- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Wer bereits in einem RIU-Hotel war kann auch hier den üblichen Standard erwarten. Das Hotel hat Platz für rund 800 Gäste, entsprechend groß und weitläufig ist das Areal. Lobby, Restaurants, Bars und Läden liegen geballt in der Mitte der Anlage, die zweistöckigen Gebäude mit den Zimmern gehen in zwei Reihen rechts und links in Hufeisenform ab. Die Wege sind recht weit wenn man am Rand wohnt, aber das ist nicht tragisch. Zur Gästestruktur: überwiegend Portugiesen, Engländer, Italiener (lautstark, wie üblich!) und Deutsche, keine Russen. Portugiesen vielfach mit Kleinkindern. Alle Altersgruppen sind vertreten. Insgesamt eine gut gemischte Gästestruktur mit gutem Benehmen. Die Anlage ist schön bepflanzt, aufgrund des ständigen Wassermangels gibt es aber auch reine Sandflächen. An der Sauberkeit der Anlage an sich ist nichts auszusetzen. Die Strandzugänge sind bewacht, nachts ist ein Wachdienst in der Anlage unterwegs. Mobilfunk: Es gibt zwei Anbieter. CPV T+ und CPV Movel. D2-Prepaid funktioniert tadellos in Verbindung mit CPV T+. Mit CPV Movel nur SMS möglich. Aber Achtung: 5 Minuten Telefonat nach Deutschland kostet an die 20 €. TV-Programm: seit dem 30.4. gibt es noch ZDF und ZDF neo sowie die schweizer Ausgaben von Pro 7, 3sat und Kabel 1 sowie ein sehr schwaches SAT 1. Die Programme sind grieselig und von den Nachbarprogrammen überlagert, aber es geht. Der ARD-Empfang war wohl analog, da seit dem 30.4. abgeschaltet. Ansonsten noch verschiedene englische, portugiesische und französische Sender. Matratzen: hart und futonartig, da gibt nix nach. Die Rezeption hat meine Beschwerde sofort verstanden, scheint wohl öfters vorzukommen. Es wurden dann 3 Wolldecken unter das Leintuch gelegt, was nur wenig Abhilfe schafft. Ich habe dann noch 2 der überdimensionalen Kissen dazugelegt, damit war es halbwegs auszuhalten. Wer Bandscheibenprobleme oder sonstige Rückenleiden hat sollte sich überlegen, eine Matratzenauflage mitzunehmen. Ausflüge: TUI bietet eine ganze Palette an Ausflügen an, von Tagesausflügen auf die Nachbarinseln (200 € aufwärts) bis zu Halbtagesausflügen in den Norden oder den Süden oder nach Sal Rei (ca. € 30). Wir haben die Nordtour mitgemacht. Es gibt wenig Spannendes zu sehen und der Informationsgehalt ist eher dürftig, aber um einen Eindruck von der Insel und dem Lebensstandard der Bewohner zu erhalten allemal geeignet. Ausdrücklich warnen möchten wir vor einer Buchung via Internet bei myBaobabtours.com (F. M. und R. E.). Wir haben das von Deutschland aus gemacht und erhielten auch eine entsprechende Bestätigung. Am vereinbarten Tag wurden wir allerdings versetzt. Wie wir mittlerweile erfahren haben, kommt das oft vor. Man hat sich bei uns entschuldigt und die Schuld dem Hotel gegeben, das eine eMail wohl nicht weitergeleitet hat. Der Grund für den Ausfall ist uns leider immer noch nicht bekannt. Wir vermuten allerdings zu wenige Teilnehmer, was bei diesem Geschäftsgebaren auch kein Wunder ist. Um Urlauber zuverlässig zu erreichenwürde es ein Telefon im Hotel geben bzw. hatte ich meine Handynummer angegeben, die entgegen