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Sven Erik (31-35)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juni 2016 • 2 Wochen • Strand
Schönes Hotel, jedoch hinter den hohen Erwartungen
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Auch ein Jahr nach dem Anschlag in Port el Kantaoui zuvor ein Wort zur Sicherheit: Djerba wird sowohl vom Land (durch Bewachung des Römerdamms) als auch vom Wasser aus (durch Polizei auf See und an den Strandabschnitten) gesichert. Zusätzlich werden Zufahrtsstraßen und die Hotels an sich durch Sicherheitspersonal bewacht. Das Hotel verfügt über 365 Zimmer, aufgeteilt in ein Haupthaus und 16 zwei- bis dreigeschossigen Wohnblöcken im Stil eines djerbischen Dorfes. Zu meiner Reisezeit (Mitte / Ende Juni) war das Hotel zu 90 - 100 % ausgelastet. Die Gästestruktur bestand wie in diesem Jahr üblich in Tunesien aus circa 85 Prozent russischen Gästen. Die weiteren 15 Prozent teilen sich zum auf in deutsche, belgische und französische Gäste. Ein großer Teil der Gäste aus Russland fielen besonders auf durch übermäßigen Alkoholkonsum, Unfreundlichkeit gegenüber Personal und anderen Gästen, sowie unverhältnismäßigem Bedienen am Buffet. Der große Anteil russischer Touristen hat bisher jedoch noch wenig Auswirkungen auf die Bedienung "europäischer" Gäste (diese werden oftmals noch bevorzugt). Die Wohngebäude der Hotelanlage befinden sich in einem 5 ha großen Palmengarten mit vielen Pflanzen und Beeten. Im Jahr 2013 wurde die Anlage zuletzt flächendeckend renoviert und saniert. Auch jetzt finden regelmäßig Instandsetzungsarbeiten statt. Auf Sauberkeit wird großen Wert gelegt. Sowohl Innen als auch Außen wird regelmäßig gereinigt. Zusätzlich leistet das Hotel durch Mülltrennung und sparsamen Umgang mit Wasser und Energie einen Teil für die Umwelt. Als Verpflegungsart wird hauptsächlich All Inclusive angeboten. WiFi steht in der Lobby, auf der Terrasse und angeblich auch in Block 16 zur Verfügung. Leider stehen auf Grund der hohen Einwahlzahlen oftmals keine IP-Adressen mehr zur Verfügung, eine Verbindung ist daher gerade Abends manchmal nicht möglich. Ein Neustart der Router würde Abhilfe schaffen, diese technischen Fähigkeiten fehlten dem Personal anscheinend aber gänzlich.


Zimmer
  • Eher gut
  • Mein Zimmer 305 lag im Erdgeschoss von Block 3 zwischen Hauptgebäude und Hauptpool. Zimmer und Bad empfand ich persönlich als unterdurchschnittlich groß, meine Terrasse war um einiges kleiner als die der Nachbarzimmer. Für eine Einzelperson war die Größe jedoch ausreichend, viel Zeit verbrachte ich sowieso nicht auf meinem Zimmer. Das Bad war immer sauber und beinhaltete Toilette, Waschtisch mit wenig Ablagemöglichkeiten, Dusche ohne Ablagemöglichkeiten, Föhn, bereitgestellten Hygiene-Artikel und ein kleines zu öffnendes Fenster. Zum Schlafbereich gehörten ein Kleiderschrank (für die oberen Fächer braucht man einen Stuhl), Doppelbett, ein kleiner Kühlschrank, der jeden Tag mit zwei Flaschen Wasser, Cola und Sprite gefüllt wird, ein kostenfreier Safe mit Schlüssel (bei Verlust werden 100 Dinar berechnet), ein Tisch mit Schubladen und Schreibmöglichkeit, zwei Stühle mit Beistelltisch und ein Flachbildschirm mit einer Reihe von deutschsprachigen Programmen (ZDF, 3sat, RTL, Sat 1, Kabel1, Pro 7, etc.). Von der Terrasse aus hatte ich direkten Blick zum Pool (knapp 20 Meter). Die Terrassentür ließ sich nur durch kräftiges Herandrücken schließen, da der Schließmechanismus die beste Zeit schon hinter sich hatte. Da ich die Terrassentür aus Bequemlichkeit aber oftmals absichtlich nicht komplett zumachte, habe ich diesen Umstand nicht gemeldet, Von anderen Reisenden erfuhr ich, dass auf Reklamationen schnell und meist zufriedenstellend reagiert wurde.