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Torsten (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • August 2009 • 2 Wochen • Strand
Ein Meisterwerk!
5,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr gut

Den beiden Architekten dieses ganz frisch eröffneten Hauses (Mai 2009) gebührt eine Oscarnominierung! Obgleich die "alten" Sylter, wie man sich erzählt, mit dem "neumodischen" Kasten auf ihrer Reetdachinsel nicht so arg viel anfangen können, wird spätestens jener, der einmal innen im Hause war, von zeitlosem Design und fantastischen Sichtfluchten begeistert sein. Den klassischen Rezeptionstresen sucht man vergebens, das Personal begegnet dem Gast direkt vorne am Eingang an kleinen Schreibtischen auf Augenhöhe. Die Materialien in den Zimmern (großartig für große Menschen: Die Betten sind 2,10 Meter lang) sowie in den Fluren, dem Restaurant und im Spa sind gleichermaßen gemütlich, bequem und schön. Und dabei nicht so designverliebt, dass man, wie in anderen "Design-Häusern" schon einmal 10 Minuten an der Lichtanlage herumfummeln muss, um das Licht an zu bekommen. Über Pflege und Sauberkeit sollte man in einem Haus dieser Liga nicht reden müssen, muss man hier dann auch nicht. Zuweilen wird das Zimmer dreimal täglich "gecheckt", so unter anderem für einen grandiosen Einfall, die sogenannte Privatbar. Eine Minibar, die kostenneutral ist. Bestehend aus verschiedenen Softs, Bier, Smoothies und reichlich Wasser wird jene täglich frisch aufgefüllt - ohne Kosten. Für uns als Familie ein Spitzenbenefit, kein Kindergequengel nach Durst hier, Durst da. Für das Hotel eine Kleinigkeit, für den Gast von großer Freude. Das könnte Schule machen. Nun, wenn man so will, zur Kehrseite der Medaille, für das Budersand nebst hoteleigenem superschweren Golf Links-Course und schönem Golfclub-Restaurant soll die Investorin, ein Sylt-verliebtes Mitglied einer bekannten deutschen Haarpflege-Dynastie richtig tief in die Tasche gegriffen haben. Das sieht man, das spürt man, ja das riecht man in und an jeder Ecke. Und das hat für den Gast seinen Preis. So werden auf dem Parkplatz direkt vor dem Hause entsprechend alle Vehikel-Klischees bedient, welche man so kennt: Ferrari, Bentley, Rolls Royce - alles da. Keine Frage - wenn man will, kann man für das Geld durchaus in die Südsee fliegen. Wir hatten keine Lust auf 10 Stunden Flug plus X und fanden für uns eine perfekte Lösung vor. Eine Luxushotelanlage, die keine substantiellen Wünsche offen lässt und einem das Gefühl gibt, sein Geld in etwas sehr Sinnvolles investiert zu haben: Eine Menge Erholung. 1. Früh buchen, Sylt wird immer beliebter. 2. Tische in den Hotspots weit vor der Anreise bestellen (ca. vier Wochen vorher), damit einem von so manchem Schicki-Gastronom nicht ein achselzuckendes "Tut mir leid ..." entgegenschallt. 3.Typisches Sylt-Wetter: Windstärke 5, heiter bis wolkig, mal ein Schauer, 21 Grad. Wer es selbst im Hochsommer wärmer und verlässlicher braucht, ist auf Sylt falsch. 4.Wer für sehr gutes Geld sehr guten Urlaub möchte, für den ist das Budersand eine wunderbare Adresse.Wer dazu noch gerne und einigermaßen gut Golf spielt, für den ist es eine formidable Alternative zu Fernreisen mit entsprechendem Reisestress. 5.Und nicht zu vergessen: Ein Kampen-Abstecher. Bunte/Gala/Exclusiv/Durchplosiv/Taff/Red/Yellow/Leute heute und Leute nach Botox - alles live, jetzt, hier und in Farbe! Wer haben fröhlich geschmunzelt und uns gefreut, dass wir - obwohl wir uns als pekuniäre Winzlinge fühlten und uns die giftgrünen Schlangenlederstiefel zum Preis von EUR 4199 eben doch die entscheidenden 199 Euro zu teuer waren - glücklicher schienen, als die Frustrierten und Missmutigen, denen trotz grenzemlosen Wohlstand offensichtlich so manches fehlt ...


