Grupotel Gran Vista & Spa

Der Hotelkomplex besteht aus einem älteren, 6stöckigen Hauptgebäude mit Zimmern und zwei neueren Appartmenthäusern. Dazwischen liegt die Poollandschaft (hat den Namen wirklich verdient!). Auf den ersten und den zweiten Blick zeigt sich die gesamte Anlage sehr ordentlich, sauber und aufgeräumt. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sind angemessen (weder überzogen noch preiswert). Die Gästestruktur ist sehr gemischt, besteht hauptsächlich aus deutschen Familien, aber auch Paare und kleine Grüppchen und Britten und Spanier sind anzutreffen. Im Gran Vista ist man am besten bedient, wenn man Appartment mit Frühstück bucht keine Animation erwartet selbst für Ausflüge und Unterhaltung sorgt.

Unser Appartment übertraf unsere bisherigen Erfahrungen bei weitem: ausreichend großes Schlafzimmer mit Doppelbett, Wohnzimmer mit Schlafcouch und Ausziehbett , beide Zimmer mit Balkon (der Wohnzimmerbalkon so groß, dass vier Leute bequem um den vorhandenen Tisch sitzen können, aber warum gab es nur drei Stühle?), kleine Küchenecke mit Esstisch + 4 Stühlen (Kühlschrank mit Eisfach, kombinierte Backofen-Mikrowelle, Spüle, gefülltem Geschirrschrank), großzügiges Badezimmer (kompl. marmorverkleidet) mit Badewanne mit Duschecke, zwei Waschbecken (großer Spiegel, fest montierter Haartrockner), Toilette und Bidet. Die Betten hatten eine ordentliche Qualität. Die Klimaanlagen in Schlaf- und Wohnzimmer waren in Temperatur und Lüftergeschwindigkeit gut regelbar. Die Zimmer waren auch nicht allzu hellhörig (Ausnahme: Unser Nachbar musste nachts um halb drei vor seiner Abreise duschen!) Wer im Urlaub nicht auf Fernsehen verzichten kann, findet ausreichend deutsche, englische und spanische Sender.

Es gibt drei Speisesäle, im dritten wird abends ein extra Kinderbuffett (Pommes, Nudeln, Sauce Bolognaise, Minischnitzel, Eis) aufgebaut, an dem sich aber auch die Erwachsenen gerne bedienen gingen. Morgens (8 - 10.30 Uhr) gab es ein sehr ordentliches Frühstücksbuffett mit ca. 10 Sorten Brot/Brötchen, verschiedenen Wurst und Käsesorten, mehreren Marmeladen und Nutella (oder so was ähnliches) und englisches Frühstück mit Bohnen und Speck, dazu Eier (gekocht, Rühr-/Spiegeleider), frisch zubereitete Pfannkuchen, mehrere Müslis, Quark, Joghurt, ... Kaffee wurde an den Tisch gebracht, ca.6 Sorten Teebeutel und 5 Säfte standen am Getränkebuffett. Abends (18 - 21.30 Uhr): die verschiedenen Themenabende (mexikanisch, indisch/asiatisch, Früchte) erkannte man nur auf der Speisekarte. Auch die Qualität war sehr unterschiedlich: von kalt, fett und zäh bis heiß, saftig und zart war alles dabei. Deshalb haben wir erst kleine Mengen getestet und in einer zweiten Runde geholt, was uns am meisten zusagte. Tendenziell war Fisch eher gut und Fleisch eher schlecht. Das s.g. "Show-Cooking" verdient seinen Namen nicht! Es wird zwar gekocht und man kann zugucken, aber ein Ereignis ist das nicht. Allerdings erweitert dieses Show-Cooking die Angebotspalette um ein Fleisch und ein Fischgericht und eine Beilage.

Dies ist leider ein Schwachpunkt des Gran Vista. Die meisten Angestellten bemühen sich, aber es gab auch mehrere Ausreißer, die den Gästen gegenüber unaufmerksam bis unverschämt gegenüber auftraten. Keine Probleme hatten wir mit dem Zimmermädchen. Die Restaurantbedienung ließ jedoch meistens sehr zu wünschen übrig. Hatten die Kellner Zeit und Lust, so wurde zügig abgeräumt. Normalerweise bildeten sich aber Tellerstapel auf den Tischen, an denen die Kellner nicht nur einmal vorbeigingen, obwohl sie noch eine Hand frei hatten. Ihr Bewegungstempo hatten sie auch dem der Urlauber angepasst. Wurden Tische frei, so wurde nur neu eingedeckt, wenn sich neue Gäste an diesem Tisch setzten. Besonders negativ empfanden wir, dass abends gegen halb acht die hinteren zwei Speisesäle geschlossen wurden. Im ersten Saal war aber für die noch eintrudelnden Gäste garnicht ausreichend Platz vorhanden, so dass sie im Eingangsbereich stehend warten mussten. Die Fremdsprachenkenntnisse an der Rezeption waren ausreichend, man war freundlich und zuvorkommend, aber auch dort riss sich niemand ein Bein aus für die Gäste. Dementsprechend beschränkten wir unser Trinkgeld auf das Zimmermädchen. Sehr angenehm empfanden wir die Möglichkeit, sich Pool /Strandhandtücher gegen Kaution an der Rezeption zu leihen und auch regelmäßig austauschen zu können.

