Der Hotelkomplex besteht aus einem älteren, L-förmigen, sechsstöckigen Haupthaus, mit den Hotelzimmern und aus zwei drei- bis vierstöckigen Appartementhäusern neueren Datums, die in der weitläufigen Gartenanlage angeordnet sind. Das Haupthaus ist eine absolute Architektursünde, ein Betonklotz, auch Bettenburg genannt. Die Einrichtung ist allerdings freundlich und gehoben, so dass die Kategorie gerechtfertigt ist. Das Restaurant, sowie die Bar sind im Hotel untergebracht. Die Appartementhäuser sind architektonisch ansprechender gestaltet und gruppieren sich um die schöne Poollandschaft. In eines der Appartementhäuser ist ein ansprechender Wellnessbereich mit Sauna und Hallenbad integriert. Es wird ausschliesslich Halbpension angeboten. Insgesamt wirkt die Anlage gepflegt und sauber und das Publikum setzt sich fast ausschliesslich aus deutschsprachigen Gästen zusammen. Can Picafort ist ein reiner Touristenort mit wenig Charme und kaum natürlich gewachsen. Wer gerne durch verwinkelte Altstadtgässchen bummelt, ist hier fehl am Platz. Wesentlich schöner ist dagegen Alcudia, das man mit dem Bus nach ca. 20 Minuten erreicht. Die Busse sind allerdings meistens überfüllt und für Familien mit Kinderwagen nicht zu empfehlen. Besser ist es, sich ein Auto zu mieten und die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Palma ist zum Beispiel wunderschön und absolut sehenswert. Eine Hotelalternative wäre das Grupotel Los Principes (ebenfalls 4 Sterne), das in Alcudia direkt am Strand und in ansprechender Umgebung liegt.
Die Appartements sind sehr grosszügig und nett ausgestattet. Das Mobiliar ist noch nicht abgewohnt und es gibt aureichend Schrankstauraum. Die Wohneinheiten setzen sich aus einem separaten Schlafraum, einem Bad mit zwei Waschbecken und einem Wohnraum mit Essecke und Kochnische zusammen. Die Kochnische beinhaltet eine Mikrowelle, die allerdings nicht richtig funktioniert, einen Wasserkocher, einen Toaster und die üblichen Geräte. Der Föhn im Bad ist, wie bei den meisten Hotels, kaum zu gebrauchen und die Abflüsse verbreiten einen üblen Geruch. Wenn man einen Wasserhahn aufdreht, gurgelt es in allen Leitungen, nebst Toilette. Die Sauberkeit der Zimmer war gerade so akzeptabel, Zahnpastaspritzer und Fingerabdrücke auf Spiegeln wurden zum Beispiel nicht entfernt. Die Balkone sind angenehm gross. Tipp: Appartement im vierten Stock mit Poolblick buchen, dann sieht man sogar ein Stück vom Meer.
Es gibt drei ineinander übergreifende Speisesääle in denen die Mahlzeiten in Buffetform eingenommen werden. Die beste Bedienung erhält man im direkt vom Hotel aus zugänglichen Speisesaal. Dort ist genug Personal und auch der Restaurantchef hält sich überwiegend dort auf. Leider verläuft er sich nie in Richtung dritter Speisesaal, der eine absolute Servicewüste ist. Wir haben uns trotzdem meistens für diesen Raum entschieden, da man dort überwiegend Familien mit kleinen Kindern findet und auch das Kinderbuffet dort angeordnet ist. Das wenige Personal ist total überfordert und schafft es nicht, die leeren Teller abzutragen, Tische neu einzudecken, geschweige denn Getränkebestellungen aufzunehmen. Das Essen ist schlichtweg schlecht, Nudeln sind immer verkocht, wenig abwechslungsreich und schmackhaft. Oft wird nicht rechtzeitig nachgefüllt, die Speisen sind teilweise nur lauwarm und die Nachspeisen werden teils auf Gefrierkarton-Unterlagen angeboten. Die Präsentation ist absolut lieblos und ohne jede Phantasie.
Der Service im Hotel ist ziemlich durchwachsen. Das Personal an der Rezeption spricht gut deutsch, ist im allgemeinen freundlich und bemüht. Was uns jedoch sehr verärgert hat ist, dass man uns am Tag der Anreise um 23 Uhr mit einer sehr dürftigen Wegbeschreibung selbst auf die Suche nach dem richtigen Appartement durch die komplette Anlage geschickt hat. Im Speisesaal lässt der Service absolut zu wünschen übrig, doch dazu später mehr! Die Zimmermädchen sind in der Regel sehr nett, wenn auch nicht die eifrigsten. Kleidung kann man zu annehmbaren Preisen in die Wäscherei geben. In der Poolbar erhält man den besten Service und auch die Speisen sind in Ordnung, wenn auch nicht gerade billig. In der Hotelbar findet regelmässig eine viertelstündige Kinderdisco statt und danach ein Unterhaltungsprogramm für die Erwachsenen. Erwähnenswert ist die zweite Bar im sechsten Stock des Haupthauses, von deren Terrasse aus man einen schönen Ausblick über ganz Can Picafort hat.
Das Hotel befindet sich auf einer Anhöhe. In die fussgängerzonenartige Ladenstrasse gelangt man über die Hotelauffahrt und nach Überqueren der Hauptstrasse in ca. zwei Gehminuten und nach weiteren fünf Gehminuten ist man am Strand. Can Picafort besteht fast ausschliesslich aus dieser "Meile", von der nach rechts und links noch einige Strassen mit diversen Geschäften abzweigen. Die Strandpromenade ist nicht besonders ansprechend, es gibt dort einige wenig attraktive Kneipen und Geschäfte, sowie nicht minder hässliche Hotels.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Direkt im Anschluss an das Hotel liegt der eher schlicht gestaltete Pool, um den sich das meist ältere und ruhesuchende Publikum unter Sonnenschirmen aufhält. Die schöne Poollandschaft im Garten setzt sich aus mehreren durch Wasserfälle verbundene Becken, mit gefliesten Sitzbänken und Whirlpooldüsen, zusammen. Der Anblick versöhnt mit manchen im Laufe der Zeit gewonnenen negativen Eindrücken. Es gibt ausschliesslich natürliche Schattenspender, sprich Bäume, doch im Planschbeckenbereich, wo es doch am nötigsten wäre, fehlen diese leider. Eine Wasserrutsche ist nicht vorhanden. Der Miniclub mit nett eingerichtetem Spielzimmer und eingezäuntem Freiluftbereich ist ebenfalls in die Gartenanlage integriert. Ausschliesslich Kinder ab drei Jahren werden dort stundenweise spielerisch betreut. Der Spielplatz hat schon bessere Zeiten gesehn, teils sind die Spielgeräte schon abgerostet. Die Sportanimation ist OK. Es gibt auch einen kleinen Minigolfplatz ohne Gebühr. Positiv fanden wir, dass es den leidigen "Liegenkrieg" nicht gibt, da es untersagt ist, Liegen mit Handtüchern zu besetzen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sabine |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 4 |