Fuerteventura Princess

Das Hotel (Bj. 2000) hat 715 Zimmer, die auf rd. 15 Gebäude (2-3 Etagen) verteilt sind. Die einzelnen Gebäude sind teilweise nur knapp zehn (von Balkon zu Balkon), teilweise aber auch 50 50 Meter voneinander eintfernt. Dadurch wirkt die Anlage teilweise recht beengt, teilweise aber auch recht großzügig. In Deutschland wird das Hotel mit Halbpension angeboten, ist allerdings direkt wohl auch mit Übernachtung/Frühstück) buchbar. Während unseres Aufenthalts wurden die größten Gästegruppen von Deutschen und Italienern gestellt, außerdem noch Briten, Spanier und Franzosen. Jahreszeitbedingt im wesentlichen Senioren sowie Familien mit Kindern. Aufgrund der großen Höhenunterschiede in der Anlage ist das Hotel wohl nur als eingeschränkt behindertentauglich zu bezeichnen. Trotz des geringen Alters der Anlage sind schon deutliche Verfallserscheinungen festzustellen. So sind die Platten an den Pools zu einem guten Teil locker (Stolpergefahr), die oberste Zementsschicht der Wege ist teilweise komplett weggebröselt (ebenfalls Stolpergefahr und für Barfußläufer eher unangenehm) und die Farbe bröckelt an allen Ecken und Enden. Man muß sich darüber im Klaren sein, daß man sich in einer künstlichen Feriensiedlung aufhält, in der es außer der durch die Hotels angebotenen Infrastruktur nichts gibt. In unmittelbarer Nähe liegen das Occidental, das LTI Esquinzo Beach sowie das Jandia Princess. Aufgrund eines letztjährigen Urlaubs würde ich als Alternative eher das LTI empfehlen wollen (bietet allerdings statt Halbpension all inclusive an, was man nicht mögen muß).

Wir wohnten in zwei Doppelzimmern jeweils zur Alleinbenutzung. Die Zimmer sind relativ großzügig geschnitten, verfügen über eine kleine Sitzecke und bemerkenswert viel Stauraum. Die Einrichtung war in einem guten Zustand, wobei insbesondere das Badezimmer positiv hervorzuheben ist (feste Duschwand statt Vorhang, große Ablageflächen, großzügiger Schnitt). Entscheidender Kritikpunkt: Die Zimmer sind extrem hellhörig, d.h. jeder Schritt des Nachbarn, jede Bewegung der Möbelstücke sowie das Öffnen und Schließen der Schiebetüren zu den Balkons sind deutlich zu hören. Weiterer Kritikpunkt: Selbst außerhalb der Stoßzeiten morgens und abends sondert die Dusche nicht mehr als ein Rinnsal ab.

Neben dem Hauptrestaurant, in dem Frühstück und Abendessen in Buffetform serviert werden, gibt es noch ein Nebenrestaurant direkt am Ausgang zum Strand (Mittagsbuffet € 16,90 sowie ein abgespecktes allerdings verlängertes Frühstücksbuffet), eine Art Snackbar (Pizze, Burger, Salate, einige lokaltypische Kleinigkeiten, Preise 2,50-6 Euro, Qualität mittel bis gut) sowie vier Bars (davon zwei im Haupthaus). Die Buffets sind für ein Hotel dieser Kategorie durchschnittlich. Der Schwerpunkt der Küche ist ganz klar international, lokale Gerichte sind vorhanden aber selten, was übrigens auch für den wöchentlich stattfindenden spanischen Abend gilt. Frisch zubereitet werden morgens Omelettes nach Wunsch und abends 2-3 Fleisch- bzw. Fischsorten aber auch wieder in durchschnittlicher Qualität. Um die Aussage der Durchschnittlichkeit ein wenig zu verdeutlichen: morgens keine frischen Säfte, dafür jeden Tag die gleichen 5-6 Brotbeläge (Käse, Chorizo, Leberpastete, Salami sowie eine dünne Edelsalami zum Selberschneiden mit stumpfem Messer), allerdings spitzenmäßiges Brotsortiment, große Salat- und Müsliauswahl. Abends wiederholte sich das Buffet - bei großer Auswahl - ebenfalls recht häufig, Resteverwertung ist bei den Salaten in Ansätzen erkennbar. Neben den frisch zubereiteten Gerichten und den kalten Vorspeisen gibt es eine gute Handvoll warmer Vor- und Hauptspeisen (die Nudel- und Pomes-Frites-Abteilung nicht mitgezählt). Wechselnde Käse- und Nachtischauswahl, große Früchteauswahl, allerdings eher nach mitteleuropäischem Geschmack. Ein besonderes Lob gibt es für die hervorragende Gazpacho sowie die - bereits im Zusammenhang mit dem Frühstück erwähnte - Brotauswahl. Es stehen zwar reichlich Weine zur Auswahl, die aber wieder eben durchgängig bestenfalls nur durchschnittlich sind, aber dafür in klimatisierten Weinschränken gelagert werden. Ob irgendwelche Spezialitäten in Geheimverstecken lagern, haben wir nicht erfragt. Im Hauptrestaurant gibt es um die 30 Terrassenplätze, die restlichen Tische verteilen sich auf drei optisch voneinander abgetrennte Bereiche. In den Bars gibt es lokale Biere und grottenschlechte Cocktails. Obwohl wir tapfer fast alle durchprobierten, konnten wir keinen finden, der nicht zum Weglaufen war. Ach ja: Meist gabs Erdnüsse zu den Getränken. Die Preise sind akzeptabel: Wasser 1,80 Euro je 0,5 Liter, Bier rd. 3 Euro, Cocktails 3-6 Euro.