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Hotel verfügt über ein Hauptrestaurant, in dem Frühstücks-, Mittags- und Abendbuffet geboten wird, ein Pool-Restaurant für das Spätaufsteher-Frühstück, ein kleines Mittags- und auf Grund der hohen Auslastung auch Abendbuffet, sowie ein "à la Carte-Restaurant", welches ich persönlich nicht in Anspruch nahm. Entgegen anders lautender Angaben war ein Strandrestaurant für spätes Frühstück und Snacks nicht geöffnet. Das Frühstück war landestypisch: Neben Baguettes, für südländische Verhältnisse krosse Brötchen und Toasts gab es verschiedene Sorten Wurst und Käse, Marmeladen und eine Auswahl an Obst und Gemüse. Auch süße Speisen, wie Butter- und Schokocroissants und Kuchen standen zur Auswahl. Frisch zubereitet wurden verschiedene Omeletts, Spiegeleier, recht fettige Donuts und Pfannkuchen. An Getränken standen diverse Kaffeevarianten, Wasser, Saft aus dem Saftautomaten, Tee und Milch zur Verfügung. Was mit persönlich nicht gefiel ist die Tatsache, dass Eier selbst in heißem Wasser gekocht werden mussten. Entweder stand man dadurch während des Kochens dabei oder man ging das Risiko ein, dass das jeweilige Ei schon vorweg von anderen Gästen genommen wird. Auch negativ aufgefallen ist mir, dass man Zutaten für Omelettes selbst auf diese streuen musste. Somit griff jeder mit dem Löffel über die Arbeitsplatte, die Zutaten und die Bratfläche. Das große Mittagsbuffet im Hauptrestaurant kann ich nicht bewerten. Im Pool-Restaurant gab es jeden Mittag ein "verkleinertes" Buffet, dass aber auch aus Vorspeisen, frisch Gebratenem, frischer Pizza, Hauptspeisen und Nachspeisen bestand. Zwischen 15 und 17 Uhr gab es an gleicher Stelle einige Kuchenspezialitäten, Eis, frische Crêpes und Donuts. Das Abendbuffet fand hauptsächlich im Hauptrestaurant statt. Auch hier gibt es ein breites Buffet mit Vorspeisen, Suppen, frischen Pizzen, frisch Gebratenem, einer Reihe Hauptspeisen, frisch zubereiteter Pasta (4 Sorten), tunesischen Spezialitäten, süßen Nachspeisen, Eis, Melonen und Pfirsichen. An Hand der Aufzählung merkt man bereits, dass die Auswahl groß war, auch die Abwechslung empfand ich als ausreichend. Wer jedoch nur die aus Deutschland bekannten Speisen zu sich nimmt, wird schnell unglücklich. Man sollte auch neue Dinge probieren. Zur Qualität des Essens kann ich nichts negatives schreiben, Nachwürzen stand leider an der Tagesordnung und das, obwohl doch gerade die Gewürze Tunesien so auszeichnen. Die Atmosphäre schwankte stark im Hauptrestaurant zwischen Gemütlichkeit und Kantinen-Flair. Gleich am zweiten Abend schien sich das gesamte Hotel gleichzeitig aufs Buffet zu stürzen. Freie Plätze bekam man nur mit Glück und in den langen Schlangen am Buffet musste Wartezeit mit eingerechnet werden. Einige Gäste fielen gerade durch ihr Benehmen am Buffet schlecht auf. Übervolle Teller, Ansturm auf bestimmte Bereiche, sowie nicht angemessene Kleidung beobachtete man oftmals. Störend war jedoch nur die wenige Rücksicht einiger auf andere Miturlauber. Das Hotel reagierte schnell und so wurde nach einigen Abenden auch im Pool-Restaurant ein verkleinertes Buffet (ähnlich dem Mittagsbuffet) angeboten (angeblich extra für europäische Gäste). Zwar musste man sich hier in der Auswahl und Abwechslung einschränken, konnte dort jedoch in aller Ruhe und ohne Wartezeiten essen. Negativ fiel mir wie schon oben beschrieben auf, dass das Snack-Restaurant am Strand geschlossen blieb.


