Als wir Abends mit dem Bus davor rausgelassen wurden, hatten wir den Eingang/ Empfang auf den ersten Blick garnicht entdeckt. Erster Eindruck : Unscheinbare "Hinterhof-Idylle". Hotel/ Bungalow-Lobby ist großzügig und klar gestaltet. Die Anlage mit den dazugehörigen Bungalows ist ziemlich groß, überschaubar und ordentlich. Zustand der Bungalows war im Großen und Ganzen sehr in Ordnung, gepflegte Pflanzen-Welt und gekehrte Gänge/ Wege. Wir hatten Frühstück und Abendbrot, sprich Halbpension. Das Essen war im Allgemeinen eher durchschnittlich, teilweise mit Tendenz nach unten. Verteilung der Nationalitäten: 50% Spanier, 20% Deutsche, 15 % Italiener, 10 % Engländer, die restlichen 5 % teilten sich Franzosen, Griechen und Russen. Altersdurchschnitt von 3 bis 80 Jahren. Aber zu unserer Reisezeit mehr Kinder. Handy-Netz war verfügbar - zu den Kosten kann ich keine Aussagen treffen. Internet in der Lobby (mehrere Browser zur Auswahl): 1,- € für 15 Minuten. Die Taxibereitschaft in Gran Canaria ist sehr ausgeprägt. Taxifahrer sind freundlich, verstehen Deutsch und die Fahrten sind relativ günstig. Wetter: Diesige Sonnen-Atmosphäre, dunstglockenartig. Immer leicht vernebelter Horizont. Aber trotzdem herrlich warm, gute Strände und schön braun gebrannt. Preis-/ Leistungsverhältnis war für uns etwas schlecht. Wir hatten eindeutig zu viel bezahlt. Aber das hat hiermit nichts zu tun.
Die kürzlich renovierten Bungalows besitzen 2 Etagen. Oben befindet sich das Bad, das Schlafzimmer und ein Balkon, allerdings ist dieser nicht zum Sitzen gedacht. Chlorgeruch kommt aus dem Wasserhahn, Duschbrause eher ein Kleckerbrunnen. Unten hat man eine Mini-Küche mit Kühlschrank und Kochfeld (Spaghetti mit Tomatensauce hat funktioniert), einen guten Flachbildfernseher und ein durchgesessenes Sofa mit Glastisch. Platzangebot, Einrichtung und Design war sehr gut. Safe im Bungalow wurde uns zwar empfohlen, haben wir aber nicht benutzt-stattdessen ordentlich versteckt. Abends auf der Terrasse im Untergeschoss gemütlich ein Glas Wein trinken - fast nicht möglich da man von allen Seiten von 5-Köpfigen, spanischen Familien belagert war. Hoher Lärmfaktor bis 23.30 Uhr aus allen Himmelsrichtungen, da die hellhörigen Bungalows hintereinander in Reihe stehen. Den spanischen Familien ist es leider nicht angeboren sich ruhig und ohne Gestik zu unterhalten. Zusätzlicher Nervtöter: Die etlichen, kippligen Abwasserdeckel aus Riffelblech auf den Bungalowwegen. Die Kinder finden schnell Gefallen daran bis Nachts darauf rumzuspringen...
Wie schon geschrieben, in der näheren Umgebung keine malerischen Tavernen oder gemütliche Bars, stattdessen viele Golf,- und Campingplätze, Kreisverkehre und großzügige Straßenverläufe. An den Strandpromenaden sind dann die lauten Erlebniskneipen (Playa del Ingles --> Hooters, Gay-Bars etc.). Ansonsten schnelles, frittiertes und paniertes Essen - für den genussvollen Typen, der mal Spanisch essen möchte, eher nichts. Im Hotel durchlief das Essen die Zensuren 1 bis 6. Frühstück: Nur englisches Frühstück, sprich weiße Bohnen in Tomatensauce, gebratene Würstchen mit einem Kilo Zwiebeln und Rührei. Letzteres geschmacklich und optisch wie Bauschaum, selbst Salz und Pfeffer halfen nicht. Positiv waren die Brötchen (Sesam,- Vollkorn,- und Kaiserbrötchen), welche frisch und luftig geschmeckt haben. Das großzügige Salatangebot, Dressing und Joghurt schnitten ebenfalls positiv ab. Ein absoluter Tiefschlag war der Kaffee - in Deutschland hätte sich der Verbraucherschutz eingeschaltet. Geschmacklich eine Mischung aus Baumrinde, Chlor und 3 Jahre altem Kaffeepulver. Orangen- und Multisaft bestand aus Granulat-pulver mit Wasser. Müsli und Co, war geschmacklos. Positiv hingegen Salami, Schinken, Käse, Butter und Leberwurst. Abendbrot: Im allgemeinen Vergleich besser. Jeden Abend wechselnde Speisen. Standartbesetzung: Pommes, Rosenkohl, Schnitzel, Marktgemüse und Spaghetti, Obst (Birne, Apfel, Banane, Mandarine). Wechselnde Specials: Hausgemachte Pizza, Pfannengerichte (Paella, di Mare, Reis-Fisch-Timbale etc.), frischer Fisch (Lachs, Seelachs und Heilbutt), Hähnchenbrust, Schweinesteaks, Hähnchencurry, Eintopfe bzw. Suppen etc...konnte man alles essen. Saucen waren alle geschmacksneutral, wie angedicktes Mehlwasser. Eisdessert war auch lecker (Erdbeer, Banane und Vanille), jedoch mit deutschem Standard nicht zu Vergleichen (sehr künstliche Konsistenz). Salatbuffet wie zum Frühstück, als Nachspeise standen Panacotta, Pudding und Götterspeise zur Verfügung. Geschmacklich eher Unterkante. Alles in Allem standen alle Speisen ausreichend zur Verfügung und wurden auch nachgesetzt. Wahlweise konnte man sich Getränke wie Bier, Wein, Wasser, Softdrinks etc. an der Bar gegen gaststättenübliche Beträge kaufen. Atmosphäre: Speisen im Keller! Keine Fenster oder Gran Canaria Feeling - eher dunkler Speisesaal mit Neonröhre. Fazit: Versuchte deutsche Küche, in Kelleratmosphäre mit normalen Getränkepreisen und durchschnittlichem Geschmack. IAbschließend muss ich erwähnen dass ich mir am Abend der Ankunft eine Magen-Darm-Grippe eingefangen habe. Ich war somit die ersten 4 Tag sehr geschröpft. Meine Freundin bestätigte aber dennoch mein Geschmacksempfinden. Woher der Magen-Darm-Infekt kam, lass ich hier jetzt offen stehen. Eigentlich bin ich sonst gesundheitlich resistent und das Jahr über eher selten bis nie krank.
