Das relativ kleine Hotel über zwei Etagen liegt zwar nahe an einer Hauptstraße, ist aber dennoch sehr ruhig. Die Einrichtung ist sehr geschmackvoll und gemütlich, das Personal äußerst zuvorkommend und freundlich. Die insgesamt 3 Kellner sind sehr aufmerksam und bemühen sich um einen hervorragenden Service, so daß man sich wirklich umsorgt fühlt. Einer der Kellner spricht sehr gut deutsch und die anderen Englisch. Sehr angenehme Menschen, die ihren Beruf lieben. Die typische Klientel des Hotels besteht aus deutschen wanderfreudigen Paaren jeder Altersklasse. Kinder gab es außer ganz kleinen Hosenscheißern keine. Zu buchen war das Hotel über "Schau ins Land". Per last minute supergünstig. Die Zimmer sind ausreichend groß und sehr schön möbliert. Wir hatten eines mit kleinem Balkon mit Blick auf die Gartenanlage. Der Pool des Hotels ist ein Indoorpool, aber mit zwei großen Fensterseiten. Von dort kann man direkt in den Garten spazieren, recht angenehm. Das türkische Bad eher weniger. Der einzige wirkliche Nachteil des Hotels: da es auf ca. 800 m Höhe liegt und dies ungefähr der Untergrenze der Wolkendecke morgens und abends entspricht, zog es in der Woche, in der wir dort waren, bis auf einen Abend regelmäßig zu und man fühlte sich nach Loch Ness verschlagen. Auch morgens bis mindestens gegen 11 war das Hotel mit Nebelschwaden verhangen. Dies muß nicht unbedingt stören, denn oberhalb und unterhalb des Hotels war es durchweg sonnig und mit 27 Grad Celsius recht war. Sobald der Nebel da war, wurde es dann angenehm kühl und die Nächte waren gut auszuhalten. Die Betten sind übrigens sehr hart, aber "dafür" hatte man wenigstens zwei Kopfkissen. Zur Lage: Von Santo da Serra, das relativ weit im Osten der Insel liegt, fährt man in 15 min bis zum Flughafen (und dennoch kann von Fluglärm keine Rede sein) und befindet sich dann auf der einzigen wirklichen Schnellstraße auf Madeira. Diese verbindet den Osten mit Funchal und geht dann bis Ribeira Brava im Südwesten. Man ist also von Santo da Serra in ca. 35-40 min dort. Sehr nah sind dafür die Bergregionen und Paul da Serra. Wie es schon anklang, ohne Mietwagen ist man eigentlich aufgeschmissen. Wir hatten die niedrigste Klasse (VW Lupo) hier vorgebucht und haben einen mindestens 2 Kategorien (Skoda Fabia)höher angesiedelten Wagen bekommen. Flug: Der Flug mit LTU ab Frankfurt geht schon um 4Uhr 30 los. Mit einer Stunde Zeitverschiebung ist man nach 4 Stunden Flug, Gepäck und Wagen holen, locker um 9 Uhr im Hotel und hat noch den ganzen Tag vor sich. Der Abflug war um 18 Uhr 50, so daß auch der Abreisetag noch fast voll zur Verfügung steht. Madeira: Einmalig schöne, fast karibisch anmutende Insel, die aufgrund der Berge bis fast 2000 m und der vielen grünen Täler und Schluchten und dem Kontrast zum Meer wirklich alles hat, was einen Urlaub erholsam macht, außer langen Sandstränden. Die erwartet man aber als Madeira-Reisender auch gar nicht. Den Menschen fehlt ein wenig die hierzulande übliche Hektik. Hupende ungeduldige Autofahrer gibt es dort nicht. Wir sind immer auf freundliche und hilfsbereite Menschen gestoßen. Ein wichtiger Hinweis: Derzeit (Juli 2004) wird an vielen Stellen der Insel gebaut, vor allem neue Straßen- und Tunnelprojekte. Es ist zu befürchten, daß der Tourismus dann richtig um sich greift, wenn viele Gebiete leichter und schneller zugänglich werden. Darum - jetzt hinfahren oder nicht lange warten. Das Wandern entlang der Levadas (Bewässerungssystem der Insel, ca.2000 km lang) oder von Berg zu Berg ist so angenehm und teils idyllisch, daß sich eine Reise immer lohnt. Die unberührte Natur ist wirklich toll.