Zimmer
  • Sehr gut
  • Schlicht und einfach fantastisch - der Hamburger Innenarchitekt Jan Wichers ist seinem Ruf als einem DER Hotelspezialisten weltweit erneut mehr denn gerecht geworden. Hell, freundlich, warm, stylish. Wir hätten am liebsten jedes Teil mitgenommen! Jeder Stuhl gleichermaßen chic und bequem, die Bäder (WC getrennt) formvollendet und mit einem Sichtfenster durch das Schlafzimmer (!!!) auf den Golfplatz versehen. Die Betten wie geschrieben auch für große Menschen lang genug und mit drei Sorten Kissen (von hart bis weich) für den persönlichen Lieblingsgeschmack versehen. Dazu eine kleine Teeküche für den ersten Kaffee des Tages, selbstverständlich in Dibbern-Tassen. Und zur Begrüßung auf dem Zimmer: Eine Flasche Champagner eisgekühlt und für die Kinder ein kleiner Sweets-Teller. Wir waren hingerissen!


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Ich kann nur über das Frühstück Auskunft heben, da wir abends immer unterwegs waren. Es ist alles da, alles sauber, alles nett. Eierspeisen werden a la Minute in der Küche zubereitet. Schöne Büffetauswahl mit Sushi, Krabben, Räucherfisch und einer fantastischen roten Grütze. Das Brot ist so kross und frisch wie die Brötchen sein könnten. Und auch hier ist die Architektur hervor zu haben: Sowohl auf der Terrasse als auch im Restaurant bieten sich erneut hinreißende Blicke auf den Hörnumer Hafen samt Leuchtturm bzw. die offene Nordsee mit Krabbenfischern, die von der morgendlichen Fahrt zurückkehren.


    Service
  • Sehr gut
  • Die Direktion scheint bei der Auswahl des Personals ein ausgesprochen glückliches Händchen gehabt zu haben. Ansonsten erklärt sich mir nicht, wie das Gesamtprodukt nach gut zwei Monaten schon derart rund funktioniert. Vom Zimmermädchen über das Rezeptions- und Frühstücksteam - ausnahmslos ist man verbindlich, freundlich, zuvorkommend. Und wenn gerade niemand abkömmlich ist, greift auch die Führungsetage beherzt man an. Das zieht sich bis zur Abreise durch, für die man uns nach absolut perfekter Befüllung des Kofferraumes liebevolle Lunchpakete zusammengestellt hatte. Ein ebenfalls feines Händchen hat man im Umgang mit den Kids, sie werden umsorgt, spielen aber nicht die erste Geige. So werden im Pool subito Badenudeln oder andere Utensilien ausgegeben, der Spa-Bereich ist hingegen für die Generation unter 16 (glücklicherweise) tabu. Fantastisch umsorgt wird man darüber hinaus auch am Abschlag des Golfplatzes - man startet jeden Flight individuell mit Tipps, Tricks und Kniffen. Schön wäre ein Hinweis des Starters an schwächere Spieler, auf entsprechend stärkere im Rücken zu achten und durchspielen zu lassen. So lassen sich dann auch noch 5-einhalb-Stunden Runden vermeiden. Ein Tipp: Lassen Sie sich beim Frühstück von Lena-Sophie umsorgen, bei dieser Servicekraft geht immer die Sonne auf, und wenn es noch so regnet ....