der Behauptung von Frau M. jederzeit erreichbar gewesen wäre. Insgesamt ein sehr unerfreulicher Vorgang, den man im Urlaub nicht wirklich braucht. Es gibt einen weiteren deutschen Anbieter: boavista-tours.com (Frank). Wir haben sehr positives gehört und auch selbst mit ihm gesprochen und hatten einen sehr guten Eindruck. Leider waren schon alle Touren ausgebucht. Wer ein wenig mehr erfahren möchte als bei einem TUI-Ausflug sollte von Deutschland aus versuchen, eine Tour bei Frank zu buchen. Er bietet auch Individualtouren an. Urlaubspost: man spricht von bis zu 4 Wochen Zustellungsdauer. Habe am 1.5. Karten aufgegeben. Bis heute, 11.5., ist noch nichts angekommen. Bekleidung/Klima: Es hatte zuletzt trockene ca. 28 Grad, durch den beständigen Wind ist es sehr gut auszuhalten. Am Abend wird hin und wieder ein leichter Pulli oder auch eine lange Hose gebraucht, grundsätzlich kommt man mit Röcken, knielangen Hosen und offenen Schuhen aber sehr gut klar. Wir hatten in der ersten Woche mehr oder weniger Dauerbewölkung, in Verbindung mit dem Wind ist es dann eher kühl und man ist dankbar über eine lange Hose und einen warmen Pulli. Also vor Abreise das Wetter checken und vorsichtshalber eine Garnitur für kühlere Tage einpacken. Achtung: Schnakenalarm. Strom: 220 Volt, kein Umwandler und kein Stecker erforderlich. Im Zimmer sind genügend freie Steckdosen vorhanden. Trinkwasser: Leitungswasser nur zum Zähneputzen geeignet. An der Rezeption erhält man Bonaqua vom Coca-Cola-Konzern, soviel und so oft man will. Die "deutsche Ecke" am Strand befindet sich auf der linken Seite, wenn man vom Hotel kommt. Dies ist gleichzeitig auch die etwas ruhigere Ecke. Italiener, Franzosen und Portugiesen mit ihren Kinder halten sich eher rechten Hand auf. Wir hatten in zwei Wochen 2mal die grüne Fahne und 2x rot, an den restlichen Tagen gelb. Es landen teilweise zwar auch ordentliche Wellen an, aber meistens ist es recht ruhig und wir können nur allen empfehlen, sich am Strand aufzuhalten und Abkühlung im Meer zu suchen. Für kleine Kinder ist es aus unserer Sicht aber komplett ungeeignet wegen der Strömung. Wer Fragen hat, bitte meldet Euch. Wir sind am 10.5. zurückgekommen und die Erinnerung ist noch frisch :-))
Wir hatten eines der Standard-Doppelzimmer, die im bekannten RIU-Stil gebaut sind. Das heißt, großer Schlafraum mit großem Bett, Tisch und zwei Stühlen. Die Betten können getrennt und verschoben werden. Durchgang zum Bad ist offen, räumlich abgetrenntes WC. Kleiderschrank befindet sich im Bad und ist durch Schnüre abgetrennt. Kühlschrank ist vorhanden, aber leer. Tresor auch vorhanden, ebenso Fernsehapparat und Telefon. Das Hotel wurde 2009 gebaut, Gebrauchsspuren sind vorhanden, stören aber nicht. Die Zimmer sind sehr sauber, wir hatten keinen Tierbesuch. Die Klimaanlage kann manuell gesteuert werden. Alle Zimmer haben Meerblick, auf der Terasse befinden sich zwei Stühle, Tisch und Wäschespinne. Die Zimmer selbst sind nicht sehr hellhörig. Bewegungen auf dem Gang nimmt man dagegen sehr deutlich war. Morgens gegen 7.30 Uhr beginnen die Zimmermädchen mit ihrer Arbeit, spätestens dann ist man wach.
