Hotel Gran Rey

Da wir vor 22 Jahren bereits im Valle Gran Rey Wanderurlaub gemacht haben, waren wir sehr gespannt, wie neue Hotels, auch dieses, in die majestätische Landschaft eingefügt wurden. Wir hatten arge Bedenken, dass von dem zauberhaften Flair einiges zerstört wurde, aber nein. Dieses Hotel hat uns überzeugt. Auf überflüssigen Schnickschnack wurde bewusst verzichtet, das Hotel wird weitgehend umweltbewusst geführt, das Gemüse kommt frisch aus dem Garten hinter dem Hotel, wo sich früher riesige Bananenplantagen bis zur Strandstraße hinzogen. Die Gäste sind überwiegend Deutsche, aber auch Engländer, die dann beim Abendessen für eine laute Geräuschkulisse sorgen.

Die Zimmer sind ausreichend groß und verzichten auf überflüssigen Schnickschnack, dafür gibt es bequeme Betten, eine gut funktionierende Klimaanlage (die wir nur selten angeschaltet haben, da unser Zimmer durch die Lage zum Tal und zu den Bergen nicht so aufgeheizt wurde) und ein Bad, das groß genug war. Die Sauberkeit war immer in Ordnung. Auch hier noch ein Hinweis: Schön wäre es, wenn mehr Möglichkeiten zum Trocknen der Badesachen und Handtücher vorhanden wären. Der kleine Wäschetrockner in der Ecke über der Badewanne ist viel zu klein für Badesachen und zwei große Handtücher, außerdem trocknet es in der Ecke nicht so gut. Schon ein Wäscheständer auf dem Balkon wäre eine feine Sache.

Bei unseren vielen anderen Reisen fingen wir nach einer Woche sehr oft zu nörgeln an und uns schmeckte nichts mehr so richtig. Ganz anders in diesem Hotel. Wir haben vom ersten bis zum letzten Tag das Abendbuffet genossen, die vielen frischen Vorspeisen mit Gemüse und schmackhaften Salaten, die ausgezeichneten Fleisch- und Fischgerichte, die verführerischen Desserts. Wer Gourmetküche bevorzugt, wird möglicherweise hier nicht zufrieden sein, aber wir haben die unverfälschten Speisen sehr genossen. Das morgendliche Frühstück auf der Dachterrasse war schon ein Vergnügen der besonderen Art, auch hier Vielfalt und Frische bei den Speisen und Getränken. Ein kleiner Hinweis noch für das Personal am Abendbuffet: Die Bedienung war überwiegend freundlich und aufmerksam, aber es gab doch einige mürrische und sehr laute Kellnerinnen, die dann gemeinsam mit den englischen Gästen ein bisschen für Bahnhofsatmosphäre sorgten. Ein besonderes Lob noch für die Kaltmamsell am Buffet - sie macht einen wahrhaft guten Job - umsichtig füllt sie nach und beseitigt die Kleckereien der Gäste, so dass die Speisen immer appetitlich dargeboten werden.

An der Rezeption kann man sich in deutscher Sprache bestens verständigen. Hier erhielten wir auf alle unsere Fragen freundliche und kompetente Auskunft und auch sehr gute Tipps, was die Planung von Wanderungen betraf und das Wetter. Ein aktueller Wetterbericht für ganz Gomera hängt immer aus. Unserem Wunsch nach Umzug in ein anderes Zimmer - wir wollten gerne einen Stock höher - kam man zuvorkommend nach.

Das Hotel liegt gleich hinter der wenig befahrenen Strandstraße des sich deltaförmig zum Meer hin öffnenden "Tal des Großen Königs". Diese Toplage bringt es mit sich, dass man mit der Zimmerwahl nichts falsch machen kann. Auf der einen Seite hat man eine wunderbare Aussicht auf das Meer, bei guter Sicht sogar bis El Hierro und La Palma, auf der anderen Seite schaut man in das von hohen Bergen eingefasste Valle Gran Rey. Meerseits hat man auf dem Balkon viel Sonne und es wird auch in den Zimmern sehr heiß, talwärts ist der Blick auf die Berge und die an den Hängen klebenden schmucken Häuser einfach umwerfend. Ohne zu "braten" kann man zu jeder Tageszeit gemütlich auf dem Balkon sitzen. Morgens wird man vom Hahnenschrei geweckt und abends vom Alpenglühen in den Schlaf verabschiedet.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Da wir vor allem auf Wanderungen die traumhafte Insel erkunden wollten, haben wir den Pool auf der Dachterrasse mit umwerfender Aussicht gar nicht benutzt. Für Pool-Lieger ist er aber mit Sicherheit sehr einladend. Nicht nur um den Pool herum stehen Sonnenliegen, sondern an vielen Stellen auf dem Dach laden gemütliche Plätzchen zum Sonnenbaden ein. Wenn man auf La Gomera Urlaub macht, sollte man schon wissen, dass die Strände überwiegend steinig oder schwarz-sandig sind. Meist herrscht eine heftige Brandung. Es ist schön dort zu sitzen, man kann auch baden und schwimmen, aber durch Brandung und Strömung ist es oftmals gefährlich. Vom Hotel aus lassen sich bereits einige Wanderungen starten. Will man im Garajonay-Nationalpark wandern, empfiehlt es sich ein Auto zu mieten, da die Busse viel zu selten und noch dazu zu ungünstigen Zeiten fahren. Wandern auf La Gomera bedeutet überwiegend, sich in spektakulärer Landschaft zu bewegen, auch die Höhenmeter sollte man nicht unterschätzen. Im Vergleich zu unseren Wanderwegen, die wir vor über 20 Jahren mühsam suchen mussten und die oft sehr schwer zu begehen waren, hat sich bei der Absicherung und Beschilderung einiges getan - gut und sicher angelegte Wege und Wandertouren sind hervorragend beschildert und beschrieben. Sie führen in die Natur und schützen die Natur (den Lorbeerwald im Garajonay-Nationalpark) durch vorgegebene, gut begehbare Wege.