Hotel Riu Ocho Rios

Das Clubhotel Riu Ocho Rios ist eines der größten Hotels der Karibik und mit 900 Zimmern das zweitgrößte Riu-Hotel überhaupt. Es liegt in der Mammee Bay etwa 8 km entfernt vom bekannten Hafen für Kreuzfahrtschiffe Ocho Rios. Leider können wir trotz einiger recht positiver Aspekte das Hotel nicht, bzw. nur sehr eingeschränkt weiterempfehlen, was in erster Linie mit der Gästestruktur und einem sehr unstrukturierten Management und einer dementsprechenden schlechten Führung zu begründen ist. Das Haus ist architektonisch trotz seiner Größe ganz interessant - eine Mischung aus Neoklassizismus und Barbie-Style und ist auch recht gut aufgeteilt: Die Wege sind nicht allzu lang. Die Einrichtung greift traditionelle Stilelemente auf. Leider gibt es kaum gemütlich Ecken aufgrund der offenen Bauweise. Der allergrösste Anteil der Gäste kommt aus den USA, wobei vielfach ein schlechtes und geradezu pöbelhaftes Benehmen zu beobachten ist. Dies ist neben dem unzureichenden Service das größte Manko. Aufgrund der Lage des Hotels ziemlich genau in der Mitte von allen Sehenswürdigkeiten eignet es sich aber als Ausgangspunkt zu den verschiedenen Naturschönheiten der Insel. Diese sind aussergewöhnlich. Für einen reinen Strandurlaub gehe man lieber nach Negril oder besser gleich auf eine andere Insel. Wer es wählt sollte in jedem Fall in den sog. "Luxury Wing" gehen. Für ca. 12. Euro mehr pro Person und Tag erhält man ein goldenes Armbändchen, das in diesem Hotel wirklich einen Unterschied macht. Hier ist das Publikum etwas zivilisierter und man findet an Pool und Strand ruhige Ecken. Auch sind die Zimmer größer und besser ausgestattet, man hat ständig WIFI und es gibt einen nette eigene Rezeption sowie Zugang zu zwei zusätzlichen Restaurants. Auch eine eigene Bar und ein weiteres angenehmes Restaurant für das Mittagessen ist vorhanden. Aufgrund des schlechten Benehmens vieler Gäste lässt die Sauberkeit zu wünschen übrig, obwohl die meisten Reinigungskräfte gute Arbeit machen. Leider war das Wetter im Dezember oft sehr schlecht. Jamaika ist vor allem ein Reiseziel für Naturfreunde. Das Hinterland, besonders die zahlreichen Wasserfälle sind unglaublich schön. Darum muss man unbedingt das Hotel verlassen. Wer einen reinen Strandurlaub wünscht, sollte woanders hinfahren. Die Ausflüge von Veranstaltern sind touristische Abzocke. Besser ein Taxi nehmen, das ist zwar auch teuer, aber man sieht die Insel. Finger weg von Mietwagen! Wer Pech hat sieht seine Kaution nie wieder.

Unsere Junior-Suite im Deluxe-Wing war geräumig, sauber und ansprechend möbliert. Genügend Stauraum für Kleider und Gepäck ist vorhanden. Das Zimmer war nicht abgewohnt und in tadellosem Zustand, was auch auf das Bad zutrifft. Es gab nichts zu beanstanden, außer vielleicht ein paar Stockflecken an der Duschabdichtung. Handtücher und Hygieneartikel reichlich vorhanden.

Dies ist die Stärke des Hotels und neben dem schönen Zimmer und der günstigen Lage für Exkursionen der Hauptgrund warum wir nicht gewechselt haben. Das Essen ist vielfältig, schmackhaft und bietet eine große Auswahl an Speisen, sowohl für Fleischesser, als auch für Vegetarier und besonders für Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten. Erwähnenswert sind die vielen Säfte und Fruchtshakes zum Frühstück. Es gibt frisch gebackenes Brot und Eier in allen Varianten. Von den zahlreichen Spezialitäten-Restaurants haben wir nur den Japaner und das asiatische Restaurant besucht. Letzteres gefiel uns am Besten. Alles war lecker und gut verträglich, es gab auch viele örtliche Spezialitäten für Entdeckungsfreundige wie Ziege oder Ochsenschwanzragout. Die Sauberkeit im Restaurant war gut, auch die Atmosphäre im Hauptrestaurant war schön. Aufgrund der vielen Gäste wurde aber dann im Laufe des Abends doch auch gekleckert....

Obwohl es hier durchaus auch bemühte und freundliche Mitarbeiter gibt, ist die Servicequalität in diesem Hotel der größte Schwachpunkt. Dabei scheint der Haken in der mangelnden Führung und in einer sehr schlechten Leitungsstruktur zu liegen, denn einige Bereiche wie Zimmerreinigung, Bedienung in Restaurants und Bars funktionieren annehmbar gut. Wirklich sehr schlecht ist das Beschwerdemanagement. Es gibt in diesem Haus keine Kultur der Gastfreundschaft. So wurden wir bei der Anreise weder begrüßt, noch unsere Koffer zum Zimmer gebracht. Teilweise bedarf es mehrfacher Beschwerden und Nachfragen bis ein Misstand behoben wird. Es gibt dann zwar standardisierte Entschuldigungen und kleine Geschenke, ohne jedoch wirklich Änderungen. Einen regelmässigen Nachschub an Wasser und anderen Getränken konnten wir auch in siebzehn Tagen Aufenthalt nicht erreichen. Niemand in diesem Hotel spricht eine andere Sprache als Englisch. Obwohl ich fließend Englisch spreche, war es mir trotzdem oft nicht möglich mich zu verständigen, da manche Mitarbeiter nur einen für Nichtjamaikaner unverständlichen Dialekt sprechen. Erst nach zahlreichen Beschwerden vieler Gäste, kam es zu einer regelmäßgen Strandreinigung, die nach den zahlreichen Unwettern wirklich wichtig war. Am unfreundlichsten waren die Kräfte am Strand, die außer Liegen zusammenschieben rein gar nichts taten.

Die Lage ist im Grunde recht gut. Man kann von hier aus sehr viele interessante Punkte in Jamaika erreichen. Der eher uninteressante Hafenort Ocho Rios und die spektakulären Dunns River Falls sind mit dem Taxi in knapp 10 Minuten erreichbar. Das Meer ist an dieser Stelle bei gutem Wetter ausgesprochen schön, da es sehr farbig ist und viele Schattierungen von Blau aufweist. Leider wird der künstlich angelegte Palmenstrand bei schlechtem Wetter, dass wir im Dezember ungewöhnlich oft hatten, teilweise von starker Algen- und Treibgutanspülung geplagt. Öffentliche Verkehrsmittel gibt es keine. Taxifahren ist z.T. teurer als in Deutschland. Man kann aber begrenzt mit den Fahrern verhandeln.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Insgesamt war die Unterhaltung eher schlecht, da die Musik meistens dröhnte und zu laut war. Wir sahen nur eine Show, die allerdings konnte mit professionellen Tänzern aufwarten. Ansonsten gab es die Animation nur im "Familiy-Wing" und im vorderen Strandbereich- Für uns war es nichts. Liegestühle waren genügend vorhanden.