Hotel Jardim Atlantico

Hotel in idyllischer Lage; etwas abgelegen am Hang, aber ziemlich grün mit einer atemberaubenden Aussicht auf den Atlantik. Wenn man etwas sehen will, muss man viel laufen oder braucht ein Auto. Die Unterkunft scheint bei Wanderern sehr beliebt zu sein, weil man von hier aus einen Teil der Insel gut erkunden kann. Wir waren im Juni dort und wussten bis zur Ankunft offiziell nichts vom Umbau des Hotels. Weder der Reiseveranstalter noch das Hotel selbst haben uns vorher informiert. Wir kamen also auf einer Baustelle an, bevölkert von einigen Bauarbeitern und alles war etwas staubig - Baustelle eben. An der Rezeption wurden wir nett empfangen und darüber aufgeklärt, dass wir entweder in ein anderes (abgelegeneres) Hotel wechseln könnten oder im Hotel bleiben und eine Erklärung unterschreiben müssen, dass wir auf Regressforderung gegenüber dem Reiseveranstalter oder dem Hotel verzichten. Das war weniger schön, wir entschieden uns auf dem großen Zimmer dann jedoch aufgrund der ruhigen Lage mit Aussicht direkt auf das Meer in dem Hotel zu bleiben. Neben der Baustelle im Haupthaus war ein weiterer Nachteil, dass man zum offiziellen Hotelparkplatz teilweise weit laufen musste und dass das Frühstück in einem mehr oder weniger fensterlosen Behelfsraum in einer beengten und weniger schönen Atmosphäre stattfand. Das Abendessen gab es in drei Restaurants in Prazeres, aus denen man wählen konnte und für die ein Shuttleverkehr eingerichtet war. Vier Sonnen kann ich nur deshalb geben, weil das Preis-Leistungs-Verhältnis trotz aller Einschränkungen von uns noch für akzeptabel befunden wurde und wir sowieso den ganzen Tag unterwegs waren, von der Baustelle also nicht viel mitbekommen haben. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass andere eventuell mehr gezahlt haben und sich deshalb ggf. auch zu recht aufregen oder beschweren, vor allem vor dem Hintergrund, dass es sich um eine Vier-Sterne-Unterkunft auf Madeira handelt. Eindeutig nicht in Ordnung war, dass es vorher keinerlei Information über die Renovierungsarbeiten gab, weder vor noch nach der Buchung.

Geräumiges Zimmer, schien relativ frisch gestrichen. Möbel eher altmodisch, aber zweckmäßig. Eine Küche mit Kühlschrank, Herd und Spülmaschine gab es auch. Außerdem wird hier Müll getrennt! Es gab genügend Schränke und Kleiderhaken für Klamotten. Das Bad hatte alles, was man braucht. Außerdem gab es einen Aufenthaltsraum bzw. ein "Wohnzimmer" mit Fernseher, Sofa und Esstisch mit Durchreiche zur Küche.

Der Service in den verschiedenen Restaurants war unterschiedlich gut, teilweise schienen die Läden ein bisschen überfordert zu sein mit dem Ansturm. In zwei Restaurants konnte man nur zwischen drei Hauptgerichten wählen (jeden Tag das gleiche) und in einem Restaurant (Paraquedista) konnte man alles bestellen, was man wollte (größere Auswahl auf der Karte) und der Service schien insgesamt ein wenig besser zu laufen, weil mehr Personal vorhanden war. Das haben wohl nicht nur wir so gesehen, also war es dort jeden Tag ziemlich voll und dementsprechend lebhaft. Die Getränke musste man natürlich selbst zahlen. Dennoch war das gastronomische Angebot am Ende insgesamt wenig abwechslungsreich und leider kein Hochgenuss. Nach einer Woche hat es dann auch irgendwie gereicht. An einem Hotelbuffet hat man eben einfach normalerweise mehr Auswahl bzw. kann jeden Tag aus verschiedenen Gerichten wählen. Der Frühstücksraum war aufgrund der Renovierung behelfsmäßig im "Parterre" eingerichtet worden. Leider eine sehr beengte und wenig einladende Atmosphäre, da der Raum insgesamt zu dunkel war und sich alle (sowohl Personal als auch Gäste) dauernd im Weg standen. Abwechslungsreich war das Frühstück daher leider nicht. Zum Beispiel gab es keinen schwarzen Tee, nur jeden Tag der gleiche Kräutertee. Jedoch gab es Kaffee. Die Brötchen bzw. das Brot musste man selbst toasten (ansonsten zu weich und wie Gummi), was bei großen Ansturm ein wenig nervig war. Der einzige Grund, warum ich hier vier Sonne vergebe ist die Tatsache, dass in der Regel alles essbar und nichts ungenießbar war. Die Auswahl war zwar beschränkt, aber das Essen war in Ordnung und man konnte eine Woche gut damit leben. Die Einschränkungen waren wohl größtenteils eine Folge des Umbaus. Eine Vier-Sterne-Hotel-Verpflegung sieht jedoch anders aus. Es gibt einen kleinen Minimarkt für Dinge des täglichen Bedarfs (Getränke etc.).

Das Personal im Hotel war durchweg sehr nett und bemüht, vor allem der Service am Pool. Man konnte bei Unsicherheit bzgl. des Wetters auch gerne im Hotel nachfragen, auf dem PC konnte man anhand verschiedener Webcams das Wetter auf der gesamten Insel verfolgen und wusste so, wo es sich am ehesten lohnt hinzufahren. Auf Madeira kann es im Süden aufgrund des Gebirges ganz anders aussehen als im Norden, selbst in Calheta ist es oft sonniger als oben in Prazeres. Ein paar Kilometer können also zwischen gutem und schlechtem Wetter entscheiden die Wolken stauen sich oft vor dem Gebirge immer an der gleichen Stelle.

Lage ist sehr schön und idyllisch (siehe Bilder) direkt am Hang und mitten in der Natur. Atemberaubende Aussicht auf den Atlantik, Zimmer mit Meerblick empfohlen. In der Umgebung ist nicht viel, also muss man viel laufen/wandern oder man braucht unbedingt ein Auto. Wir haben mit dem Auto nahezu die gesamte Insel erkundet. Nach Funchal sind es je nach Verkehr 45 bis 60 Minuten durch sehr viele Tunnel. Madeira ist eine Tunnel-Insel. Madeira ist keine Strandinsel. Es gibt so gut wie keinen natürlichen Sandstrand. Hier ist also Aktivurlaub mit Wanderungen etc. angesagt. Die Landschaft ist sehr grün und wirkt teilweise unberührt. Von den Hängen hat man einen sehr guten Ausblick auf das Meer und umliegende Städte/Dörfer. Das Gebirge ist auch sehr zu empfehlen, wenn man mal dem schlechten Wetter im Tal entfliehen und über den Wolken die Sonne genießen will.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Fitnessraum zu klein und nicht gut ausgestattet. Der Außenpool befindet sich weiter oben und ist über viele Stufen zu erreichen. Die Poolanlage ist in Ordnung - es waren nicht viele Leute am Pool, von daher war die Größe ausreichend. Mit drei Zügen ist man jedoch am anderen Ende vom Becken angelangt. Der Pool dient also eher der schnellen Abkühlung. Es gibt auch einen Innenpool mit Whirlpool und Sauna, haben wir jedoch nicht genutzt. Ein Tennisplatz ist auch vorhanden.