Es gibt das Hauptrestaurant sowie 3 Themenrestaurants (asiatisch, kapverdisch und afrikanisch). Das Hauptrestaurant ist in Buffetform gehalten, klimatisiert und aufgrund der vielen Gäste sehr unruhig und laut. Wer es ein wenig ruhiger haben will, kann auf der Terasse essen, dort gibt es auch einen Nichtraucherbereich. Das Essen ist sehr gut und auch recht abwechslungsreich, es gibt täglich frischen Salat, Fleisch, Fisch, Pizza, Nudeln, Gemüse, Käse, Obst und Desserts. Für jeden ist etwas dabei und trotz der vielen Gäste gehen die Speisen eigentich nie aus. Dass das Essen zuweilen nur noch lauwarm ist, wenn man seinen Teller am Tisch hat, ist eine Begleiterscheinung des Buffets und hat uns nicht weiter gestört. Zu den Themenrestaurants: Anmeldung erfolgt jeweils 3 Tage im voraus ab 8.30 Uhr an der Rezeption. Im Kapverdischen kann man einen in Auswahl und Zubereitung sehr guten Fisch essen, allerdings haben wir die Räumlichkeit als kantinenartig, eng und sehr sehr laut empfunden. Vom Ambiente her hat uns das afrikanische Restaurant sehr gut gefallen, das sich im abends umgebauten Strandrestaurant befindet. Hier hört man noch das Meer rauschen und die Tische sind nicht so eng gestellt. Außerdem ist der angebotene Rosewein hier sehr ordentlich, was man von den Weinen im den anderen Restaurants nicht unbedingt behaupten kann. Frühstück gibt es morgens im Hauptrestaurant, ab 11.30 Uhr im Strandrestaurant. Das Frühstücksbuffet ist ordentlich, wartet aber mit keinerlei Überraschungen auf und wiederholt sich spätestens ab dem dritten Tag, bei jedoch ordentlicher Auswahl. Mittagessen gibt es dann von 13 bis 15 Uhr im Hauptrestaurant und bis 16 Uhr im Strandrestaurant. Wir haben teilweise das Mittagessen im Hauptrestaurant als besser empfunden als das Abendessen. Bars befinden sich 3 Stück im Bereich der Lobby und am Animationsgelände, 1 Bar in Strandnähe und 1 Pool-Bar. Die Qualität der AI-Cocktails lässt bekannterweise ein wenig zu wünschen übrig, die Auswahl ist eher klein, aber man gewöhnt sich daran. An einigen Tagen in der Woche bietet das Hotel auch außer der Reihe Cocktails an, die recht ordentlich sind. Zur Sauberkeit: am Abend bei gedeckten Tischen gibt es nichts zu meckern. Ein großer negativer Punkt tagsüber: Tische und Stühle auf der Terasse sind aus geflochtenem Plastik, in den Rillen und den Kanten, wo die Glastischplatte aufliegt, sind Krümel und getrocknete Essensreste der vergangenen Jahre zu finden. Es sind im Außenbereich jede Menge Spatzen unterwegs, die Hinterlassenschaften finden sich in getrockneter Form auf den Stühlen wieder. Wer empfindlich ist, wird hier wenig Freude haben. Die Tische im Bereich der Bars sind, wie man das häufig erlebt, mit einem ordentlichen Fettfilm überzogen. Wir konnten nicht erkennen, dass in den Restaurants und Bars Trinkgelder gegeben worden wären, haben aber trotzdem das ein oder andere gegeben. Gefreut haben sich alle und wenn man bedenkt, dass das Gehaltsgefüge bei ca. 230 bis 400 € pro Monat liegt bei ähnlichen Preisen wie in Deutschland, tut man das auch gerne. Kleiner Minuspunkt: alle Bars, die am Abend geöffnet haben, befinden sich verdichtet im Bereich der Lobby und um die Animationsfläche herum. Wer am Abend ein wenig Ruhe und keine Dauerbeschallung haben will, wird wenig halbwegs ruhige Plätze finden. Außerdem kann an allen Plätzen, außer den Restaurants, geraucht werden.
