Bakour Fuerteventura La Pared

Wir wollten einen sportlichen Urlaub jenseits des üblichen AI-Tourismus-Getümmels verbringen. Genau das konnten wir im La Pared. Besonders angenehm fanden wir die Gästestruktur. Wir waren auf Fuerte schon in Hotels, in denen man sich wahlweise wie in einem Seniorenheim (fast nur Rentner) oder einem Schullandheim (fast nur Kinder) fühlte. Hier hingegen waren die Gäste überwiegend kinderlos zwischen Mitte 20 und Mitte 40. Dem Gefühl nach über 90 % Skandinavier (Schweden und Dänen), die wir als sehr entspannt und freundlich wahrgenommen haben.

Das Zimmer hat uns sehr gut gefallen, vor allem wegen seiner erheblichen Größe und seiner zwei (!) Balkone. Auch das Badezimmer ist groß und komfortabel. Sehr praktisch: es gibt einen Wäscheständer und einen kleinen Kühlschrank. In einer der vorherigen Bewertungen wurde beklagt, dass es bei Dunkelheit gefährlich sei, die Zimmer in der oberen Etage über die Treppe zu erreichen ... kleiner Hinweis: Am Fuß der Treppe befindet sich rechts in Kniehöhe ein Lichtschalter. Lichtschalter sind auch außen in der Nähe einer jeden Zimmertür angebracht. Das Licht geht nach einigen Minuten von alleine wieder aus. Also alles wie in einem guten deutschen Treppenhaus.

Wir haben am Buffet immer etwas gefunden, was uns geschmeckt hat. Allerdings brauchen wir auch morgens keinen Sekt, um in die Gänge zu kommen, und für einen gelungenen Urlaub auch abends keinen Schokoladenbrunnen. Morgens kommt sowohl die Obst-und-Müsli- als auch die Eier-und-Speck-Fraktion auf ihre Kosten. Abends gab es neben Fleisch auch immer Fisch. Kartoffeln schmecken sowieso. Salate waren auch gut. Die Gewürzecke könnte um Zimt und Chilliflocken ergänzt werden. Man kann sich zum Essen auf die Terrasse setzen, was uns sehr gut gefallen hat: angenehme Hintergrundmusik, wunderschöner Ausblick auf Palmen, Meer und abends den Sonnenuntergang. Ist aber nur was für Menschen, die warme Kleidung dabei haben (und diese auch anziehen). Man kann sich auch an bereitgestellten Fleecedecken bedienen - sehr nette Geste! Nicht ganz so gut geschmeckt hat es uns an der Poolbar, daher hier einen Stern Abzug. Dort gibt es unserem Eindruck nach überwiegend Fast Food: Burger, Pommes, Sandwich, Pizza Margherita oder Hawaii. Auch einen Salat kann man dort bestellen, den fanden wir aber gemessen an Zutaten und Größe überteuert. Ich hätte mir gewünscht, dass man etwas "gesündere" oder einfach andere Speisen bekommen könnte, z. B. ein Omlette mit Gemüse, einen Wrap, kanarische Kartoffeln mit Sauce, spanische Tapas oder auch Spaghetti Aglio olio. Wir haben die Poolbar zwei Mal ausprobiert und sind dann dazu übergegangen, uns im Minimarkt zum Mittagessen Obst und Kekse zu kaufen. Im Minimarkt kann man auch Wasser kaufen; Leitungswasser sollte nicht getrunken werden. Bei den Produkten im Minimarkt aufs MHD achten, bei einigen bereits länger abgelaufen.

Wir hatten Halbpension gebucht. Getränkebestellungen beim Abendessen wurden prompt erledigt. Wir haben alles aufs Zimmer buchen lassen (auch Massage, Badehandtücher, Safe) und zum Schluss mit Kreditkarte bezahlt. Probleme mit der Toilettenspülung und Undichtigkeiten an der Duschwand wurden durch den Techniker sofort behoben. WLAN ist kostenfrei. Der Safe kostet 2,50 Euro pro Tag. Reinigungskraft kam mittwochs und samstags nicht, was für uns überhaupt kein Problem war. Zimmer wurden ordentlich gereinigt, wir hatten keinerlei Beanstandungen.