Vom Hotelausgang bis zum Strand sind es etwa 400-500m. Dabei muss die mehrspurige Hauptstraße (Ampel vorh.) und mehrere kleine Einbahnstraßen überquert werden. Dieser Weg zum Strand ist auch die Flanier- und Einkaufsstr.: Supermarkt, Bäckerei, Burger King, Restaurants, Tattoo-Studio, Spielhölle, ... alles vorhanden. Da das Hotel Gran Vista an einem Hang oberhalb der Hauptstraße liegt, dringt kaum etwas vom Straßenlärm oder der nächtlichen Unterhaltung bis ins Hotel. Die Fahrt vom und zum Flaughafen dauert jeweils rund 5/4 Std. Allerdings waren wir auch in beiden Fällen sehr früh morgens unterwegs. Die Buslinien nach Alcudia (Hafen, römische Ausgrabung, Wochenmarkt, mittelalterl. Stadtmauer) / Pollenca bzw. Arta (Höhlen) fahren direkt an der Hoteleinfahrt ab. Die im Hotel angebotenen Ausflugstouren reißen v.a. Familien tiefe Löcher ins Portemonnaie und sind wegen der Fahrweise der Busfahrer nichts für Leute mit empfindlichem Magen. Mietwagen sind günstiger, man kann jederzeit anhalten oder umkehren, muss aber eben auch selbst nach den Attraktionen und einem Parkplatz suchen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt zahlreiche Sportmöglichkeiten: Minigolfplatz (mit den üblichen Schäden), 3 Tischtennis-Platten (alle in Ordnung und überdacht!), Beachvolleyballplatz, 2 Tennisplätze (Schläger gegen Kaution leihbar), zwei kleine Hallenbäder, Fitnessraum, Billardtisch und 5 Pools: Babybecken (10 cm), Kleinkindbecken (60 cm), 2 Wellnessbecken mit Wasserfällen, Inseln, Sitzbänke (aber die Sprudeldüsen waren defekt) und dem auf den Katalogbildern sichtbaren Hotelpool. Auf dem Gelände befindet sich ein Fahrradverleih, der auch geführte Mountainbike-Touren anbietet. Leider entsprach die Qualität der Animation in keiner Weise den eigentlichen Möglichkeiten. Z.B. war die Dartscheibe steinhart, die zwei(!) vorhandenen Plastikpfeile total stumpf, die Scheibe wurdean einer Malstaffelei in ca. 1,5m Höhe vor einer Scheibe aufgehängt, Doppel- und Dreifachtreffer wurden nicht gezählt, ... 2. Beispiel: bei der Wassergymnastik bewunderte der "Animateur" hauptsächlich das eigene Muskelspiel, die Übungen bestanden aus Räkeleien, die man evtl noch als Dehnübung durchgehen lassen könnte. 3. Beispiel: Beim Boule bekamen die Gäste einen Korb mit Kugeln in die Hand gedrückt. Das war´s! 4. Beispiel: Beim Beachvolleyball spielten 5 gegen sechs, während sich der "Animateur" am Spielfeldrand mit einer Oben-ohne-Schönheit unterhielt. 5. Beispiel: Ein "Animateur" verzog sich zum Rauchen in ein stilles Eckchen in der Nähe des Minigolf-Platzes und tarnte die Zigarette wie ein Schüler, den man beim Rauchen auf dem Klo erwischt, wenn man um die Ecke bog. 6. Beispiel: die "Kinderanimation" erinnerte am ehesten an wehrsportliche Erziehung: Anweisungen im Befehlston, Trillerpfeife, wenn es zu laut wurde, ... (Dementsprechend war die Beteiligung der Kinder ziemlich gering.) Insgesamt war es das unmotivierteste Animateur-Team, das wir bei fünf Cluburlauben ähnlicher Art erlebt haben! Die Liegewiesen waren in ordentlichem Zustand. Die ausrichend vorhandenen Liegen wurden jeden Abend wieder rund um die Pools sauber aufgestapelt. Dank vieler Mülleimer, die auch regelmäßig geleert wurden, sah man eigentlich nie Müll herumliegen. Die hohen alten Pinien boten denen, die das wollten genügend Schatten in der Mittagshitze.