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Ulrich (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Oktober 2004 • 2 Wochen • Strand
Meister der Resteverwertung
2,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Die Hotelanlage mit 294 Zimmern gliedert sich in ein Haupthaus und doppelstöckige Reihenhäuser, die sich um den 4000 Qudratmeter großen Pool gruppieren. Die Häuser sind in warmen mediterranen Farben gestrichen. Einige Zimmer haben direkten Zugang zum Wasser. Die auf dem 50000 Quadratmeter großen Areal errichtete Anlage macht einen insgesamt gepflegten Eindruck. Die Zimmer ohne Poolblick im Haupthaus liegen zur viel und schnell befahrenen Küstenstraße; in der Anlage selbst hört man von der Straße nichts. Bedingt durch den riesigen Pool und die ihn komplett umgebende Bebauung liegt allerdings besonders an den Nachmittagen eine gewisse Schwüle in der Luft. Auch Bettwäsche und Kleidung in den Zimmer fühlen sich ein wenig klamm an. Das Hotelpublikum ist international, wobei Russen, Engländer und Skandinavier die größten Gästegruppen stellen. Umgangssprache ist Englisch. Die Altersstruktur ist gemischt. Das Aeneas ist von einem Spitzenhotel meilenweit entfernt - dafür sind der Service und insbesondere das Essen zu schlecht. Für das Haus spricht eigentlich nur der Pool, aber das ist angesichts des Preises zu wenig. Zu fragen ist auch, ob das Konzept stimmt, einerseits Feriengäste zu beherbergen, parallel aber auch Tagungen, Seminare und Partys auszurichten. So fand das Barbecue an einem Abend nicht wie geplant draußen statt, sondern im klimatisierten Innenrestaurant, weil dort auch noch eine größere Feier von Einheimischen abzuwickeln war. Das passt einfach alles nicht zusammen. Fazit: Man fragt sich, wie dieses Haus zu fünf Sternen gekommen ist. Die müssen in einer lauen Sommernacht vom Himmel gefallen und an der Fassade kleben geblieben sein.


Zimmer
  • Eher schlecht
  • Die Zimmer sind vergleichsweise groß und geschmackvoll eingerichtet. Gebrauchsspuren (hakelige Schranktüren, Wasserflecken in den Schubladen) sind aber unübersehbar. Im Badbereich fand sich Rost an Metallteilen, Schimmel am Duschvorhang. Das Bidet war nicht zu benutzen. Die Klimaanlage transportierte zeitweise Zigarettengeruch ins Zimmer. Nach einwöchigem Aufenthalt kam aus den Wasserhähnen und der Brause wegen Problemen mit der Warmwasserversorgung (so die Auskunft) nur noch eine braune Brühe. Empfehlung der Rezeption: Lassen Sie es so lange laufen, bis das Wasser klar wird. Hat aber nichts gebracht! Zum Zähneputzen haben wird dann Mineralwasser genommen. Einige Gäste hatten zeitweise kein warmes Wasser, andere gar kein Wasser mehr. Hier verwies die Rezeption auf die öffentlich zugänglichen Toiletten. Wie gut für das Hotel und den Veranstalter, dass das nicht uns passiert ist.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Vorweg: Wer Wert auf einigermaßen gutes Essen legt, der sollte um das Aeneas einen großen Bogen machen. Das Frühstücksbüffet vermittelt auf den ersten Blick einen Eindruck von Großzügigkeit. Geboten wird "Englisches", aber auch Quarkspeisen, Müslis, Kuchen und Früchte. Das Ganze ist aber das Billigste vom Billigen (Formschinken etc.). Nach spätestens fünf Tagen steht einem das alles Oberkante Unterlippe. Abends am Büffet gibt es dann ein Wiedersehen mit "alten Bekannten". In den Salaten wird alles verwertet, was morgens oder am Vorabend übrig geblieben ist. Da finden sich dann der gebratene Frühstücksspeck und die fettigen Würstchen (natürlich kleingeschnitten) und selbst die Röstkartoffeln sowie die frittierten Zucchinis vom Frühstücksbüffet wieder - das alles vermischt mit Blattsalat und einer fettigen Soße. Auf diese Weise wird der Gast zum "Müllschlucker" - und viele schlucken und schlucken... Der Rest ist Kantinenküche der einfallslosesten Art: Kurzgebratenenes, Geschnetzeltes, Ragouts - das alles über Stunden warm gehalten. Das gleiche Bild bei den Themenabenden, ob italienisch, spanisch, polynesisch oder chinesich, der gleiche Einheitsbrei, nur mit den entsprechenden Gewürzmischungen übertüncht. Einmal