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Einer der schönsten und schwersten Golfplätze Deutschlands gehört wie geschrieben zum Hotel. Man stolpert quasi aus dem Bett auf den ersten Abschlag. Aber Vorsicht; wer hier der Meinung ist, er könnte sich in der Spielstärke zwischen Hcp 36 und Platzreife einen netten Tag machen, geht hier gnadenlos baden und kommt frustriert auf der 18 an. Bei durchschnittlich 5 bis 7 Windstärken verlangt einem diese Wiese alles ab. Ich habe mit Hcp 8,5 durchschnittlich 10 Bälle pro Runde verloren.Allerdings: Die Blicke an den Bahnen 15 und 17, auf denen man auf die offene Nordsee zuspielt, entschädigt nahezu für alles. Darüber hinaus ist der für Kinder sehr geeignete Badestrand am Hörnumer Hafen in 15 Minuten fußläufig zu erreichen, in selber Entfernung liegt die fantastische Wattlagune auf der anderen Seite der Sylter Südspitze. Ein Spektakel ist der Strandspaziergang um die komplette Südspitze vom Hotel aus (hin und zurück ca. 2 Stunden), dort bietet sich einem ein sagenhaftes Wasserschauspiel der unterschiedlichen Strömungen (auf keinen Fall dort baden - gefährlich!). In Hörnum selbst präsentieren sich ein sehr vitaler Edeka-Markt (mit leckeren warmen Snacks mittags) sowie ein Schlecker und diverse Geschenk-Buden. Und die "berühmte" Sansibar liegt ca. 10 Autominuten entfernt. Allerdings, ohne Promi- oder Ferraribonus gibt es keine Tische. Hier arbeitet jemand kräftig weiter an seinem Image, ob das irgendwann nicht doch einmal kontraproduktiv ist, wird sich weisen ...


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Im Budersand kann man sich hervorragend selbst animieren, wer darauf von Seiten des Hotelpersonals wartet, ist hier falsch. Der Pool dürfte für ein Haus dieser Kragenweite durchaus ein wenig größer sein, bei mehr als fünf Schwimmern wird es eng. Im Sommer, bei faszinierend brandender Nordsee mit 21 Grad Wassertemperatur sicherlich weniger problematisch als in den anderen Jahreszeiten, da dürfte der eine oder andere Gast - das ist abzusehen - schon einmal schimpfen, auch wenn Robert de Niro und Al Pacino auf einer tollen, bemalten Wand mit Budersand-Atmosphäre schelmisch auf die kraulenden Sylt-Exilanten hinunter grinsen. Der Spa ist edel und mit Dampfbad, Bio-Sauna (60 Grad), finnischer Sauna (90 Grad), Eisbrunnen, Erlebnisduschen, einem Cardio mit drei nagelneuen Fitnessgeräten samt TV, einem Ruheraum zum Träumen und einem herrlichen Dünen-Freiluftbereich edelst ausgestattet. Die Saunen dürften allerdings etwas weniger pannenreich funktionieren, aber das sind wohl (hoffentlich) Anlaufschwächen. Auch hier hervorzuheben ist die Großzügigkeit des Hauses; überall Wellnessgetränke zur freien Stärkung, Handtücher en masse, getrocknetes Obst. Das Thema Internet zähle ich einmal zum einzigen wirklichen "Klops" dieses tollen Hauses. Natürlich müsste hier W-Lan auf allen Zimmern sein. Aber wie es so ist, der Lieferant hat nicht geliefert und das Hotel damit vor ein Problem gestellt. So musste man, obgleich man den Rechner mitgebracht hatte, seine E-Mails in dem eigentlich für interne Besprechungen vorgesehenen Konferenzraum abrufen. Charmant vom Personal gelöst, aber für die Geschäftsleute (die ein Gros der buchenden Familienväter darstellen) natürlich eine Zumutung. Aber die Lösung naht; noch während wir da waren, wurden die ersten Zimmer www-fähig gemacht. Ein Gast, der mit uns im BUdersand weilte und als einer der ersten "betroffen" war, schien ob dieser Tatsache regelrecht euphorisiert ...


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr gutHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im August 2009
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Torsten
    Alter:36-40
    Bewertungen:1