Fuerte Conil-Resort

Das Hotel versucht sich in das Bild der "Weißen Dörfer" zu integrieren, wodurch es es zunächst etwas steril wirkt. Dieser Eindruck verflüchtigt sich jedoch beim Betreten der 2004 eröffneten Anlage sehr schnell. Drinnen ist alles mit warmen Tönen ausgestattet und die Flure sind mit Teppichboden ausgelegt. Ein Jahr nach der Eröffnung sieht alles noch sehr gut aus - es bleibt abzuwarten, wie es in ein paar Jahren sein wird. Die Größe des Hotels (219 Zimmer) wird einem nicht gleich bewusst, weil sich der Eingang und die Rezeption bereits in der 2. Etage (von 3 Etagen) befinden und das Hotel hufeisenförmig gebaut ist. Restaurant, Bar, ein kleiner Laden und ein Internetraum befinden sich im 1. Stock auf Höhe der (sehr grünen) Außenanlage mit 3 Pools (für "Groß und Klein"), Duschen, Kiosk, Liegen und Zugang zum Strand. Sowohl der Innen- als auch der Außenbereich sind sehr gepflegt. Die Pools werden mit Meerwasser gereinigt und man verspürt keinen unangenehmen Chlorgeruch bzw- -geschmack. Ein Pool ist (für einen Hotelpool) recht lang und man kann "Bahnen schwimmen", was mir als begeisterter Freizeitschwimmerin sehr gut gefallen hat. Allerdings war das Wasser recht kühl, was an nicht so warmen Tagen etwas Überwindung kostete. Im Mai waren genug Liegen mit Sonnenschirmen vorhanden, so dass die furchtbare Angewohnheit des Liegen-Reservierens nur vereinzelt wahrgenommen wurde. Handtücher bekommt man beim Bademeister gegen Abgabe der Badetuchkarte (die bekommt man an der Rezeption), der den ganzen Tag am Pool präsent ist. Im Untergeschoss des Hotels befindet sich daneben noch ein kleines Hallenbad und ein Whirlpool. Neben den deutschen Urlaubern waren Spanier, ein paar Niederländer und wenige Briten im Hotel. Es war fast jede Altersklasse vertreten und aufgrund der Ferienzeit (Pfingsten) waren auch einige Familien dort. Bei Paaren ohne Kinder lag der "Schwerpunkt" jedoch bei 35 bis 60. Für Singles erscheint das Hotel nicht geeignet. Am Wochenende sind sehr viele Spanier mit ihren Familien im Hotel. Für die Kinder gibt es den "Forti-Club": zwei Betreuerinnen basteln und spielen mit den Kindern. Da das Hotel einige Fahrstühle und neben den Treppen auch befahrbare Aufgänge hat, scheint es auch behindertengerecht zu sein. Alles in allem eine gelungene Anlage, bei der man merkt, dass sich jemand wirklich Gedanken gemacht hat. Und sie ist in Natura wesentlich schöner als im Katalog. Wir haben Ausflüge nach Jerez, Sevilla, Cadiz, Ronda, Tarifa und in die Berge ("Weiße Dörfer") gemacht und können diese nur empfehlen. Die Eintrittspreise waren jedoch immer sehr hoch. Für Sevilla ist ein Tag fast nicht ausreichend, aber wenn man zeitig losfährt, kann man sehr viel sehen. Die Autobahn zwischen Jerez und Sevilla kostet Gebühren: ca. 7€ für eine Strecke. Man kann auch die kostenfreie Nebenstrecke buchen, ist morgens jedoch nicht vor einem Stau sicher. Nach Ronda sind wir auf dem Hinweg durch die Berge gefahren. Das ist landschaftlich zwar sehr reizvoll, dauert jedoch ewig und ist extrem kurvenreich und menschenleer. Für den Rückweg haben wir dann die Autobahn benutzt.

Die Zimmer sind geräumig, geschmackvoll eingerichtet und sehr sauber. Besonders gut hat uns gefallen, dass man wirklich gar nichts von seinen Nachbarn hörte, selbst wenn man abends auf dem Balkon (gute Größe, mit Wäscheleine) saß. Wir hatten ein Doppelbett, Schreibtisch mit Fernseher (etliche deutsche Sender und Videotext), Telefon, zwei "Sessel" und einen kleinen Tisch in unserem Zimmer. Es sind Gläser vorhanden, die nach Benutzung ersetzt werden. Die Klimaanlage kam nur wenig zum Einsatz. Wie effektiv sie daher bei sehr hohen Temperaturen arbeitet, kann nicht beurteilt werden. Das Badezimmer war ebenfalls recht groß und schön: Duschwanne, WC, Bidet, Fön, Make-Up-Spiegel und Rotlichtlampe. Die Benutzung des Safes schlägt mit 2,60€ sehr hoch zu Buche. Die Minibar war gut ausgestattet, aber recht teuer. Da lohnt sich der Weg zum Supermarkt! Uns wurde bei der Abreise etwas in Rechnung gestellt, was wir nicht getrunken hatten - eine Überprüfung des Bestandes erscheint mir daher sinnvoll.

