichen Massenabfertigung entsteht und man sich nicht so richtig willkommen fühlt, auch wenn man "nur" HP hat und sich nicht alle fünf Minuten ein neues Bier an der Bar holt. Vielleicht liegt es aber auch nur an der teilweisen Einstellung einiger Mitarbeiter, die sich nicht gerade vor Freundlichkeit überschlugen, also nicht mal ansatzweise und einfach negativ in Erinnerung bleiben.

Mein Zimmer in dem kleinen zweistöckigen Nebengebäude war überraschend geschmackvoll gestaltet! Von der Größe zwar eher klein, war es dennoch wirklich gemütlich und richtig schön! Ausreichend Kleinerbügel, bequemes Bett, Kühlschrank, Haartrockner, großer Balkon, modernes und gepflegtes Badezimmer (zwar mit kleiner Dusche, aber anders kenne ich es in dem Hotelsegment auch nicht). Einzig die Extragebühr für die Klimaanlage finde ich bemängelnswert und dass in 11 Tagen nicht ein einziges Mal die Fußmatte im Bad gewechsel wurde. Ansonsten wurde täglich(!) das Zimmer geputzt, spätestens alle drei Tage die Handtücher und mindestens einmal die Bettwäsche gewechselt und ich wurde immer ausreichend mit WC-Papier und Seife versorgt. Habe allerdings auch vom ersten Tag an immer ein Trinkgeld aufs Kopfkissen gelegt, wie sich das gehört.

Ich buche wenn möglich immer nur ÜF, hier musste ich HP buchen, allerdings bin ich abends immer auswärts in den tollen Tavernen im Ort essen gegangen, da ich von Hotelbuffets grundsätzlich nicht viel und in Griechenland insbesondere gar nichts halte und ich einfach lieber authentisch griechisch und vor allem gemütlich mit Bedienung essen will, wenn ich vor Ort bin. Das Frühstück war von der Auswahl auf den ersten Blick zwar reichlich, auf den zweiten Blick allerdings auf den englischen Geschmack ausgelegt, sprich Würstchen, Bohnen und Eier in allen Variationen. Es gab in 11 Tagen sage und schreibe als einzig Frisches nur Melonen. Es sei denn man mag morgens schon geraspelten Weißkohl oder Möhren - ansonsten weder Gurken noch Tomaten, außer ein einziges Mal, wenn auch nur in gedünsteter Form, aber ich habe mich trotzdem darüber gefreut. Ferner gab es ein paar Cerealien, Müsli, Toast, Marmeladen, Brötchen, Kleingebäck, je eine Sorte Aufschnitt und Schnittkäse und Feta. Schön war die große Aussenterrasse, auf der man immer einen freien Tisch fand. Nur wirkten diese meistens nicht sonderlich sauber, aber dafür gab es dann ja die umweltunfreundlichen Papiersets ... Außerdem habe ich beim Frühstück keine Kaffeelöffel gesehen. Es gab neben dem Kaffeeautomaten lediglich EINEN einzigen Gemeinschaftskaffeelöffel zum kollektiven Umrühren, ohne Worte ...

Leider fielen ein, zwei Angestellte morgens im Restaurant eher negativ auf. Insbesondere ein Kellner machte einen derartig unmotivierten und unfreundlichen Eindruck, als ob er zur Arbeit geprügelt worden wäre, auch wenn einige wenigstens noch ein "Kalimera" über die Lippen brachten und macher sogar noch ein Lächeln dazu hinbekamen. Sich willkommen fühlen geht jedenfalls anders (schreibt jemand, die selbst kellnert). Die wenigen Berührungspunkte mit der Rezeption waren auch eher durchwachsen. Lediglich der Herr bei meinem Check-out (war wohl der Nachtportier) brachte ein Lächeln zustande und war freundlich. Einige weitere Angstellte fielen aber auch noch positiv in punkto Freundlichkeit auf, und zwar die Zimmermädchen und die beiden Herren, die sich um Pool und Garten kümmerten und immer freundlich grüßten. Ach ja, und sowohl die Dame tagsüber hinter der Poolbar sowie der junge Mann abends hinter der Poolbar waren wirklich IMMER superfreundlich und verdienen ein dickes Lob!

Die Umgebung - wie Marmari im Allgemeinen - ist eher ländlich geprägt und durch die etwas abseits befindliche Lage ist es grundsätzlich erst mal sehr sehr ruhig. Die einzigen Geräusche, die man nachts meist vernimmt, stammen von den Hunden, Hühnern und Grillen und glücklicherweise nur selten hört man mal ein getuntes Moped die Straße entlang rasen. In einem Radius von schätzungsweise 500 Metern erreicht man jedoch sowohl den Strand, Supermärkte, Tavernen, (wenige!) Bars und eine Autovermietung ("TRUST"), die ich nur wärmstens empfehlen kann (hatte mir zwei Tage einen Scooter gemietet und war hoch zufrieden!). Der Strand von Marmari ist feinsandig und fällt flach ins Meer ab. Wenn man rechts runter Richtung Tigaki geht, gelangt man zum langgezogenen FKK-Abschnitt (ca. auf Höhe des Salzsees). Ansonsten kann man kilometerweit am Strand in beide Richtungen spazieren gehen, traumhaft!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Poolbereich ist wirklich schön, allerdings ist es innerhalb der Hotelanlage auch so ziemlich das einzige neben einer Tischtennisplatte und einem Kicker. Das Wasser war sauber, die Liegen sehr schön und bequem und in ausreichender Anzahl vorhanden, so dass sich zum Glück auch nicht nennenswert "reserviert" wurde.