pro Woche (!) wird landestypisch (im Wechsel zypriotisch und griechisch) gekocht - das ist dann in Ordnung. Wer dem Büffeteinerlei entgehen möchte, kann - außer bei Themenabenden - ein Menü wählen. Das macht aber kaum jemand, und wenn es mehr machen würden, dann würde das Servicepersonal zusammenbrechen. Die Menüwahl ist ohnehin ein Risikospiel: Da wird marinierte und gekräuterte Lammkeule mit Sauce Forestiere und Pommes Dauphines offeriert, und gebracht werden die ältesten und härtesten Lammkoteletts vom Büffet, überzogen mit einer Fertigsoße, in die einige Champions vom Vorabendangebot geschnipselt wurden, dazu Bratkartoffeln und TK-Gemüse ebenfalls vom Tresen. Die fällige Beschwerde hätte zum chinesischen Abend gepasst: Oder in China fällt ein Reissack um! Das Dessertbüffet besteht vor allem aus Torten a la "Coppenrath und Wiese". Die Gäste müssen sich mit Löffeln bedienen. Das sieht dann nach kurzer Zeit wie ein Schlachtfeld aus. Das mittägliche A-la-carte-Angebot ist auch nicht besser. Wer den Chef-Salat bestellt, der der trifft wieder auf den Formschinken und den Plastikkäse vom Frühstücksbüffet - der "Meister der Resteverwertung" bleibt sich eben treu. So schlecht haben wir in einem Ferienhotel selten gegessen!


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Rezeptionsservice ist kompetent, allerdings ein wenig blasiert und nicht besonders freundlich (Tipp: öfter mal lächeln!). Wer im Hotel 300 Pfund (rund 530 Euro) auf Kredit ausgegeben hat, wird zur Zwischenkasse gebeten - und wenn es einen Tag vor der Abreise ist! Der Service in den Restaurants ist mehr als mittelmäßig. Das Personal rekrutiert sich aus Einheimischen sowie zum größeren Teil aus Aushilfen aus slawischen und arabischen Ländern, denen die notwendigsten Kenntnisse offensichtlich im Schnellkurs beigebracht wurden. Viel mehr als das Abräumen benutzter Teller passiert aber auch nicht. Der Oberkellner, der die Gäste zu den Tischen führt, hat den Charme eines Leichenbitters. Den Mitarbeitern an den Poolbars steht die Arbeitsunlust ins Gesicht geschrieben, die würden wahrscheinlich viel lieber am Pool liegen als Gästwünsche zu befriedigen. Ganz nett ist die Mannschaft in der Hauptbar, wo abends angenehme Live-Musik gespielt wird. Die Bar ist allerdings nicht besonders gut besucht; vielleicht liegt es an den Preisen, die natürlich Fünf-Sterne-Niveau haben. Im Zimmer gibt es eine ganz gut bestückte Mini-Bar. Wer darin eigene Getränke kühlt, zahlt pro Tag 5 Pfund (fast 9 Euro) "Strafe" - eine Frechheit! Das Animationsteam ist tagsüber zurückhaltend, abends werden ganz nette Shows geboten.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt direkt am schönen, aber sehr belebten Nissi Beach, der nach dem Überqueren der Küstenstraße (Aufgepasst: Die Autos kommen von der "falschen" Seite!) erreicht wird. In das Zentrum von Ayia Napa (Rummelplatz!) sind es etwa 2,5 Kilometer. Zu Fuß dauert das rund 45 Minuten, es fahren aber auch Linienbusse und Taxen (5 bis 6 Euro). Brauchbare Busverbindungen gibt es auch nach Larnaca und Nicosia. Für die Erkundung Zyperns liegt Ayia Napa allerdings nicht günstig; der Ort ist mehr für einen Badeurlaub geeignet. Der Nissi Beach ist sehr gepflegt, das Wasser sauber. Liegen und Sonnenschirme können gemietet werden (jeweils 2,20 Euro). Wassersportmöglichkeiten (leider auch laute wie Jetski) werden reichlich angeboten. In der Nachbarschaft befinden sich noch einige kleinere Strände, die etwas ruhiger, aber bei weitem nicht so schön sind wie der Nissi Beach.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Pool ist sensationell. Auch die anderen Fitness- und Wellnesseinrichtungen sind in Ordnung. Liegen sind in ausreichender Zahl vorhanden, die Sonnenlagen aber schon früh morgens durch Handtuchreservierer vergeben. Vorhanden sind Boutique, Friseur, Autovermietung, Kindergarten, Internetzugang etc. Alle Einrichtungen besser als Standard, aber nicht mehr.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Oktober 2004
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Ulrich
    Alter:46-50
    Bewertungen:1