    Service
  • Sehr gut
  • "Wie man in den Wald ruft, so kommt es auch wieder heraus" - diesen Spruch kann man nicht oft genug wiederholen. Bis auf einen einzelnen Kellner an der Lobbybar begegnete mir das gesamte Servicepersonal stets freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen. Dabei war es oftmals egal, ob man Trinkgeld gab oder damit sparte. Die Fremdsprachenkenntnisse sind ausreichend gut. Auch kleine Gespräche auf Deutsch waren mit den meisten Angestellten möglich. Im Zweifel kam man auch mit Französisch, Englisch oder Gesten weiter. Wie bereits erwähnt, wurde man als europäischer Gast oftmals bevorzugt. Dazu ein paar Beispiele: Wo russische Gäste (z.B. am Pool) Getränke nur in Bechern bekamen, wurden uns Gläser und Tassen ausgegeben. Oftmals bekam man Getränke entgegen des Standards direkt an den Tisch gebracht. Die Mitarbeiter des Bootsverleihs räumten mir mehr Nutzungszeit ein als russischen Touristen. Der Service der Lobbybar war nicht immer zufriedenstellend. Wenn man Cocktails in der Cocktail-Karte anbietet, darf man nicht aus Bequemlichkeit darauf verweisen, dass diese nicht mehr verfügbar sind (mehrmals geschehen), einmal wurde sogar das abgegebene Glas einfach wieder befüllt.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt im Touristenzentrum von Midoun nur durch die Promenade getrennt vom breiten und flach abfallenden Privatstrand. Bis zum Flughafen Djerba-Zarzis sind es circa 25 km, für die der Transferbus je nach anzufahrenden Hotels 20 - 40 Minuten benötigt. Mit dem Taxi schafft man die Strecke in etwas über einer viertel Stunde. Bis zu den ersten Einkaufsmöglichkeiten und/oder Cafés und Teestuben geht man knapp 5 Minuten zu Fuß. Zur Zeit des Ramadans waren die Cafés auf Djerba jedoch erst in den Abendstunden geöffnet und ab 23 Uhr gut gefüllt. Bis zur Hauptstadt (zum Markt, zu Ausgehmöglichkeiten oder zur Marina) sind es ungefähr 20 km, die mit dem Taxi in 10 bis 15 Minuten zurück gelegt werden können. Laut Taxameter zahlt man für eine einzelne Fahrt keine 9 Dinar (ca. 4,50 €). Djerba hat die besten Zeiten des Tourismus hinter sich. Viele Hotels, Läden und Gebäude stehen leer, die breite Strandpromenade von Midoun ist gerade in den Abschnitten der geschlossenen Hotels trostlos und in den Abendstunden nicht beleuchtet.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das Animationsteam leistete fast vollzählig eine hervorragende Arbeit. Insgesamt über 30 Animateure, aufgeteilt in Kinderanimation, Sportanimation, Eventanimation, Dekoration und Musik sorgten für die ungezwungene Unterhaltung der Gäste mit einem breit gefächerten Freizeitangebot für Jung und Alt. Die Abendshows (Mamma Mia, Grease, Rock Me, Thriller) werden von vielen Urlaubern hoch gelobt, die tänzerische und dekorative Leistung ist für ein Animationsteam ausgezeichnet. Auch die Freundlichkeit der Animateure (insbesondere von Tweety, Hamdi, Billy und Putschi) habe ich immer sehr genossen. Hervorheben möchte ich das Angebot der Animation vor und nach dem Abendessen. Zu dieser Zeit werden jeweils knapp 60 Minuten Paar- und Gemeinschaftstanz mit den Animateuren auf der Terrasse angeboten. Das Wellness-Center kann im Bereich der Massagen nicht überzeugen. Weder die Stärke der (Ganzkörper-)Massage, noch die Atmosphäre des Massagebereichs konnten mich überzeugen. Ein eher kleiner nicht klimatisierter Fitnessbereich hat stundenweise vormittags und nachmittags geöffnet und wird von der Animation betreut. Einige Geräte, wie zum Beispiel beide Crosstrainer müssten jedoch auf Grund von Beschädigungen erneuert werden. Die Poollandschaft ließ keine Wünsche offen. Der Animations- und Hauptpool war als eine großflächige Poollandschaft mit abgetrennten Kinderbereich gestaltet. Des Weiteren bietet das Hotel Rutsch-Gelegenheiten, einen Poolbereich im Mini Club, einen Ruhepool mit eigener Poolbar, ein Hallenbad und einen Thermalpool. Liegen und Auflagen waren am Ruhepool jederzeit zu finden, am Hauptpool nur durch Reservierung in den Morgenstunden oder am späten Nachmittag. Handtücher konnten täglich gewechselt werden. Auch für gute Liegepositionen am Strand muss man früh aufstehen und das Handtuch auf die Liege legen. Dafür entschädigt jedoch das zumeist kristallklare Wasser und der flach abfallende Strand. Bei Ebbe konnte man einige hundert Meter weit stehen und hinausgehen, bei Flut reichte mir das Wasser innerhalb der "Absperrung" schon mal über den Kopf. Im Gegensatz zum Festland werden zwar auch ab und an Algen, jedoch keine Kunststoffe angeschwemmt. Allerdings wurde der Strand nur in den Morgenstunden, nicht innerhalb des Tages gereinigt. Dies traf aber auch auf andere Strand-Abschnitte zu. Zum Strand-Abschnitt gehörte auch ein externer Anbieter von Wassersport-Aktivitäten. Sowohl der 10 minütige Ritt auf dem Jet Ski, wie auch das beliebte Parasailing war erhältlich für 40 Dinar. Bananenboot, Ringe und der Ritt auf dem Luftsofa waren für einen nur geringen Kostenbeitrag jederzeit möglich. Am Strand werden des Weiteren durch vorbeigehende Strand-Verkäufer Waren, wie Trommeln, Zigaretten und Strand-Kleidern angeboten. Diese Verkäufer dürfen jedoch nicht auf Dauer am Strand verweilen oder zu den Liegen kommen, stellen daher also weder eine Gefahr, noch eine Belästigung dar. Weitere Freizeitangebote waren 6 Boccia-Bahnen, Tennis- und Kleinfußballplätze. Auch eine Minigolf-Anlage und der Verleih von Sport- und Spielzubehör gehörte zum Angebot des Hotels.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Mehr Bilder(25)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im Juni 2016
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Sven Erik
    Alter:31-35
    Bewertungen:20