Das Personal lief weitestgehend unmotiviert und tendenziell mürrisch durch die Gegend. Speisen und Getränke in den Bars und Restaurants wurden unkommentiert auf den Tisch geklatscht, freundliche oder gar lächelnde Gesichter sah man beim Personal eher seltener. Allerdings zeigte man sich einigermaßen dankbar, wenn der Gast sich auf spanisch zu Wort meldete, was durchaus daran liegen kann, daß die Fremdsprachenkenntnisse der meisten Mitarbeiter wohl nicht über Zahlen und die Bezeichnungen von Speisen und Getränke hinausgehen. Wäscherei, Kinderbetreuung und Wellnessangebote sind wohl vorhanden, wurden aber von uns nicht in Anspruch genommen, daher dazu keine weitere Aussagen.

Das Hotel liegt praktisch direkt am Strand (kurzer (50 Meter) wenn auch recht steiler Weg) auf einem Hügel (ca. 80 Höhenmeter vom Ausgang zum Strand bis zur Rezeption), so daß die Chance auf ein Zimmer mit Meerblick recht hoch ist. Infrastruktur ist in unmittelbarer Hotelnähe nicht vorhanden. Der nächste Supermarkt ist rd. einen Kilometer entfernt in der Nachbarsiedlung (dort gibts auch eine Apotheke), die nächste größere Siedlung Morro Jable mit Restaurants, Cafés, Supermärkten etc. ist zu Fuß über den Strand (je nach Wasserstand Sand oder grobe Kiesel) in einer knappen Stunde erreichbar. Es besteht eine Busverbindung (Haltestelle in der Nähe); Taxi ca. 6 Euro. Im Hotel selbst gibt es einen Minimarkt, in dem sich die Notwendigkeiten des Alltags für akzeptable Preise angeboten werden (bspw. 1,5 Liter Wasser 0,90 Euro), zwei kleinere Läden (v.a. Kleidung)sowie einen Friseur.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

4 Tennisplätze (Kunstrasen), Tennisschule , Billard und Massage. Am Strand Tauch-, Segel- und Surfschule (örtlicher Anbieter). Nichts davon in Anspruch genommen, daher keine Wertung. In der Lobby stehen vier Internetrechner, die (mutmaßlich aufgrund des Preises: 8 Euro pro Stunde) selten belegt sind. Es sind drei Pools vorhanden, davon einer beheizt und einer extra für Kinder. Keinen davon in Anspruch genommen, daher keine weiteren Aussagen. Allerdings sei erwähnt, daß die Platten (mal abgesehen davon, daß sie - wie erwähnt - teilweise locker waren) bei Nässe extrem glatt sind. In der Anlage gibt es ein sog. Solarium, in dem auf Zement- und Grasflächen dichtgedrängt Sonnenliegen zweifelhafter Qualität herumstehen. Schatten ist kaum vorhanden, außer unter den spärlich an den Pools verteilten Sonnenschirmen sowie einigen Pergolas. Der Strand unmittelbar vor dem Hotel ist ca. 40 Meter breit und wird weitgehend von Schirm- und Liegenverleihern okkupiert (€ 7,20 pro Tag für zwei Liegen und einen Schirm). Außerhalb dieser Liegensiedlungen ist er ebenfalls recht dicht bevölkert, weil die umliegenden Hotels (LTI, ein zweites Princess, Occidental) wohl teilweise über ähnlich "schöne" Liegeflächen verfügen wie das Fuerteventura Princess. Der Strand setzt sich Richtung Norden einen guten Kilometer weiter fort und wird dann auch etwas leerer. Richtung Süden (d.h. Morro Jable) geht der Strand direkt in eine Steinplantage über; Sand ist nur bei Ebbe sicht- und begehbar. Morro Jable verfügt über eine riesige Strand-/Dünenlandschaft, ist allerdings auch ein paar Meter entfernt (s.o.).