Hotelpersonal war sehr freundlich und beherrschte die deutsche Sprache gut - das Reinigungspersonal war eher nur dem Spanisch mächtig. Zimmerreinigung geschieht viermal die Woche und geht schnell, wird aber nicht zu genau erledigt (Betten machen, Toilettenpapier, aufräumen und kurz durchfegen) - uns hat es jedoch gelangt. Hotelempfang ist 24h besetzt, hilfsbereit, auskunftsfreudig und nett - ständig ein Lächeln im Gesicht. Auch bei Beschwerden (z.b. war ein Fensterverschluss defekt) kompetent und schnell hilfsbereit.
Am Flughafen wurde man mit einer permanent wehenden steifen Nord-Ost Briese empfangen. Bis zum Hotel 40 Minuten per Bus, vorbei an äußerst hässlichen "Mondlandschaften" und zerschließenen Gewächshäusern, welche Drogenumschlagsplätzen glichen. Verwechslungsgefahr mit einem ukrainischen Landschaftsstrich nicht ausgeschlossen. Am Ende einer engen Seitenstraße, vorbei an endlos parkenden Autos steht man dann vor dem unscheinbaren Hoteleingang - nichts mit Palmen oder Grünflächen vorm Eingangsbereich, sondern ein kleiner geteerter Platz, gepaart mit Beton und Autos welche schon förmlich übereinander parkten. Zum Strand sind es etwa 2,5-3 Km - in beide Richtungen (Playa del Ingles im Osten oder Maspalomas im Süden). Mit Flip Flops, Strandgepäck und 31° im Schatten, ist dies zu Fuß eine Qual und nicht zumutbar. Man hat ja schließlich Urlaub ;-) Da bleibt nur kostenloser Shuttle Bus vom Hotel oder Taxi. Ansonsten sind größere Einkaufszentren 1 - 2 Km entfernt (Kaspah oder Jumbo). Gemütliche Tavernen bzw. entspannte Cocktailbars sucht man vergebens - eher Trinkhallen mit Hang zum Ballermannniveau. Ein Kinder- und Freizeitpark ist etwa 15 Minuten entfernt - aber nichts für uns. Ausflugsmöglichkeiten entweder per Mietwagen, Taxi, zu Fuß oder direkt über den Reiseveranstalter im Hotel. Es gibt ein zahlreiches Angebot an Ausflügen. Wir haben den Ausflug "Grüner Norden" mitgemacht und es war sehr sehenswert! Man fährt mit einem klimatisierten Bus vom Süden, über das bergige Landesinnere bis hin zum nördlichsten bananenreichen Zipfel (nähe Las Palmas) und passiert dabei die 3 Vegetationszonen der Insel. Die Reiseleitung ist dabei sehr informativ und witzig.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hotelpool war von der Größe her in Ordnung und sauber. Allerdings überschwemmt von Babys, Kindern und Jugendlichen. Demzufolge auch die Lautstärke ab 11.00 Uhr Die Liegen wurden Nachts per Handtuch reserviert. Mit etwas Glück konnte man paar kaputte Liegen ergattern. War uns aber egal, da wir eh nach dem Frühstück an den Strand gegangen sind. Die Abendveranstaltungen (Schlangen,- und Papageienshow, Bingo, Tanzveranstaltungen etc.) waren mittelmässig spektakulär; moderiert in 3 Sprachen über blärende Boxen. Kellner waren nett und freundlich. Die Strände von Playa del Ingles und Maspalomas waren absolut überfüllt. Für etwas Platz hilft nur ein Fußmarsch an den Massen vorbei --> Geheimtipp: Strand hinter den Dünen von Maspalomas-wenig los und sehenswert (wenn man zuvor noch einen Spaziergang durch die Wüstendünen mitnimmt) allerdings befindet man sich dann im Areal des Schwulen- und FKK-Strandes. Sand- und Wasserqualität war gut, allerdings starker Wellengang und Wind. Sonnenschirme und Liegen gegen Bezahlung. Imbiss aller 2 Km dirket am Strand. Fuß-Duschen an bestimmtem Strandausgängen vorhanden.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1 Woche im August 2011 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Daniel & Franzi |
| Alter: | 19-25 |
| Bewertungen: | 12 |


