Hotel Riu Palace Jandia

Das Hotel ist in einem dem Alter und den Sternen angemessenen Zustand - kleine Mängel an Fassaden oder Aussenbereichen entstehen nunmal bei Wind und Salzwasser. Wie erwartet wird man nicht von einer Bettenburg erdrückt sondern findet die ca 200 Zimmer auf maximal 3 Stockwerke optimal verteilt. Die im Prospekt angegebenen Treppen und "Höhenunterschiede" sorgen dafür, daß das Hotel weder behindertengerecht noch Kinderwagenfreundlich sein kann - gemäß dieser Voraussetzung sollte also jeder wissen, auf was er sich einläßt und gut zu Fuss sein. Das Durchschnittsalter der überwiegend aus Deutschland kommenden Gäste lag - wie meistens im September - bei ca. 50 Jahren, was aber sicher auch daran liegt, dass gerade junge Familien sich einen derartigen Urlaub selten leisten oder von den Treppen abgeschreckt werden und die nächste Disco zum Glück "meilenweit entfernt" ist. Wir haben uns in den 10 Tagen rundum wohl gefühlt und viele nette Menschen kennengelernt, denen es genauso ging. Beschwerden und Mängel gibt es immer und überall - wenn man das Personal aber einfach freundlich und mit angemessenem Respekt um Beseitigung bittet, wurde kein Gast, mit dem wir gesprochen haben enttäuscht oder gar unfreundlich behandelt. Uns hat es gefallen, dass die typisch spanische Lebensart und Lebenseinstellung das ein oder andere Mal zum Vorschein kam und wir es nicht nur mit geklonten Deutschen zu tun hatten, die uns "dem deutschen Standart entsprechend" bedienen und behandeln sondern einfach mit Menschen, die alles ein bisschen lockerer sehen. Schließlich hat man ja Urlaub - und da darf der Kaffee auch mal 'ne Minute später kommen. :-)) Wir können und werden das Hotel in jedem Fall weiter empfehlen - vielleicht aber auch, weil uns nicht eine einzige Kakerlake über den Weg gelaufen ist - womit man im Süden leider ab und zu rechnen muss.

Vielleicht hat ja das Putzpersonal gewechselt oder es muss andere Gründe gehabt haben, dass wir völlig andere Erfahrungen gemacht haben, als unsere "Vorgänger". Die Zimmer sind herrlich gross und auf zwei Ebenen, die Betten und die Badewanne riesig und die Einrichtung typisch "Canarisch". Bei uns war absolut alles sauber, die Handtücher nicht nur regelmäßig gewechselt sondern oftmals liebevoll drappiert. Der Zustand aller Einrichtungen und Wäschestücke ist dem Alter und der Größe des Hotels angemessen - kleine Mängel haben wir zwar festgestellt aber gerne übersehen - man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Die Klimaanlage ist hervorragend regulierbar (im Süden nicht immer selbstverständlich) und kann sogar durch einen im Wohnbereich angebrachten Deckenventilator ersetzt werden. Wer sich durch Straßenlärm gestört fühlt (bei geschlossenem Fenster - und nur da funktioniert die Klimaanlage - kaum hörbar) sollte in jedem Fall ein Zimmer mit Meerblick buchen. Das ist sicherlich teurer, man spart sich aber eine Menge Lärm.

Hätten wir nicht so viel Sport gemacht, hätten wir jetzt sicherlich einige Kilos mehr auf den Rippen. Ein Frühstücksbuffet, das keine Wünsche offen läßt (frische Säfte, frisches Obst, verschieden Sorten Rühr- und Spiegeleier, english breakfast, Wurst, Käse, Schinken und - für mich ganz wichtig: Vollkornprodukte aller Art). Nun gut, wer den typisch deutschen Kaffee sucht, sucht vergeblich - aber er war um Klassen besser, als der im Flugzeug :-) Beim Abendessen gibt es 2 feste Zeiten (18.30 und 20.30 Uhr) und selbst in 10 Tagen ist es uns nicht 1x passiert, dass wir das Buffet enttäuscht verlassen haben. Wer mag, kann Menu am Tisch serviert bekommen - aber wir haben lieber "von allem etwas" genommen. Das einzig negative, was uns aufgefallen ist, war das Verhalten einiger Gäste - wer erst ans Büffet rennt, sich den Teller bis zum Rand voll lädt und damit dann an seinen Tisch geht, beleidigt einfach jeden Servicemitarbeiter - und wer dann um 21 Uhr schon wieder gegessen hat - dem kann sogar bei dieser Qualität einfach nur schlecht geworden sein!

Jeder empfindet Service anders - was der eine für herzlich und zuvorkommend hält, erscheint dem anderen schon wieder aufdringlich. Wir haben uns in allen Servicebereichen rundum hervorragend betreut gefühlt, waren von den Deutschkenntnissen aller Mitarbeiter sehr positiv überrascht und können der Hotelleitung nur ein großes Kompliment machen, da man niemals das Gefühl hatte, dass die Herzlichkeit und Fröhlichkeit aufgesetzt war - wir haben es mit den Worten unaufdringlich und jederzeit mit einem Lächeln im Gesicht empfunden, was auch in RIU Hotels nicht immer selbstverständlich war.

Das Hotel liegt in direkter Nähe zum Strand (mit eigenem Zugang über die Promenade), Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf an Wasser oder Lunchpaketen findet man in 200-300m Entfernung. Morro Jable mit gemütlichen Tappas Bars oder Bodegas ist in 10min zu Fuss über die Strandpromenade erreichbar - wer allerdings Dauerbeschallung oder Disconächte erwartet, sollte sich anderweitig orientieren. Die 90km Entfernung zum Flughafen können mit dem obligatorischen Bustransfer sehr lang werden und wer sich diesen Urlaub leisten kann, sollte - zumindest, wenn er wie wir früh morgens wieder zurückfliegen muss - das Geld in ein Taxi investieren.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Zu den Angeboten in der Hotelanlage kann ich nur sagen, dass wir sie bewusst ausgelassen haben. Im Urlaub am Meer, brauche ich keinen Pool und somit auch keine Animation. Unser einmaliger, abendlicher Besuch in der Bar wurde von deutschen Schlagern begleitet und es ist traurig genug, dass sich die Spanier sogar hier dem deutschen Publikum anpassen - aber, genau das scheint gewünscht zu sein. Unser Ding ist es nicht und wir haben uns lieber unterhalten als nach deutschen Schlagern zu schwofen. Der Strand war sauber (von den unzähligen Kippen der unverbesserlichen mal abgesehen) und die 9€ für 2 Liegen und einen Schirm waren bei der intensiven Sonnenbestrahlung hervorragend investiert.