Der Transfer zum Hotel dauert 1,5 bis 2 Stunden, was nicht daran liegt, dass das Hotel weit vom Flughafen entfernt ist. Vielmehr werden mehr oder weniger viele andere Hotels abgeklappert, bevor es zum La Pared geht. Die Landschaft ist eindrucksvoll. Man spürt die Naturgewalten. Das Hotel ist auf einem Plateau gelegen, etwa 100 Meter bis zur Küste. Dort gibt es Klippen und kleine Buchten. Wegen des Windes erheblicher Wellengang, es wird auch vor gefährlichen Strömungen gewarnt. Wer hier ins Wasser geht, ist lebensmüde oder Kampfschwimmer. Der Ort La Pared wirkte auf uns etwas heruntergekommen. Nahzu alle Straßenlaternen sind defekt, Gullideckel verbogen, es hat wohl mal bessere Zeiten gegeben. Abgesehen vom Minimarket, einem Kunstgewerbe- und einem Surfladen direkt vor dem Hotel gibt es im Ort keine weiteren Einkaufsmöglichkeiten, es gibt auch keinen Geldautomaten.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Hier kann man fast alles machen: Mit dem Mountainbike oder dem Rennrad fahren, Surfen, Laufen, Tennis spielen, ein Auto leihen oder Kurse jeglicher Art besuchen. Wir sind gelaufen und haben Kurse sowie das Fitness-Studio besucht. Als Jogger/Läufer kann man sich an den Trampelpfaden durch die Hügel orientieren; das Terrain ist recht anspruchsvoll: rutschig, geröllig, teilweise geht es steil bergauf oder bergab. Man muss aufpassen, dass man nicht stürzt, und sollte trotz der eindrucksvollen Aussicht die Augen auch mal auf den Boden richten. Abgesehen davon kann man auch das Fitness-Studio benutzen. Es ist mit zwei Spinning-Rädern, einem Laufband, einem Crosstrainer, etlichen Kraftmaschinen, Matten, Blackroll, Kurzhanteln, Langhanteln usw. gut ausgestattet und funktionstüchtig. Am Tag finden ca. 4 bis 5 Kurse statt. Es gibt z. B. Zumba, Functional, Cardio, Core, Spinning, Yoga, Aquagym, Stretching, Morning Walk usw. Die Kurse sind kein Lari-Fari sondern durchaus anspruchsvoll (man möge bei dieser Einschätzung allerdings unser Alter beachten). Instruktionen erfolgen auf englisch. Normalerweise ist es wohl so, dass die TrainerInnen täglich wechseln und aus dem Las Playitas kommen. Die Trainer sind freundlich und fachkundig. In unserer ersten Woche allerdings hatte als Gast ein offenbar bekannter Fitnesstrainer aus Schweden namens Ari Lipponen die Kurse fast vollständig übernommen. Die zahlreichen schwedischen Gäste schienen begeistert, wir waren es weniger. Er reiste mit Entourage an und hat für unseren Geschmack etwas zu viel Selbstdarstellung betrieben. Wir hatten auch Schwierigkeiten, seinen Instruktionen zu folgen, die Übungen waren sehr anspruchsvoll. Im Gegensatz zu den "normalen" Trainern hat er keine unterschiedlichen Levels angeboten. Es war ein eher frustrierendes Erlebnis, daher haben wir seine Kurse nicht weiter besucht und waren sehr froh, als in unserer zweiten Woche das "normale" Programm wieder anlief. Die Massage wurde auch ausprobiert: alles gut, Preis-Leistungs-Verhältnis in Ordnung.