Nach dem Lesen der vorangegangenen Bewertungen haben wir bewusst Halbpension gebucht und wurden nicht enttäuscht. Das Frühstück war reichhaltig und lecker. Man hatte die Wahl zwischen verschiedenen Säften, frischem Obst, Joghurt, Käse, Wurst, Marmelade und warmen Sachen. Der Kaffee kam dem deutschen sehr nahe. Leere Teller wurden ebenso wie beim Abendessen sehr schnell abgeräumt, immer mit der Frage "fertig?". Die Sprachkenntnisse der Kellner waren in der Regel nicht so besonders ausgeprägt, aber für das Essen in Form eines Buffets und das Bestellen der Getränke beim Abendessen war es ausreichend. Abends war das Essen ausgezeichnet und man hatte eine große Auswahl an Salaten, Gemüse, Fisch, Fleisch, Pasta, Kartoffeln/Pommes etc. Die einzelnen Gerichte wiederholten sich dabei jedoch von Zeit zu Zeit, was bei der Auswahl nicht wirklich ins Gewicht fiel. Das Highlight war die Zubereitung durch den (deutschen) Koch an einem entsprechenden Grill von super frischem Fisch und Fleisch entsprechend der Wahl des Gastes. Auch der Nachtisch war himmlisch: Obst, Pudding, Torte und Törtschen, Eis und Milchreis. Samstags gab es immer ein Galadinner mit Sekt und Blumen, Musik und besonderen Köstlichkeiten (z.B. Gambas). Positiv ist uns aufgefallen, dass es nie besonders laut oder hektisch war. Die Kellner waren immer freundlich und aufmerksam und besonders im Umgang mit den Kindern auffallend nett. Die Getränkepreise: Wasser 0,5 - 1,70€, Bier - 2,14€, Wein (0,75) - ab 9,90€/(0,375) - ab 8.90€

Bei unserer Ankunft wurde uns sofort unser Gepäck von einem freundlichen Angestellten abgenommen und ein frischer Orangensaft gereicht. Damit fing der Urlaub schon sehr gut an. An der Rezeption sprachen alle deutsch und englisch und waren stets freundlich und aufmerksam. Wenn man ein Anliegen oder Problem hatte, wurde sich darum gekümmert - sei es ein Anruf bei einer Touristeninformation in einer anderen Stadt oder ein Dübel der Wäscheleine, der aus der Wand kam. Man wurde stets mit einem freundlichen "Hola" begrüßt - egal ob an der Rezeption, vom Hausmeister oder vom Zimmermädchen. Unser Zimmer war immer sehr sauber, manchmal war es schon gemacht, wenn wir vom Frühstück kamen.

Unser Zielflughafen war Jerez de la Frontera. Der Transfer dauerte eine gute Stunde und führte u.a. über Novo Sankti Petri, wo andere Reisende untergebracht waren. Das Hotel liegt am Rande von Conil, einem natürlich gewachsenen Ort, direkt neben dem Schwesterhotel "Fuerte Conil". Neben dem "Fuerte Costa Luz" liegt noch ein Hotel, ist jedoch seitlich und nach hinten versetzt. Man hat keine Diskotheken oder Bars in der Nähe, wodurch es sehr ruhig ist. Zum Strand muss man über einen kleinen Weg nach unten gehen und einen Parkplatz überqueren. Dafür benötigt man jedoch nur ein paar Minuten und wird mit einem wirklich schönen und sehr langen Sandstrand belohnt. Dieser bietet jedoch keinerlei Sonnenschutz und es geht immer ein (schwächerer oder stärkerer) Wind. Conil lädt nicht gerade zum Shoppen ein, aber man kann dort alles bekommen, was man benötigt. Bis zum Supermarkt läuft man ca. 10 min. und am Strand befindet sich eine kleine Promenade mit Restaurants und Cafes. Wir sind zum Mittagessen ab und zu in eines der kleineren Restaurants unterhalb des Hotels eingekehrt. Die Preise waren der Lage und dem Blick angemessen, nicht unverschämt teuer und man bekam sehr gutes Essen (frischer Fisch, Tapas, Fleisch, Salate). Die Reiseveranstalter bieten Ausflüge an, die aus meiner Sicht sehr teuer sind. Unser Reiseleiter bot u.a. eine Fahrt nach Cordoba an, bei der eine (!!) Fahrtstrecke bereits über 3 Stunden dauert - das wurde uns jedoch nur auf Nachfrage mitgeteilt. Wir haben uns von Deutschland aus einen Wagen gemietet und die Umgebung auf eigene Faust erkundet. Das war wesentlich preisgünstiger (Normalbenzin 0.92€) und auch angenehmer als in einer großen Gruppe.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir haben an der Animation nicht teilgenommen und können so zur Qualität nichts sagen. Auffallend und überaus positiv war, dass die Animateure sehr zurückhaltend waren und nicht laut rumbrüllten. Man ging rum, fragte freundlich, ob man nicht Tischtennis/Volleyball/Dart etc. mitspielen wolle und wenn man "nein" sagte, war es in Ordnung und es wurden einem ein schöner Tag gewünscht. An einzelnen Tagen gab es immer besondere Aktivitäten wie einen Spanischkurs. Daneben gab es an einem Tag mittags Sangria und an einem anderen Tag gingen die Animatuere mit frischen Obstspießen durch den Garten. Abends gab es ebenfalls immer Programm: Flamenco, Variete, Quizshows etc. Wiederum angenehm für diejenigen, die daran nicht teilnehmen wollten: man hörte außerhalb der Bar so gut wie nichts von den Veranstaltungen.