Der Service ist alles in allem gut. Die Zimmer werden täglich und sehr ordentlich gereinigt, Handtücher werden ausgetauscht, wenn sie auf dem Boden liegen. Es arbeiten viele Senegalesen in der Anlage, man kommt mit französisch fast besser zurecht als mit Englisch. Deutschkenntnisse nur rudimentär, an der Rezeption sprechen 2 Personen ordentlich deutsch. Das Personal ist freundlich, aber angelernt und nicht vom Fach. Beim Essen werden die Teller weggezogen, sobald der letzte Bissen im Mund ist. In der Anlage hält ein Arzt täglich Sprechstunden ab, um die üblichen Urlaubskrankheiten zu behandeln. In Sal Rei gibt es ein Krankenhaus, das über ein Röntgengerät und Ultraschall verfügt. Allerdings gibt es nur einen einzigen Arzt, der beide Geräte bedienen kann. Beschwerden werden an der Rezeption freundlich entgegengenommen. Wenn Abhilfe geschaffen werden kann, wird telefonisch nach der Zufriedenheit gefragt. Können sie nicht erledigt werden, hört man nie wieder etwas!
Auf Boavista gibt es laut Auskunft der TUI-Reiseleitung 4 Hotels und außer der Hauptstadt Sal Rei nur kleine Ansiedlungen. Entsprechend wenig besiedelt ist die Insel und rund um das Hotel ist rein gar nichts zu finden. Der Strand erstreckt sich rechts und links, soweit das Auge reicht und wird nur von den RIU-Gästen genutzt. Die Einkaufsmöglichkeiten sind von der Auswahl her begrenzt und sehr teuer, außer in der Hotelanlage nur noch in Sal Rei möglich. Im Hotel gibt es mehrere Klamottenläden und einen Shop, der den Bedarf an Gebrauchsgegenständen, wie Gesellschaftsspielen, Strandspielzeug und Toilettenartikeln usw. abdeckt. Nicht verschreibungspflichtige Medikament sind vom Aspirin bis zum Zovirax alle ohne Ausnahme vorhanden. Aber Achtung: die Preise sind ordentlich (Zovirax kostet € 30). Der Flughafen liegt ca. 4 Busminuten entfernt. Am Tag fliegen ca. 6 Flugzeuge über die Anlage, was eher Abwechslung als Lärmbelästigung ist. TUI bietet eine ganze Palette an Ausflügen an, mehr dazu unter Tipps.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Animationsprogramm ist flächendeckend und kann den ganzen Tag füllen. Es gibt Strandgymnastik, Wassergymnastik, Tanzen zu immer gleicher Musik, Beach-Volleyball, Strandfußball, Boccia usw. Im Fitness-Studio gibt es 2 Laufbänder, 1 Stepper, 3 Fahrräder (von denen allerdings nur 1 ordentlich funktionsfähig ist), außerdem verschiedene Geräte für den Muskelaufbau. Den Spa-Bereich mit Massagen, Frisör usw. haben wir nicht ausprobiert, deshalb können wir zur Qualität nichts sagen. Internetzugang ist im Internetcafe gegen Gebühr an 8 Terminals möglich, W-Lan gibt es in der Lobby, auch gegen Gebühr. Am Strand gibt es immer genügend Liegen und fixierte Schirme, am Pool ebenso. Strandtücher können täglich am Pool gewechselt werden. Die Wege vom Strand zu Bar, Toiletten und Duschen sind kurz, das ist nahezu perfekt. Sauberkeit der Toiletten sehr ordentlich. Die Abendanimation ist die übliche Mischung zwischen Musicals, einheimischer Folklore und diversen anderen Themen. Wir sind keine Anhänger dieser Zwangsbeschallung und können daher wenig sagen. Jeweils mittwochs ist allerdings ein aus unserer Sicht sehr guter Sänger im Hotel, der A Capella mit einer akustischen Gitarre singt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Kerstin |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 6 |