Hotel Planeta

Von Tag zu Tag wurde die Enttäuschung größer! Check-in Zeit ist immer erst ab 14. 00 Uhr, was ziemlich unpraktisch ist wenn man um 3. 00 Uhr früh von zu Hause losfährt und nach einem quasi mehr oder weniger bequemen Flug um 12. 00 Uhr ins Hotel kommt und einfach nur aufs Zimmer möchte. Check-out ist übrigens schon 10. 30, auch sehr praktisch für die, die erst spät Abends fliegen. Wir haben unsere Koffer dann erst einmal in einem unabgeschlossenen kleinen Raum mit maroden Metallregalen abgestellt. Je nach Lust und Laune hätte ich mir bei unserer Rückkehr also auch überraschungshalber ein Köfferchen irgendeines Mitreisenden schnappen können, um mal zu schauen wie der so seinen Koffer packt. Endlich im Zimmer angekommen (Etage 9 - Special Room - Erklärung folgt später) war anstatt der gebuchten Poolseite nur seitlicher Meerblick vorhanden, man hätte sich beschweren können, aber so ein Meerblick hat auch was für sich - vorallem mit einem abgewetzten und schon länger nicht gepflegten Tennisplatz zur linken Seite und beim Blick nach unten einer Müllhalde vor der Restaurantterasse und einem Hotelrohbau zur rechten Seite. Bausaison ist glücklicherweise erst ab Oktober. Naja wann ist man schon auf dem Zimmer und im Dunkeln sieht man das ja alles nicht mehr so. Das Zimmer an sich ist groß und geräumig und bis auf ein paar Flecken auf dem Teppich auch sehr sauber. Das Bad ist riesig, allerdings auch ziemlich hellhörig, man hatte beim Baden also das ein oder andere lustige Erlebnis, dessen sich die Zimmernachbarn wohl auch erst bewusst wurden, als diese ihre Zimmernachbarn hörten :-). Betten standen getrennt, konnte man aber zusammenschieben, leider blieb die lästige Besucherritze oder eher Besucher-Gran-Canyon, da die Matratzen vom Unterbett rutschen. Bettwäsche wird aller drei Tage gewechselt und dann auch mal der Fliesenvorraum gewischt. Beim Frühstück und Abendessen musste man Kämpferherz zeigen und lange Arme sind nach einer Woche garantiert, leider ist das Essen auch nicht wirklich abwechslungsreich (früh: French Toast, Eierkuchen, Rührei, Spiegelei, Nudeln, Bohnen, gebratene Wurst, labberige Brötchen und Müsli; abends: Kartoffelecken, Nudeln mit Bolognese, Reis, Fleisch in Soße, Hackbällchen, Salate, unreife Melone, Weintrauben - nur am ersten Tag vorhanden, kleine süße Kuchen - wohlgemerkt ist das die Speisekarte von jedem Tag!!!) , so dass wir uns ab dem vierten Abend für ein günstiges Auswärtsessen entschieden haben. Am ersten Abend haben Kellner noch Getränke gebracht, ab dem zweiten Abend waren nur noch Tellerabräumer zu sichten. Der Platz im Speisesaal ist eindeutig zu wenig, wer sich nicht an andere Tische setzen will, dem bleibt nur noch ein Platz im hinteren Raum, der allerdings ab dem zweiten Abend mit Stühlen zugestellt wurde - was einige jedoch nicht gehindert hat sich im Dunkeln hinzusetzen und in abenteuerlicher Manier das Essen ohne Kleckern zum Mund zu führen. Beim Geschirr muss man nach einigermaßen sauberen Tassen und Tellern suchen, Besteck - wenn noch vorhanden - muss man sich dann auch selber suchen. Genau wie das Essen, den das wird ab einer bestimmten Zeit nicht mehr nachgefüllt - kann man sich aber getrost bei anderen Hotelgästen auf zwanzig gut beschützten überbefüllten Tellern am Nachbartisch wegnehmen. Entgegen dem Programm-Schild am Animationssaal existiert absolut keine Animation, sehr nachteilig für Familien mit Kindern, die ebenfalls schon beim Frühstück zu kurz kommen. Der Pool ist für die Größe des Hotels viel zu klein, aber der Strand ist eh viel schöner! Die angepriesene und ausgeschilderte SkyBar mit Blick auf das Meer haben wir verzweifelt gesucht und wurde nach Aussagen eines Kellners für immer geschlossen. Die Bar im Foyer schließt 24. 00 Uhr. Das Wellness-Angebot ist OK, das Hallenbad ist eher ein Kinderplanschpool. Zum Thema Specialroom in der 9ten Etage ist Vorsicht geboten, hier werden im separaten Konferenzsaal gerne Hochzeiten veranstaltet und bei entsprechend lauter Musik und Gefeier bis in die frühen Morgenstunden ist man in einem Zimmer weiter vorne im Gang quasi im Schlafanzug hautnah dabei und kann beim bulgarischen Folkloretanz die Plüschpantoffeln mitschwingen - Ohrenstöpsel sind hilfreich. Zum Strand ist es nicht weit und in der Umgebung gibt es genügend Gucci-Fälsch-Büdchen, Kneipen, Restaurants und Bars, die allerdings bei Zeiten schon die Schotten zumachen oder von einem zum anderen Tag schließen, was aber wohl eher am Saisonende (Ende September) in Bulgarien liegt. Achtung übrigens auch beim Thema Mietsafe. Uns wollte man beim Checkout weiß machen, dass nicht der Mietsafe in der Lobby bezahlt werden muss, sondern der im Zimmer. 5 Leva (ca. 2, 50 Euro) am Tag. Wohlgemerkt ist der Safe im Zimmer nicht versichert und es wird irgendwie aufgezeichnet, ob dieser benutzt wird oder nicht. Also alles in allem sind die im Katalog gesetzten vier und vor Ort sogar ausgezeichneten 5 Sterne unserer Meinung nach nicht gerecht fertigt. Service, Essensvielfalt und Ambiente ließen echt zu wünschen übrig, was vielleicht am Ende der Saison in Bulgarien liegt, aber auch wenn man Ende September zu macht, muss ein gewisses Maß an Standard in einem 4-Sterne Hotel noch gegeben sein. Der Hotelmanager hatte anstatt Beschwerden im Ohr, auch lieber nur schlanke aufreizende Damen an der Hotelbar im Auge. Für ein 2006 neu gebautes Hotel ist alles schon ziemlich abgewohnt (der Lack von den Stühlen im Speisesaal klebt nach der Mahlzeit eher an den Hotelgästen, als am Stuhl) und in vielen Punkten verbesserungsfähig, wenn es so wie jetzt auch direkt in der Saison zugeht, würde ich mir lieber ein anderes Hotel suchen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand